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Ausschreibungs-Portal

Direkter Weg zu öffentlichen Aufträgen

Die Bieterdatenbank des Auftragsberatungszentrums Bayern e.V. (ABZ) bringt Unternehmen und öffentliche Auftraggeber bei Liefer- und Dienstleistungen zusammen.

Das Portal ist auf der Homepage www.abz-bayern.de unter der Rubrik „Bieterdatenbank“ zu finden. Vorgesehen ist es für beschränkte Ausschreibungen oder die freihändige Vergabe, bei denen das Verfahren der sogenannten Benennung zum Einsatz kommt. Das bedeutet: Die Auftraggeber veröffentlichen die Ausschreibungen im Vorfeld nicht, sondern wenden sich direkt an das ABZ, um sich Unternehmen, die für den Auftrag in Frage kommen, benennen zu lassen. Für die Auftraggeber – das sind in der Regel bayerische Behörden – hat dies den Vorteil, dass sie vom ABZ auf Bewerber hingewiesen werden, die im Vorfeld den Nachweis ihrer Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit erbracht haben.

Die Firmen wiederum haben die Chance, an Aufträge zu kommen, die nirgendwo sonst veröffentlicht werden. Und das sind nicht wenige: 3 400 öffentliche Auftraggeber sind in der Datenbank gelistet, die jährlich rund 800 Anfragen stellen. Daraus resultieren 1 400 Vermittlungen. „Insbesondere Dienstleister werden über die Bieterdatenbank gesucht und gefunden“, sagt Sabine Tauber, Projektleiterin beim ABZ Bayern. Das gelte z.B. für Gebäudereiniger, Unternehmensberater und Wirtschaftsprüfer oder Werbe- und Event-Agenturen. „Sehr gefragt sind Firmen, die spezielle Leistungen wie etwa die Beschaffung von Informationstechnologie oder Feuerwehrfahrzeugen anbieten“, erklärt Tauber. Der Vorteil der Datenbank für die Unternehmen: Ein kostenloser Eintrag genügt, dann werden sie automatisch über passende Aufträge informiert. „Firmen, die sich eintragen lassen, werden gefunden, ohne Werbung zu machen“, so Tauber. Das sei gerade für junge Firmen und für Unternehmen, die sich in speziellen Marktnischen bewegen, ein großes Plus.

Der Aufwand für die Unternehmer ist gering: Das einmalige Einreichen eines Antrages reicht aus, um in den Kreis der potenziellen Auftragnehmer aufgenommen zu werden. Den Rest erledigen die Computer und vor allem die Mitarbeiter des ABZ: Kommt eine Anfrage herein, wählen sie die passenden Firmen aus. „Im Zweifel fragen wir auch noch einmal telefonisch nach“, so Tauber. „Bei großen Aufträgen erkundigen wir uns auch im Vorfeld, ob die Kapazitäten vorhanden sind.“ Es wird aber ohnehin nicht über die Köpfe der Unternehmer hinweg entschieden. Zustande kommt das Geschäft erst, nachdem der Unternehmer ein Angebot abgegeben und die Behörde es angenommen hat.

Präqualifizierung

Die Chancen für die Unternehmen steigen, wenn sie im Vorfeld am sogenannten Präqualifizierungsverfahren (PQ-VOL) teilgenommen haben. Präqualifizierung bedeutet, dass die geforderten Eignungsnachweise nach VOL (Vergabe- und Vertragsordnung für Leistungen) auftragsunabhängig vorab geprüft und zertifiziert werden. Dadurch sinken die Kosten und der Aufwand, weil das Zertifikat mehrere Einzelnachweise ersetzt. Potenzielle Auftraggeber können die präqualifizierten Unternehmen in der bundesweiten Datenbank www.pq-vol.de abrufen, sodass die Anbieter leichter an öffentliche Aufträge herankommen.

Das ABZ wird getragen vom Bayerischen Wirtschaftsministerium sowie von den bayerischen IHKs und Handwerkskammern. Die Einrichtung bietet vielfältige Dienstleistungen für Unternehmen rund um die Themen öffentliche Ausschreibungen und Vergabe:

  • Kostenfreie Beratung zur Vergabe der öffentlichen Hand (auch im Rahmen der Benennung) für Auftraggeber und -nehmer
  • Seminare und Veranstaltungen zur Vergabe der öffentlichen Hand
  • Ausschreibungs-Portal „Cats-Plus“ (Zugriff auf rund eine Mio. öffentliche Ausschreibungen in Europa)
  • Zertifizierung von Firmen im Liefer- und Dienstleistungsbereich (PQ-VOL)
  • Informationsmaterial (z.B. Mustervergabeakte oder Merkblätter zum Herunterladen auf der Website)
  • Interessentenverzeichnis Flughafen München
  • EU-weite Vermittlungen im Rahmen der Geschäftspartnerbörse „Business Cooperation Database“ (BCD).
Externer Kontakt: ABZ, Vera Rüdiger, Sabine Tauber
Tel. 089 5116-3173 bzw.-3172
ruediger@abz-bayern.de
tauber@abz-bayern.de
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2013, Seite 20

 
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