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MID

Geschäftsprozesse optimal modelliert

Das Nürnberger Software-Haus MID GmbH ist auf die Modellierung von Geschäftsprozessen, Software und Datenbanken spezialisiert. Es unterstützt Kunden aus Wirtschaft und Verwaltung dabei, digitale Daten effizient auszuwerten und weiterzuverarbeiten.

Das Unternehmen, das deshalb am Markt als „Modeling Company“ auftritt, hat den Umsatz im vergangenen Jahr auf 23 Mio. Euro gesteigert. Damit sei die durchschnittliche Wachstumsrate der letzten Jahre von rund 15 Prozent gehalten worden, so Bertram Geck, der seit Januar Vorsitzender der Geschäftsführung ist.

„Wir modellieren Datenstrukturen“, fasst Geck die Kompetenz seines Unternehmens zusammen. Beispielsweise werden die Experten von MID eingeschaltet, wenn die bei einem Windkraftwerk anfallenden digitalen Daten mit der Betriebs-Software des Betreibers nicht optimal weiterverarbeitet werden können. Auch wenn ein Telekommunikationsanbieter seinen Tarif ändern will, funktioniert das nicht auf Knopfdruck, vielmehr müssen viele Prozesse – teils in parallel laufenden Software-Systemen – geändert und angepasst werden. Dies dauert laut Geck in der Regel vier bis sechs Monate, mit den Lösungen von MID sei es aber in einer Woche zu schaffen.

Das vor über 30 Jahren gegründete Unternehmen verfügt mit ihrer Modellierungsplattform „Innovator“ über eine ganze Produktfamilie, um das sogenannte Enterprise Architecture Management (EAM) zu verbessern. Mit Werkzeuglösungen und Beratung aus einer Hand werden Geschäftsprozesse, Anforderungen und Datenbestände definiert und optimiert. Wichtige Handlungsfelder sind beispielsweise die Themen Big Data (das Handling riesiger Volumina von Kundendaten) oder Anwendungen rund um die Cloud – also der „Datenwolke“, in die sowohl Software-Anwendungen als auch Datenbanken ausgelagert werden können. Den Vorteil der MID-Lösungen laut Geck: „IT-Projekte lassen sich effizienter und um ein Viertel schneller durchzuführen.“

Das Unternehmen, das seinen Sitz auf dem ehemaligen Milchhof-Areal mit Blick auf den Wöhrder See hat, setzt keinen Schwerpunkt auf bestimmte Branchen. Für Kunden aus unterschiedlichen Bereichen wie Industrie, Banken, Versicherungen sowie Handel und E-Commerce seien die Lösungen von MID immer dann interessant, wenn Standardlösungen an ihre Grenzen stießen. Mit diesem Konzept habe MID Kunden aus ganz Deutschland sowie aus Österreich und der Schweiz gewonnen.

Gerade der Handel steht vor großen Herausforderungen, um die Datenmigration aus der Welt der Filiale zum Multi-Channel-Vertrieb zu gestalten. Etwa bei der Abwicklung von Retouren aus dem Internet-Handel, oder wenn ein Filialkunde etwas im Laden bestellt, Lieferstatus und Rechnung aber im Internet verfolgen will. MID überprüfe hier „Semantik und Orthographie der Prozessbeschreibung“, damit alle Änderungen oder Ergänzungen (z.B. individuelle Kundendaten wie Rabatte) tatsächlich auch in den Gesamtprozess einfließen. Als großen Trend sieht Geck die „Mobility aller Prozesse“, also den ortsunabhängigen Zugriff auf Firmenanwendungen per Smartphone oder Tablet. Dabei komme auch dem Geotracking (Anwendungen, bei denen der Standort des Nutzers eine Rolle spielt) eine wichtige Bedeutung zu.

Derzeit sind 120 Mitarbeiter für MID tätig, bis Jahresende sollen es 140 sein. Wegen der hohen Anforderungen sei es jedoch schwierig, geeignete Bewerber zu finden, so Geck. Derzeit könnten 20 offene Stellen im Consulting-Bereich nicht besetzt werden. Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen die Kooperation mit Hochschulen verstärkt, zumal das Thema Modellierung ein fester Bestandteil in den Lehrplänen für Wirtschaftsinformatik, Betriebswirtschaft und Informationstechnik ist. Deshalb wurde das „MID Academic Alliance Program“ (MAAP) aufgelegt, das u.a. kostenlose Lizenzen der Modellierungsplattform Innovator für den Forschungs- und Lehrbetrieb umfasst sowie Gastvorlesungen von MID-Beratern und ein breites Schulungsangebot in der MID-Akademie beinhaltet.

Das Software-Haus mit Niederlassungen in Köln, Stuttgart, München und Zürich veranstaltet am Dienstag, 12. November 2013 wieder den Tagungskongress „MID Insight“, der unter dem Motto „Model Your World“ steht und bei dem Experten im Nürnberger Messezentrum über Trends in der Modelierung referieren. Auch was diesen Kongress angeht, hat Geck ehrgeizige Pläne: „Wir wollen die Zahl der derzeit rund 500 Teilnehmer jedes Jahr verdoppeln.“

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2013, Seite 52

 
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