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Vauen

Pfeifen für Raucher und Sammler

In ihrer über 164-jährigen Geschichte hat die traditionsreiche Nürnberger Pfeifenmanufaktur Vauen Vereinigte Pfeifenfabriken Nürnberg GmbH schon einige Aufs und Abs überstanden.

Zuletzt bewältigte Deutschlands ältestes und größtes Unternehmen der Branche erfolgreich das Krisenjahr 2008: Damals wirkte sich nicht nur die weltweite Wirtschaftskrise negativ aus, sondern zusätzlich auch das Rauchverbot in der Gastronomie. Damals sei der Umsatz unter die Marke von fünf Mio. Euro gerutscht, wie Geschäftsführer Alexander Eckert berichtete, der das Familienunternehmen in fünfter Generation leitet. Mittlerweile ist diese Scharte mehr als ausgewetzt, im Geschäftsjahr 2011 lag der Umsatz schon wieder bei 6,3 Mio. Euro, die Zahl der Mitarbeiter stieg um drei auf 36. Die Ertragslage bezeichnete Eckert als „sehr gut“.

Auf das gute Abschneiden am Markt hat das Unternehmen seit Jahren hingearbeitet. Eckert nennt insbesondere „kontinuierliche Innovationen und ein kompromissloses Festhalten an sehr hoher Qualität der Produkte“. Zudem seien Lieferschnelligkeit und Lieferfähigkeit konsequent verbessert worden, wodurch Vauen bei Fachhändlern und Wiederverkäufern gegenüber wichtigen Konkurrenten gepunktet habe. Durch eine konsequente Neuheitenpolitik habe Vauen das Image der deutschen Pfeifen aufpoliert. Früher seien die Produkte „Made in Germany“ als „in Ordnung, aber nicht prickelnd“ angesehen worden, mittlerweile stünden sie für Innovation. So gab es bei Vauen Themenpfeifen zur Fußball-WM oder zur Kino-Trilogie „Herr der Ringe“. Letztere wurde trotz des Stückpreises von rund 200 Euro ein Markterfolg, musste aber dennoch eingestellt werden, weil ein neuer Rechteinhaber keine Lizenzen mehr mit Bezug zum Rauchen vergeben will.

Da der Pfeifenmarkt nicht wächst, setzt Eckert auch auf Sammler. Die neue Linie Purisme, die das vertraute Design auf den Kopf stellt, hat als Aushängeschild eine Version mit Carbon-Applikation. Sie koste 590 Euro und werde trotz des hohen Preises gut am Markt angenommen, sagte Eckert. Bei vielen Kunden müsse man Überzeugungsarbeit leisten und erklären, dass für 30 oder 40 Euro Pfeifen in dieser Qualität nicht zu bekommen seien.

Jährlich werden in der Manufaktur mit viel handwerklicher Erfahrung rund 40 000 bis 50 000 Pfeifen hergestellt, für die 20 oder 30 Jahre altes Bruyère-Holz aus dem Mittelmeerraum verwendet wird. 30 Prozent des Umsatzes erzielt Vauen im Export; die Produkte sind in rund 60 Ländern der Welt erhältlich, wobei der Löwenanteil des Auslandsgeschäfts auf Europa entfällt. Nicht zufrieden ist Eckert mit der Entwicklung in den USA, weshalb er sich dort eine eigene Vertriebsgesellschaft vorstellen kann.

Zur Produktpalette von Vauen gehören neben Pfeifen auch Pfeifenfilter der Marke „Dr. Perl junior“ und ein breites Spektrum an Zubehörartikeln. Außerdem vertreibt die Traditionsfirma ein umfangreiches Sortiment an Tabak, das von klassischen Virginia-Noten bis zu Mischungen mit Zimt-, Rotwein- oder Erdbeer-Champagner-Aroma reicht.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2013, Seite 44

 
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