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Berufsbildungsbericht

Ausbildungsmarkt in Mittelfranken stabil

Am 15. Mai beriet das Bundeskabinett in Berlin über den Berufsbildungsbericht. Zur Situation in Mittelfranken nahm die IHK Nürnberg am selben Tag mit einer Presseinformation Stellung. "Mit über 8 500 jährlich neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen bewegen wir uns auf einem sehr hohen Niveau", erklärte IHK-Präsident Dirk von Vopelius mit Blick auf die Situation der letzten Jahre. Das Lehrstellenangebot und die Anzahl der ausbildenden Betriebe werden nach einer aktuellen Umfrage der IHK 2013 praktisch konstant bleiben.

Gleichwohl ist auch in Mittelfranken der Bewerberrückgang durch den demografischen Wandel zu spüren. Über ein Fünftel der Betriebe konnte im vergangenen Jahr nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. Die Unternehmen werden sich künftig stärker um Auszubildende bemühen müssen, insbesondere in weniger nachgefragten Berufen. Es geht vor allem darum, die Ausbildung mit zusätzlichen Anreizen attraktiver zu machen. 61 Prozent der mittelfränkischen Betriebe bieten bereits Nachhilfe an, wenn die Azubis Probleme in der Berufsschule haben.

Die IHK sieht es als gesellschaftliche Aufgabe an, die junge Generation zu fördern und dafür zu sorgen, dass kein Jugendlicher auf der Strecke bleibt. Dabei rücken gerade auch leistungsschwächere Jugendliche in den Fokus. Betriebe bieten zunehmend auch diesen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz an. Die Zahl der sogenannten „Einstiegsqualifizierungen“, die bisher von den leistungsschwächsten Jugendlichen besetzt wurden, geht deutlich zurück. „Die duale Berufsausbildung ist ein Erfolgsmodell, aber kein Selbstläufer. Wir müssen an vielen Punkten ansetzen und das System, das uns internationale Wettbewerbsvorteile sichert, ständig weiterentwickeln“, so Vopelius.

Zu den zahlreichen Maßnahmen und Projekten, die die IHK zur Förderung der Ausbildung bereits ergriffen hat (IHK-Kompetenz-Check bei der Berufsorientierung, Speed-Dating, „Kultur weckt Talente“, Verbundstudium, Einstiegsqualifizierung etc.), sind zwei neue Projekte hinzugekommen: Im Rahmen der Studie ProDual befasst sich ein Forum mit den beruflichen Perspektiven für Real- und Wirtschaftsschüler. Ein weiteres Instrument ist das sogenannte „KollegenCoaching“. Dabei geht es um das Zusammenwirken der Azubis untereinander nach dem Prinzip: Der Stärkere hilft dem Schwächeren.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2013, Seite 36

 
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