„Insgesamt zufrieden“ zeigte sich Peter M. Endres, Vorstandsvorsitzender der Ergo direkt Versicherungen, Nürnberg/Fürth, bei der Vorstellung der Jahresbilanz für das Geschäftsjahr 2012.
In einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld erzielte das Unternehmen einen Jahresüberschuss von 32 Mio. Euro, das waren 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies gelang trotz gesunkener Beitragseinnahmen, die von 1,4 auf 1,2 Mrd. Euro abnahmen. Für das laufende Jahr peilt Endres eine weitere Ergebnissteigerung an.
„Dieses positive Ergebnis resultiert vor allem aus unserer sehr hohen Kostensensibilität“, erklärte Endres, der auch in der Fernsehwerbung als Gesicht seines Unternehmens auftritt und damit zur Steigerung der Markenbekanntheit beiträgt. Der Versicherer investierte seit der Umbenennung von Karstadt-Quelle Versicherungen in Ergo direkt im Jahr 2010 einen zweistelligen Millionenbetrag, um die Namensänderung bekannt zu machen. 4,3 Mio. Kunden zählte Ergo direkt im vergangenen Jahr, das waren genauso viele wie im Jahr 2009. Die Anzahl der Verträge stieg jedoch seitdem kontinuierlich von 6,5 auf 7,8 Mio. im Geschäftsjahr 2012.
„Zum Glück haben wir nie stark auf die Rentenversicherung gesetzt“, meinte Endres. Auch die Kapitallebensversicherung sei angesichts niedriger Zinsen ökonomisch nicht sinnvoll. Dafür sei die Entscheidung „goldrichtig“ gewesen, seit 2005 den Schwerpunkt auf Krankenzusatzversicherungen zu legen. Im Bereich Zahn sei Ergo direkt inzwischen zusammen mit der DKV Marktführer. Während die Beiträge im Bereich Schaden und Unfall im Jahr 2012 stagnierten, konnte die Versicherung bei den Krankenzusatzprodukten eine deutliche Steigerung um 16 Prozent auf über 346 Mio. Euro verbuchen.
Einen Wettbewerbsvorteil, der schlecht zu kopieren sei, sieht der Vorstandsvorsitzende im „Können der Mitarbeiter“: „Ich bin stolz darauf, dass wir im Servicebereich kompromisslos für unsere Kunden da sind.“ 1 851 Beschäftigte (Vorjahr: 1 862) kümmern sich am Standort Nürnberg um die Anliegen der Kunden, in Berlin sind noch einmal rund 250 Mitarbeiter bei einer Tochtergesellschaft beschäftigt. Selbst Kunden anderer Versicherer können Ergo direkt-Angebote wie den „Zahnkosten-Optimierer“ nutzen. Dieser erstellt kostenlose und anonyme Vergleichsangebote für eine Zahnbehandlung. Im Schnitt lägen die Vergleichsangebote rund 40 Prozent unter den eingereichten Heil- und Kostenplänen. Rund 1 500 Nutzer machten bereits von diesem Angebot im Internet Gebrauch.
Überhaupt setzt Endres verstärkt auf die neuen Medien: Mit Hilfe der App „Unfall 48“ können Smartphone-Nutzer beispielsweise schon heute kurzfristig eine Unfallversicherung für bestimmte Aktivitäten abschließen. „Wir werden irgendwann nicht mehr über Unfallschutz, sondern über Risikoabsicherung reden“, sagte Endres. Er könne sich durchaus vorstellen, künftig mithilfe neuer Medien die jeweilige individuelle Risikosituation eines Kunden abzusichern – je nachdem, ob dieser gerade in ein Flugzeug steigt oder auf einer Skipiste unterwegs ist.
