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Gründerpreisträger empuron

Überblick aus der Ferne

Die empuron AG aus Erlangen entwickelt und vertreibt Software-Lösungen, mit denen Energieanlagen überwacht werden und mit denen sich die Energieeffizienz steigern lässt.

In erneuerbaren Energien stecken große Zukunftschancen: Davon sind der Diplom-Kaufmann Hubert Medl und der Informatiker Winfried Bergmann, die Vorstände der empuron AG, überzeugt. Im Jahr 2008 gründeten sie mit Aktionären aus ihrem familiären Umfeld die Aktiengesellschaft und entwickelten Programme, mit denen die Datenüberwachung von Photovoltaik-, Windkraftanlagen und anderen dezentralen Energiesystemen aus der Ferne möglich ist. Die Software-Lösungen eignen sich für kleine Wind- oder Solaranlagen ebenso wie für Verbünde von mehreren Kraftwerken.

Die Software erfasst die Daten der Steuerelektronik und übermittelt beispielsweise Kamerabilder, Monatsreports und vielfältige andere Informationen (z.B. Spannung, Strom, Fehler, Sonneneinstrahlung, Windstärke, Windrichtung) über das Internet direkt auf den Computer, den Tablet-PC oder das Smartphone. Aus der Ferne lassen sich damit Anlagen überwachen sowie deren Daten erfassen und auswerten, außerdem kann man sich bei Störungen alarmieren lassen und die entsprechenden Fehler ermitteln und beheben. Die Software speichert die Betriebsdaten und meldet sich beim Betreiber beziehungsweise beim von ihm beauftragten Dienstleister per E-Mail, Twitter, SMS oder Telefon (mit Voice), sobald Abweichungen von den optimalen Anlagenparametern festgestellt werden. „Das Besondere an unseren Lösungen ist die Breite der Anwendung“, sagt Hubert Medl. „Wir arbeiten herstellerübergreifend, Anwender mit verschiedenen Systemen brauchen also nur eine Software. Damit sind wir auf dem Markt einzigartig.“

Die web-fähigen Lösungen eignen sich beispielsweise für Energieversorgungsunternehmen sowie für Firmen, die Energieanlagen warten. Aber auch Betreiber oder Investoren beispielsweise von Solar- oder Windkraftanlagen, Heizkraftwerken, energieeffizienten Gebäuden, Geothermie-Anlagen oder Brennstoffzellen gehören zu den Kunden von empuron. Inzwischen nutzen rund 30 Unternehmen die Software, u.a. ein österreichisches Energieunternehmen, das ein Regelenergie-Monitoring von empuron einsetzt, eine RWE-Tochter, für die die Erlanger ein Überwachungssystem anbieten, oder die infra in Fürth, die eine Lösung für ein Kundenportal verwendet.

Der Markt für die Software-Anwendungen von empuron ist groß, allein in Deutschland schätzt Hubert Medl die Zahl der potenziellen Kunden auf „einige Hundert“. Doch das Unternehmen ist längst international tätig, zum Beispiel im Mittleren Osten. „Wir haben 2009 ein Projekt der Deutschen Energie-Agentur gewonnen, bei dem wir die Software-Basis für ein Solardach in Abu Dhabi entwickelt haben“, berichtet Winfried Bergmann.

Vor allem im Ausland will das Unternehmen, das im Jahr 2011 „einen ordentlichen Gewinn“ erzielte, in Zukunft kräftig wachsen. Den Umsatz, der 2011 bei rund 700 000 Euro lag, wollen Medl und Bergmann in den nächsten drei Jahren verdoppeln, zu den derzeit sechs Mitarbeitern sollen weitere hinzu kommen.

Autor/in: 
leo.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2012, Seite 29

 
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