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Astrum IT

Sensor-Schuh gegen Parkinson

Ein „intelligenter Sensor-Schuh“ soll den individuellen menschlichen Gang analysieren, um das Parkinson-Syndrom frühzeitig zu diagnostizieren und um die Therapie zu unterstützen. Entwickelt wird die Technologie durch die Astrum IT GmbH in Erlangen-Tennenlohe. Sie hat für das Projekt von der Bayerischen Forschungsstiftung einen Förderbescheid über 439 000 Euro erhalten, den Bayerns Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel vor Kurzem an Geschäftsführer Walter Greul übergab.

Und so funktioniert das System: Integrierte Sensoren im Schuh erfassen Daten beim Gehen und ermöglichen so eine kontinuierliche Überwachung. So kann künftig der Sturzgefahr besser vorgebeugt werden, unter der die Parkinson-Patienten im Krankheitsverlauf zunehmend leiden. Derzeit ist der Sensor noch an der Außenhaut des Schuhs angebracht, er soll aber im Endprodukt nicht mehr zu sehen sein. An den Entwicklungsarbeiten beteiligen sich mehrere Partner: die Abteilung für Molekulare Neurologie der Erlanger Universitätsklinik, der Lehrstuhl für Mustererkennung der Universität Erlangen-Nürnberg, die neurologische Praxisklinik von Dr. Wolfgang Käfferlein in Bamberg, die die Innovation in der Praxis mit Patienten testet, sowie das Herzogenauracher Sportartikelunternehmen Adidas.

Vor 20 Jahren wurde die damalige Astrum Gesellschaft für angewandte Informatik mbH wie viele erfolgreiche Gründerfirmen als Start-up im Erlanger Innovations- und Gründerzentrum IGZ mit 15 Mitarbeitern gegründet. Geschäftsführer Walter Greul, dessen Vater selbst an Parkinson litt und dem das Projekt deshalb eine Herzensangelegenheit ist, wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem IHK-Gründerpreis, den er heute als Sponsor unterstützt. 1999 zog das Technologieunternehmen vom Gründerzentrum in das eigene Firmengebäude am Wolfsmantel um, im Jahr 2004 erfolgte die Umstrukturierung in das Software-Haus Astrum IT mit aktuell 125 Mitarbeitern, neun Mio. Euro Jahresumsatz und einem Büro in München. Astrum entwickelt sicherheitsrelevante Software insbesondere für die Bereiche Medizin-, Messtechnik und Medizininformatik, Experten für Gebrauchstauglichkeit kümmern sich um intuitive Bedienung und ansprechende Bedienoberflächen. Zu den Kunden zählen Siemens Healthcare, kleine und mittlere Firmen, aber auch kommunale und öffentlich-rechtliche Verwaltungen sowie Melde- und Gewerbeämter.

Autor/in: 
ug.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2012, Seite 68

 
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