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Automation Valley Nordbayern

Power für die Region

Die IHK will das Kompetenzfeld Automation in der Metropolregion Nürnberg stärken. Eine aktuelle Studie untersucht, in welchen Bereichen das Potenzial ausgebaut werden kann.

"Wir sind sehr gut aufgestellt“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch zu den Ergebnissen der Studie mit dem Titel „Wertschöpfungsketten und Investitionschancen in metropolitanen Kompetenzfeldern am Beispiel Automation“. Sie wurde von der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services (SCS) im Auftrag der IHK Nürnberg für Mittelfranken erarbeitet.

Akute „Lücken“ in der Wertschöpfungskette des „Automation Valleys Nordbayern“ werden von den befragten Unternehmen nicht gesehen. Dennoch identifiziert die Studie folgende Felder, bei denen weitere Ansiedlungen von Unternehmen und Forschungseinrichtungen empfehlenswert wären: Herstellung von Batterien und Akkumulatoren, Geräte der Telekommunikationstechnik sowie kälte- und lufttechnische Erzeugnisse. Auf der Dienstleistungsseite halten die Autoren der Studie u.a. Ergänzungen in den Bereichen künstliche Intelligenz und Mensch-Maschine-Schnittstellen für sinnvoll.

Die Lücken schließen

Nun sollen einerseits Unternehmen und Forschungseinrichtungen über diese Entwicklungspotenziale informiert werden. Andererseits will Lötzsch auf Basis der Studie auch Firmen außerhalb der Europäischen Metropolregion Nürnberg ansprechen, um sie für eine Investition im Automation Valley zu interessieren. Flankenschutz bekommt er von Dr. Wolfgang Hübschle, Leiter der Ansiedlungsagentur Invest in Bavaria: „Die Studie bietet für uns Ansatzpunkte, wie wir gezielt um Investoren werben können.“

Zur Automatisierungstechnik werden Unternehmen gezählt, die als Zulieferer oder Anbieter beispielsweise in den Bereichen elektrische Antriebstechnik und Mess-, Steuer- und Regeltechnik aktiv sind bzw. Software für Automation und Systemintegration sowie Komplettlösungen für die Fabrikautomatisierung entwickeln. In der weltweit stark wachsenden Automatisierungstechnik gilt Nordbayern als ein Zentrum von internationalem Rang mit mehr als 300 Unternehmen und rund 40 000 Mitarbeitern. Herzstück des Automation Valleys ist das von der IHK gesteuerte Netzwerk Automation Valley Nordbayern (AVN), dem rund 250 Mitglieder angehören.

Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungen überwiegen

Der Studie zufolge sind 43 Prozent der AVN-Unternehmen dem Produzierenden Gewerbe zuzuordnen, 42 Prozent den Dienstleistungen und 15 Prozent dem Handel. Allerdings lässt sich die Sparte Automation anders als klassische Branchen nicht absolut exakt eingrenzen. Es handelt sich vielmehr um eine Querschnittsbranche, die mit unterschiedlicher Intensität Halbfertigwaren und Bauteile sowie auch fertige Systeme für die Automatisierung etwa in den Branchen Kraftfahrzeugbau, Chemie, Energie oder Gebäudetechnik bereitstellt.

Hinzu kommt ein wachsender Anteil von vielschichtigen Dienstleistungen, die von spezialisierten Unternehmen für die Welt der Automatisierungstechnik angeboten werden. Die Studie beziffert den Dienstleistungsanteil in der Automation-Branche im Durchschnitt bereits auf rund 30 Prozent.

Wichtige Handlungsfelder

Neben den Investitionschancen identifizieren die Experten-Interviews der Studie noch weitere Handlungsfelder: Es müsse dafür gesorgt werden, dass auch in Zukunft eine ausreichende Zahl hoch qualifizierter Fachkräfte zur Verfügung stehe. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen fürchten, gegenüber etablierten Konzernen ein „Sichtbarkeitsproblem“ zu haben.

Außerdem empfehlen die Autoren der Studie, das Profil und das Image des „Automation Valley Nordbayerns“ zu stärken, um es auch auf internationaler Ebene bekannter zu machen. Auch die Mitgliedsunternehmen seien aufgerufen, sich für die Markenbildung des „Automation Valley“ zu engagieren. Die internationalen Nürnberger Leitmessen mit direktem Bezug zur Automation seien hierfür gute Ansatzpunkte.

Autor/in: 
tt.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2014, Seite 25

 
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