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Fackelmann

Produktion in China verliert an Bedeutung

Mit einem Umsatzplus von vier Prozent auf 301 Mio. Euro hat die Fackelmann GmbH + Co. KG in Hersbruck das Geschäftsjahr 2011 abgeschlossen. Der Hersteller von Küchenzubehör, Badmöbeln und Backartikeln hat damit sein kontinuierliches Wachstum fortgesetzt. „Wir haben unser Ziel erreicht“, zeigte sich der Geschäftsführende Gesellschafter Alexander Fackelmann zufrieden.

Die prozentual stärksten Zuwächse wurden in den Boommärkten Indien und China verbucht, aber auch in Europa konnten in Ländern wie Großbritannien, Frankreich und der Ukraine zweistellige Zuwachsraten erreicht werden. In Deutschland, wo rund 30 Prozent des Umsatzes erzielt werden, landete das Familienunternehmen auf Vorjahresniveau, in einigen Ländern in Osteuropa wurden die Werte aus 2010 wegen eines verringerten Aktionsgeschäfts im Nonfood-Bereich nicht ganz erreicht. Vielversprechend läuft das Geschäft in Nord- und Südamerika, das über ein Joint-Venture in den USA bedient wird. Die Ertragssituation, die Fackelmann als „auskömmlich“ bezeichnet, sichere den Fortbestand des Unternehmens „unabhängig von Banken oder Personen“. Außerdem wurde eine Fackelmann-Stiftung gegründet, die im Erbfall als Zünglein an der Waage die Firmeninteressen sichern soll.

Im Berichtsjahr sank die Zahl der weltweit Beschäftigten um 1 000 auf 3 500 Mitarbeiter. Die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland blieb mit 750 konstant, 425 von ihnen sind am Stammsitz Hersbruck beschäftigt. Der Personalrückgang fand allein in China statt, wo Fackelmann an vier Standorten Fabriken betreibt. Rasant steigende Löhne, Streiks und Schwierigkeiten bei der Personalsuche haben dafür gesorgt, dass die Arbeitskraft durch Maschinen ersetzt wird. Die einstige verlängerte Werkbank in China steht zunehmend unter Kostendruck, wovon der Standort Deutschland profitiert. „Alles was vollautomatisiert aus einer Maschine herausfällt, kann zu gleichen Kosten in Deutschland produziert werden“, erklärte Fackelmann. Er zeigte sich erleichtert, dass er nie die eigene Fertigung in Deutschland aufgegeben hat. Kunststoffprodukte ohne Handarbeit werden in Hersbruck hergestellt, ebenso zu 100 Prozent die Badmöbel (z.B. Fachhandelsmarke Lanzet). Auch die Produkte von Zenker Backformen werden ausschließlich im Werk Aichach produziert. Der Anteil der Artikel, die in Deutschland hergestellt werden, hat im vergangenen Jahr um 20 Prozent zugenommen. Insgesamt hat Fackelmann rund 4 000 Artikel im Sortiment, beispielsweise eine neue FSC-zertifizierten Serie von Holzartikeln, Silikon- Pralinenformen oder dekorative Salzstreuer.

Wichtige Ereignisse im vergangenen Jahr waren die Eröffnung des neuen Logistikzentrums in Hersbruck, in das rund sechs Mio. Euro investiert wurden, und eines großen Showrooms für Lanzet Badmöbel. Für das laufende Jahr plant das Unternehmen, das 1948 als Handelsvertretung für Eisen- und Haushaltswaren gegründet wurde, ein Wachstum von vier Prozent. Auf der Agenda stehen neue Vertriebsstandorte in Australien, Brasilien, Russland und Südafrika, wodurch die Zahl der weltweiten Produktions- und Vertriebsstandorte auf 35 steigen wird.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2012, Seite 76

 
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