Tief im Westen von Fürth, kurz bevor die Würzburger Straße in die Schnellstraße mündet, ist in den letzten Jahren ein neues Gewerbegebiet angelegt worden. Die Straßen wurden posthum nach den Fürther Unternehmer-Persönlichkeiten Dieter Streng (Gründer der Baustoff-Union) und Manfred Roth (Rodi/Norma) benannt.
Letzterer hatte 2009 noch versprochen, die Hauptverwaltung und das Logistik-Zentrum für die 1 400 Filialen umfassenden Discounterkette (damit der fünftgrößte in Deutschland) dort zu bauen. Roth verstarb 2010 und erlebte die Einweihung des Zentrums nicht mehr, das nach Unternehmensangaben zu den modernsten Anlagen seiner Art in Deutschland zählt. Roths alter Freund, Ex-Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein, scherzte deshalb bei der Eröffnungsfeier: „Der Manfred wäre in Ohnmacht gefallen, wenn er das hier gesehen hätte.“
Gut 100 Filialen in der Metropolregion und etwa 20 Mio. Kunden im Jahr werden künftig von der Fürther Hardhöhe aus mit Waren versorgt. Von 21 000 Quadratmetern Gesamtfläche entfallen 19 500 auf die Halle mit Hochregallager und Freistapelzone, in der jeder Kommissionier-Vorgang über das funkgesteuerte „Pick-by-Voice“-Verfahren durchgeführt werden kann: Dabei stellt der Waren-Zusammensteller die Lieferung (aus insgesamt 850 Artikeln) im „Gespräch“ mit dem Lagercomputer zusammen. Bis zu 49 Lkws können an ebenso vielen Docks (davon vier mit Hightech-Kühlschleuse) gleichzeitig beladen werden.
Besonders stolz ist Niederlassungsleiter Christoph Hegen auf die eigenständige Energieproduktion, wodurch weitgehend auf fossile Brennstoffe verzichtet werden kann. Die auf dem Dach installierte Photovoltaik-Anlage produziert jährlich fast eine Gigawattstunde Energie, mit der das neue Logistik- und Verwaltungszentrum versorgt wird. Der Logistik-Komplex, in den etwa 20 Mio. Euro investiert wurden, ist in nur etwas mehr als einem halben Jahr Bauzeit entstanden. Im kommenden Jahr soll die Firmenzentrale nachfolgen, die sich jetzt noch etwa einen Kilometer Luftlinie entfernt in der Würzburger Straße befindet.
