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Trauer um große Unternehmer-Persönlichkeiten

Friedl Schöller

Die mittelfränkische Wirtschaft und die Stadt Nürnberg trauern um Friedl Schöller, die wenige Tage vor ihrem 90. Geburtstag gestorben ist. „Friedl Schöller war eine bedeutende Mäzenin mit einem großen Herz. Sie hat sich um Nürnberg außerordentliche Verdienste erworben“, so Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly mit Blick auf ihr vielfältiges Engagement für ihre Heimatstadt.

Die Trägerin der Nürnberger Bürgermedaille trat nach dem Besuch der Höheren Handelsschule als Kontoristin in das von ihrem späteren Ehemann Theo Schöller gegründete Nürnberger Lebensmittelunternehmen ein. Sie war zunächst im Sekretariat der Geschäftsleitung tätig und übernahm bald die Leitung der Buchhaltung. Nach der Heirat mit Theo Schöller, der im Jahr 1997 für seine Verdienste um Nürnberg zum Ehrenbürger der Stadt ernannt wurde, nahm sie ab 1968 weitere verantwortungsvolle Aufgaben bei dem Hersteller von Speiseeis, Lebkuchen und Tiefkühlkost wahr.

 Am Herzen lag ihr besonders die berufliche Bildung – ein Engagement, das sie bis zuletzt fortführte: So fördert die Theo und Friedl Schöller-Stiftung gemeinsam mit der IHK Nürnberg für Mittelfranken und dem Bildungszentrum Nürnberg besonders begabte Auszubildende.

Darüber hinaus setzte Friedl Schöller das Mäzenatentum, das sie gemeinsam mit ihrem 2004 verstorbenen Ehemann begonnen hatte, konsequent fort: Über die Schöller-Stiftungen förderte sie vielfältige Projekte in Medizin, Wissenschaft, Bildung und Kultur. Bleibende Verdienste erwarben sich Theo und Friedl Schöller insbesondere um das Klinikum Nürnberg, dessen Ausbau und Ausstattung sie maßgeblich unterstützten: Mit fast sechs Mio. Euro förderten sie den im Jahr 2013 eingeweihten Neubau Ost des Klinikums Nord („Dr. h.c. Theo Schöller-Haus“) und das Zentrum für Altersmedizin. Weitere Förderprojekte betrafen die Herzchirurgie, die Urologie und die Gastroenterologie im Klinikum.

Mit dem Dr. Theo und Friedl Schöller Forschungszentrum für Wirtschaft und Gesellschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg stärkt die Schöller-Stiftung zudem die Wirtschaftswissenschaften. Auch das Konservatorium (heute Musikhochschule) wurde von dem Unternehmerehepaar über viele Jahre unterstützt. Für die nach Dr. Theo Schöller benannte Hauptschule an der Schnieglinger Straße übernahm die Stiftung das Patronat.

 

Henriette Schmidt-Burkhardt

Henriette Schmidt-Burkhardt, Geschäftsführerin von Lebkuchen Schmidt und engagierte Mäzenin in ihrer Heimatstadt Nürnberg, ist am 21. Februar im Alter von 87 Jahren gestorben. „Mit ihrem Tod verlieren wir eine erfolgreiche Unternehmerin, eine leidenschaftliche Nürnbergerin und eine großherzige Förderin des Gemeinwohls“, so Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly.

Schmidt-Burkhardt wurde am 8. März 1926 in Nürnberg geboren. Im Jahr 1952 heiratete sie Rudolf Schmidt-Burkhardt, einen Sohn des Firmengründers von Lebkuchen-Schmidt. Bevor sie 1963 in das Familienunternehmen einstieg, war sie 17 Jahre lang in St. Leonhard als Grundschullehrerin tätig. Nach dem frühen Tod ihres Mannes im Jahr 1980 übernahm sie die Leitung des Unternehmens und trieb dessen Expansion – u.a. durch den Zukauf der Firma Wicklein Lebkuchen – energisch voran. Heute ist Lebkuchen-Schmidt der weltweit älteste Versender von Lebkuchen und Gebäckspezialitäten und beschäftigt in der Hauptsaison über 800 Mitarbeiter.

Henriette Schmidt-Burkhardt war Trägerin des Bayerischen Verdienstordens und Ehrensenatorin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Für ihr Engagement für Kultur und soziale Themen zeichnete die Stadt Nürnberg sie mit der Bürgermedaille aus. Im Jahr 2011 erhielt Schmidt-Burkhardt die IHK-Ehrenmedaille für herausragende Verdienste um die mittelfränkische Wirtschaft: Bei einem Festakt im Historischen Rathaussaal würdigten IHK-Präsident Dirk von Vopelius und Staatsminister Dr. Markus Söder ihre unternehmerischen Leistungen und ihre Verdienste um das Gemeinwohl.

Sie stellten dabei ihre Orientierung am Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns heraus sowie ihren Mut und ihre Energie. Henriette Schmidt-Burkhardt sei ein herausragendes Vorbild für verantwortungsbewusstes Unternehmertum, so von Vopelius und Söder in ihren damaligen Laudationes.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2014, Seite 74

 
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