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Geobra Brandstätter

Kultfiguren feiern Geburtstag

Playmobil 02|2014 © (C)2013 Thomas Tjiang, all rights reserved

3 995 Figurenvarianten hat Playmobil in den letzten 40 Jahren geschaffen. Ein Ritter, ein Bauarbeiter und ein Indianer – das waren die ersten drei Figuren, die Playmobil 1974 auf der Spielwarenmesse in Nürnberg präsentierte.

Playmobil-Geschäftsführerin Andrea Schauer mit Geschäftsführer-Kollege Steffen Höpfner (re.) und Chefentwickler Bernhard Hane. (Foto: Thomas Tjiang)

Obwohl ihnen damals niemand eine große Zukunft vorhergesagt hatte, eroberten die 7,5 Zentimeter großen Figuren die Kinderzimmer. Insgesamt 2,7 Mrd. Figuren gibt es weltweit und jede Sekunde kommen drei neue hinzu. Auch der Ideenreichtum des Spielwarenherstellers kennt kein Ende, rund 150 Neuheiten sind für das Jubiläumsjahr geplant. Der Playmobil-Freizeitpark, der im April auf den Markt kommen soll, wurde bereits mit dem „Toy Award“ in der Kategorie Vorschule ausgezeichnet.

Die Geobra Brandstätter GmbH & Co. KG, Hersteller der Playmobil-Figuren mit Sitz in Zirndorf, ist zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr: Der Gesamtumsatz der Gruppe überschritt erstmals die Marke von 600 Mio. Euro, von denen der Löwenanteil auf Playmobil entfiel.

Aber auch das zweite Standbein, die Marke Lechuza, unter der Pflanzengefäße und Erdbewässerungssysteme vertrieben werden, entwickelte sich trotz einer verregneten Saison positiv. Auch dem Playmobil-Funpark in Zirndorf, der im vergangenen Jahr von rund 713 000 Gästen besucht wurde (plus vier Prozent), konnte der Regen nichts anhaben. Zum Ertrag wolle man keine Angaben machen, man sei aber zufrieden und müsse keinen Vergleich mit anderen Industrieunternehmen scheuen, erklärte Playmobil-Geschäftsführerin Andrea Schauer.

Brandstätter-Gruppe
  2013 2012
Umsatz in Mio. Euro 612 591
davon Playmobil 552 531
Mitarbeiter weltweit 4 070 3 700
Mitarbeiter Deutschland 2 300 2 000

 

Positiv entwickelte sich das Auslandsgeschäft, das 72 Prozent zum Gesamtumsatz beiträgt und das über die zwölf Playmobil-Vertriebstöchter abgewickelt wird. Erfreulich seien vor allem die Umsatzsteigerungen in den südeuropäischen Krisenländern Spanien (plus zehn Prozent) und Griechenland (plus sechs Prozent): „Wenn irgendwo eine Krise auftritt, gehen wir meist als Gewinner raus“, sagte Schauer.

Die Familien würden sich in diesen Zeiten genauer überlegen, was sie ihren Kindern kaufen und mehr auf Qualität achten. Generell habe die Spielwarenbranche mit der sinkenden Geburtenrate zu kämpfen: „Es gibt immer weniger Kinder und die spielen auch noch weniger lang.“ Dass Geobra Brandstätter dennoch höchst erfolgreich ist, begründet Schauer damit, dass Playmobil als Rollenspiel ein grundlegendes Spielbedürfnis von Kindern befriedige.

Neben dem Spielspaß seien angesichts des Alters der Zielgruppe auch Sicherheit und Qualität als Verkaufsargumente sehr wichtig. Deshalb setzt das Unternehmen, das Produktionsstätten in Dietenhofen und Selb sowie auf Malta, in Tschechien und in Spanien betreibt, auf „Made in Europe“. „So sind wir nahe an unseren Hauptabsatzmärkten in Europa und können flexibel und kurzfristig reagieren. Zudem habe ich mit meiner Mannschaft die Qualität unter ständiger Kontrolle“, erklärte Unternehmensgründer und Inhaber Horst Brandstätter.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Geschäftsführung eine Umsatzsteigerung „im mittleren einstelligen Bereich“ und plant Investitionen in Höhe von 95 Mio. Euro. Da der Fachhandel immer mehr aus den Innenstädten verschwindet, will Playmobil in fünf deutschen Ballungszentren eigene Läden eröffnen. Zudem soll in Kürze das neue Logistikzentrum in Herrieden mit einer Gesamtfläche von 180 000 Quadratmetern in Betrieb genommen werden, in das die Gruppe insgesamt 70 Mio. Euro investiert hat.

Autor/in: 

am.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2014, Seite 72

 
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