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Spielwarenmesse

Euro-Krise spielend bewältigt

Auch die 64. Auflage der Nürnberger Spielwarenmesse, die vom 30. Januar bis 4. Februar stattfindet, wird ihrer Rolle als weltgrößte Leistungsschau der Branche gerecht werden. Erneut werden rund 2 700 Aussteller aus aller Welt und über 76 000 Fachbesucher in Nürnberg erwartet.

Dies teilte Ernst Kick, der Vorstandsvorsitzende der Spielwarenmesse eG, mit. Die Messe werde als Mittler zwischen Spielzeuganbietern und Facheinkäufern trotz der weltweiten digitalen Vernetzung weiter eine zentrale Rolle spielen. Das Internet sei keine Gefahr für die Nürnberger Leitmesse.

Allerdings dürfe man sich nicht auf dem Erreichten ausruhen und müsse Ausstellern und Besuchern einen Mehrwert bieten. Bausteine hierfür sind die Sonderschau „Toys 3.0 – The Next Generation“, die ein Schlaglicht auf digitale und elektronische Spielwaren setzt, eine empirische Exklusivstudie zum Konsum- und Spielverhalten oder das „Toy Business Forum“, bei dem fünf Tage lang über Märkte und Trends der Spielwarenbranche diskutiert werden.

Einbrüche aufgrund der Euro-Krise befürchtet Kick derzeit nicht, wenngleich er die Entwicklung in Italien und Spanien aufmerksam verfolgt. Denn beide Länder gehören sowohl bei den Ausstellern als auch bei den Fachbesuchern zu den zehn wichtigsten Partnerländern der Spielwarenmesse. Ein rückläufiges Interesse aus beiden Ländern wurde bislang nicht registriert, allerdings hat eine Reihe von Ausstellern ihre Standfläche verkleinert. Der freiwerdende Platz wurde allerdings von anderen Ausstellern mit mehr Flächenwünschen vollständig belegt. Die Krise in Griechenland macht sich für die Messe nicht bemerkbar, da das Land im Spielwarensektor kaum eine Rolle spielt.

Mehr Sorgen macht sich Kick dagegen wegen der Krise am Nürnberger Flughafen und wegen der Aufgabe wichtiger Flugverbindungen. Dies gelte u.a. für den gestrichenen Direktflug von Mailand nach Nürnberg, denn die Facheinkäufer aus Italien seien die größte Besuchergruppe aus dem Ausland. „Der Flughafen darf nicht in die Regionalität absinken“, mahnte Kick, denn die gute Erreichbarkeit gehöre bisher zu den Erfolgsbausteinen des Messeplatzes.

Die aktuelle Warteliste mit gut 200 Ausstellern wird auch bei der Spielwarenmesse 2014 nicht abgebaut werden. Denn die bis dahin bezugsfertige neue Halle 3A soll keine kunterbunte Halle für Unternehmen werden, die bislang noch nicht zum Zuge gekommen sind. Eine neue Halle alleine sorge nicht für sich genommen für mehr Besucher, erklärte Kick. Man wolle den Neubau deshalb dafür nutzen, um mit dem neuen Thema Baby- und Kleinkindartikel zusätzliche Anbieter und Besucher zu gewinnen.

Wirtschaftlich ist die Spielwarenmesse eG, die nach Worten Kicks sehr renditestark ist, auf einem guten Kurs. Im Jahr 2013 werde sich die gute Entwicklung fortsetzen. 40 Mitarbeiter sind für die Messe tätig, sechs mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitsplätze wurden geschaffen, weil erstmals eine Spielwarenmesse in Indien durchgeführt werden soll und weil der internationale Vertrieb und die hauseigene Social Media-Abteilung gestärkt wurden.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2013, Seite 26

 
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