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Pilotprojekt "Teilqualifizierungen"

Neue Berufschancen

Wer keine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen kann, findet nur schwer einen Einstieg in das Berufsleben. Hier setzt das Pilotprojekt „Teilqualifizierungen“ an, das die IHK Nürnberg für Mittelfranken und die IHK München und Oberbayern zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit ins Leben gerufen haben.

Um Personen ohne Berufsabschluss eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu geben, wurden Ausbildungsordnungen in kürzere und somit überschaubare Einheiten heruntergebrochen. Die Teilnehmer absolvieren einzelne Bausteine über einen Zeitraum von sechs Monaten. Der Theorieanteil, der etwa zwei Drittel ausmacht, wird bei einem Bildungsträger vermittelt, der Praxisanteil erfolgt über Praktika in Unternehmen.

Am Ende eines jeden Bausteins stehen Kompetenzfeststellungen, die von den Industrie- und Handelskammern abgenommen werden. „Das Besondere ist, dass die Teilnehmer ihre Ausbildung nicht komplett auf einmal absolvieren müssen“, so Stefan Kastner vom Geschäftsbereich Berufsbildung der Nürnberger IHK. Wer vorübergehend einen Job findet oder aus privaten Gründen die Ausbildung vorerst nicht fortsetzen kann, muss später nicht von vorne beginnen, sondern kann mit dem Zertifikat direkt das folgende Modul anschließen.

Welche Ausbildungsrichtungen angeboten werden, hänge stark vom Arbeitsmarkt ab, so Kastner. Aktuell bietet die IHK Nürnberg Teilqualifizierungen für die Berufe Industriemechaniker, Berufskraftfahrer, Maschinen- und Anlagenführer sowie Verfahrenstechniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik an. „92 Personen nahmen 2012 am Pilotprojekt teil. Derzeit lassen sich 16 künftige Industriemechaniker ausbilden“, berichtet Günter Mößel, Schulleiter des Euro-Bildungswerks, in dem die Azubis den theoretischen Teil der Ausbildung absolvieren.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2013, Seite 35

 
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