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Messetrends 2014

Beliebtes Universal-Werkzeug

Messen sind nach wie vor das Kommunikationsinstrument Nummer eins im Business-to-Business-Bereich. Besonders kleinere Firmen setzen zunehmend darauf, so der Ausstellungs-und Messeausschuss der Deutschen Wirtschaft (Auma).

Rund 500 deutsche Austeller nahmen teil am Auma-Messetrend, einer repräsentativen Befragung von TNS Emnid im November. Demnach wollen in den nächsten beiden Jahren 57 Prozent der Aussteller ihren Messe-Etat stabil halten, 26 Prozent ihn erhöhen. Lediglich 17 Prozent der Austeller haben vor, das Budget zu senken. Selbstverständlich ist dieser positive Trend nicht.

Denn die Rahmenbedingungen für die Messewirtschaft waren 2013 nicht ideal, betont Auma-Vorsitzender Walter Mennekes. Das leicht reduzierte deutsche Wirtschaftswachstum und die weiterhin schwierige Lage in Südeuropa drückten auf das Ergebnis. Für Optimismus sorgen dagegen die wachsenden Märkte in Ostasien und Lateinamerika.

Viele kleine Firmen investieren

Messen werden auch für kleinere Austeller immer wichtiger. So wollen 29 Prozent der Firmen mit einem Umsatz unter 2,5 Mio. Euro künftig mehr in Messen investieren. Weniger ausgeben möchten hier nur 14 Prozent

Interessant sind auch die Angaben der Firmen, die eher selten auf Messen vertreten sind: 30 Prozent der Unternehmen mit nur einer bis zwei Messebeteiligungen innerhalb von zwei Jahren wollen investieren, 19 Prozent wollen die Anzahl ihrer Beteiligungen erhöhen. Ein Großteil (71 Prozent) plant, das Messe-Engagement auf dem bisherigen Niveau fortzuführen.

Wenn Firmen ihre Messebudgets erhöhen, ziele dies meist auf die Qualität ihrer Messebeteiligungen. Aussteller investieren dazu vorrangig in die Vergrößerung der Stände (34 Prozent), in den Standbau an sich (30 Prozent) oder erhöhen die Anzahl ihrer Messebeteiligungen (38 Prozent). An der Qualität in Form von Personal und Kommunikationskosten werde kaum mit dem Rotstift angesetzt, so der Auma. Wenn gespart werden müsse, werde meist die Zahl der Messe-Engagements reduziert.

Laut den Ergebnissen des Auma-Messetrends bleiben die Beteiligungen deutscher Firmen im In- und Ausland in den nächsten beiden Jahren konstant. Je 18 Prozent der Austeller planen mehr bzw. weniger Beteiligungen. Auch die Anzahl ihrer Auslandsengagements wollen über drei Viertel der Unternehmen konstant halten, nahezu gleich viele wollen diese erhöhen bzw. reduzieren. Während die Beteiligungen deutscher Austeller im Ausland gleich bleiben, sei die Zahl der Auslandsmessen deutscher Veranstalter weiter gestiegen. Für das Jahr 2014 seien 305 Messen in aller Welt geplant, mehr als die Hälfte davon in Asien (allein 90 in China).

Wichtiges Kommunikationsmittel

Die Bedeutung von Messen im Kommunikationsmix der Unternehmen ist seit fünf Jahren nahezu stabil, so Mennekes. Gegenwärtig umfasst das Messebudget der Firmen 42 Prozent der gesamten Kommunikationsausgaben für den B-to-B-Bereich. Bei kleineren Firmen beläuft sich dieser Anteil sogar auf 45 Prozent. „Wer sein Geld konzentriert einsetzen muss, entscheidet sich häufiger für Messen“, erklärt der Auma-Vorsitzende.

Die Verteilung der finanziellen Mittel drückt sich auch im Empfinden der Unternehmer aus. Fast 80 Prozent der Aussteller betrachten Messen nach wie vor als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. An Bedeutung verloren haben aus Sicht der Unternehmer die Werbung in der Fachpresse sowie die Kommunikation über Events.

Um schwierige und entfernte Märkte zu erreichen, können deutsche Aussteller das Auslandsmesseprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums nutzen. Insgesamt umfasste das Programm im vergangenen Jahr 262 Beteiligungen, darunter auch Erstbeteiligungen wie zum Beispiel in Indien, Indonesien und in der Türkei. Für das Jahr 2014 sind derzeit 254 Beteiligungen mit einem Budget von 42,5 Mio. Euro geplant. Besonders mittelständische Unternehmen würden dabei von den politischen Kontakten profitieren, so Mennekes.

Ein weiteres Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums unterstützt junge und innovative Unternehmen zum Beispiel durch die Erstattung eines Teils der Standmiete oder mittels Telefonberatung zur Messevorbereitung. Für 2014 seien 63 solcher Beteiligungen geplant, jährlich verfügt das Programm über ein Budget von 3 Mio. Euro.

Vielfältige Ziele

Entscheidend für den Messeerfolg ist eine gute Vorbereitung auf die Veranstaltung, so Auma-Geschäftsführer Dr. Peter Neven. Fast alle Aussteller definieren im Vorfeld ihre Ziele – im Durchschnitt mehr als neun verschiedene. Die fünf wichtigsten seien Steigerung der Bekanntheit, Stammkundenpflege, Neukundengewinnung, Imageverbesserung sowie die Präsentation von neuen Produkten. Ebenso wichtig sind Messen für Verkaufs- und Vertragsabschlüsse, sowohl während der Veranstaltung als auch im Nachmessegeschäft, sowie die Suche nach neuen Kooperationspartnern. Jedes zweite Unternehmen will auf Messen neue Vertriebswege aufbauen.

„Die Bedeutung von Messen im Kommunikationsmix der Unternehmen ist seit fünf Jahren nahezu stabil.“
Auma-Vorsitzender Walter Mennekes

Stark zugenommen hat die Mitarbeitersuche auf Messen. Immerhin rund 15 Prozent der Aussteller suchen dort gezielt nach neuen Mitarbeitern und sparen sich damit teilweise ein umfangreiches Personal-Recruiting. Bei den Unternehmen mit mehr als 50 Mio. Euro Umsatz sind es sogar rund 30 Prozent – eine Steigerung im Vergleich zu vor vier Jahren, damals gaben nur sieben Prozent aller Aussteller dieses Ziel an.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2014, Seite 34

 
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