Telefon: +49 911 1335-1335

APC

Schlupfwespen im Einsatz

Gegen Schädlinge in Betrieben aller Branchen geht die Nürnberger Firma APC AG vor. APC steht für „Allround Pest Control“ und bedeutet, dass die Experten es mit einer großen Bandbreite an Schädlingen zu tun haben.

Das Hauptgeschäft entfällt auf Bereiche, in denen es um Lebensmittel geht und in denen besonders hohe Hygiene-Anforderungen beachtet werden müssen. Deshalb gehören Lebensmittelindustrie und -handel, aber auch Verpackungs- und Pharmaindustrie sowie soziale Einrichtungen oder Gefängnisse zu den wichtigen Kunden.

Neben den Anforderungen der EU-Verordnungen müssen diese Betriebe auch die besonders hohen Qualitätsstandards im Lebensmittelbereich einhalten. Hinzu kommen die eigenen Standards von Lebensmittelproduzenten oder Handelsketten, die sicher gehen wollen, dass sie alle Vorschriften auch tatsächlich einhalten und ihre Dokumentationspflichten erfüllen. Laut APC-Vorstandsvorsitzendem Michael Kahlo nehmen diese Firmen das Prinzip „die Verantwortung liegt immer beim Unternehmen“ ernst.

Er mahnt aber auch Betriebe anderer Branchen, sich nicht in Sicherheit zu wiegen. In trockenen Kabelkanälen von Verwaltungsbüros oder geschützten Ecken in Maschinenhallen fühlen sich Nagetiere wie Mäuse und Ratten besonders wohl. Wenn sie Kabel annagen, kann der Schaden immens sein: „Stillstand oder Schaden einer Maschine, Kabelbrand oder Ausfall einer Strom- oder Datenversorgung“, so Kahlo, der auch schon mit einer Maus im Geldautomaten zu tun hatte oder mit Schädlingen in Reinräumen und Tresoren.

Der Löwenanteil des Umsatzes entfällt mit rund 70 Prozent auf langjährige Kunden, die sich vorbeugend gegen Schädlinge schützen wollen. 15 Prozent sind Einzelaufträge, bei denen APC vor allem gegen Insekten und Nager vorgeht. Der Rest entfällt auf die sogenannte Taubenvergrämung, etwa am Nürnberger Hauptbahnhof und an der Lorenzkirche, oder auf das Anbringen von Sicherheitsnetzen wie am Nürnberger Flughafen.

APC hat ein modulares System zur Prävention und Bekämpfung entwickelt: So steckt beispielsweise hinter dem Angebot „APC Integral“ ein System aus den vier Bausteinen Prävention, Monitoring, Bekämpfung und Dokumentation. Zur Prävention gehört z.B. die Überprüfung eines Lagers auf Baumängel wie undichte Fugen, durch die Schädlinge eindringen und sich im Gebäude einnisten könnten. Im Zuge eines kontinuierlichen Monitorings werden bestimmte Schädlingsfallen als Detektionssysteme installiert, um frühzeitig einen Befall mit Insekten zu erkennen, deren Ausbreitung zu verhindern und sie entsprechend bekämpfen zu können. Eine detaillierte Dokumentation über Analyseergebnisse und Bekämpfung hilft z.B. der Zentrale von Filiallisten, ein effektives Schädlings-Controlling sicherzustellen sowie gesetzliche und firmeninterne Standards einzuhalten.

APC trägt dem Trend Rechnung, dass die chemische Keule nur dann geschwungen werden sollte, wenn keine anderen Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Deshalb wurde der Geschäftsbereich „APC Ökologisch“ aufgebaut. So werden Kunstgegenstände und Antiquitäten in einem mobilen Begasungscontainer behandelt, dem im Inneren der Sauerstoff entzogen werden kann. Auf diese Weise rücken die Spezialisten Holzschädlingen wie Holzwürmern sowie Kleider- oder Teppichmotten zu Leibe. Eingesetzt wird auch die biologische Schädlingsbekämpfung, etwa bestimmte Arten von Schlupfwespen zur Bekämpfung von Motten, Messing- oder Kugelkäfern. Besonders stolz ist Kahlo auf eine Eigenentwicklung, bei der eine spezielle Schlupfwespenart gegen Holzschädlinge, Motten oder Kornkäfern eingesetzt wird. Nach mehreren Jahren im eigenen Labor sei es gelungen, die winzigen Nützlinge für den systematischen Einsatz zu züchten. „Das Verfahren ist zwar nicht neu, aber wir haben in diesem speziellen Bereich einen Vorsprung von einigen Jahren“, erklärte Kahlo. Im letzten Jahr wurde eine Testreihe in Kirchen durchgeführt und dabei nachgewiesen, dass die biologische Methode zum gleichen Ergebnis führt wie die Begasung von Kirchenbänken und -bildern mit toxischen Mitteln.

Das im Jahr 1995 von Kahlo als GmbH gegründete Unternehmen hat im vergangenen Jahr den Umsatz um rund sieben Prozent auf 8,5 Mio. Euro gesteigert. Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Anstieg auf rund neun Mio. Euro angepeilt. Im Umsatzvergleich sieht sich Kahlo im Markt bundesweit „schlechtestenfalls auf Platz drei“, auch in punkto Innovation und integrierter Schädlingsbekämpfung sehe man sich als führendes Unternehmen. Am Nürnberger Stammsitz und in den deutschlandweit sechs Niederlassungen sind 126 Mitarbeiter tätig. Dazu kommen 15 Azubis, von denen zwölf im relativ jungen Berufsbild des Schädlingsbekämpfers ausgebildet werden.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2013, Seite 64

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick