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Editorial

Der Ast, auf dem wir sitzen

Im Jahr 2005 wurde der Region Nürnberg das Prädikat „Europäische Metropolregion“ verliehen, ich freue mich schon auf die vielen schönen Politikerstatements zum 10-jährigen Jubiläum 2015. Weniger Freude bereitet mir allerdings so manche Entscheidung über das, was eine Metropolregion im innersten ausmacht und zusammenhält: die Verkehrs-Infrastruktur.

Voller Stolz rühmen wir uns als herausragende Logistikregion, eine Erweiterung des zentralen Logistikgebiets am Nürnberger Hafen wird jedoch strikt abgelehnt. Voller Betroffenheit registriert man sinkende Passagierzahlen am Nürnberger Airport, das nach endloser Diskussion gefundene Konzept einer direkten Autobahnanbindung wird jetzt ohne Alternativlösung einfach beerdigt. Welch ein Signal an die Airlines, welch ein Signal an Geschäftsreisende aus ganz Nordbayern!

Wir sind als IHK weder der Auto-, Flieger- noch einer anderen Lobby hörig, unser Auftrag ist die Wahrung des wirtschaftlichen Gesamtinteresses unserer Region. Wirtschaft ist eine solidarische Gemeinschaftsaufgabe, dazu gehört auch eine faire Partnerschaft zwischen Ballungsraum und Randgebieten. Deshalb engagieren wir uns in teils mühsamer Abstimmung mit unseren regionalen Gremien für ein ausgewogenes Verkehrskonzept, übrigens mit Schwerpunkt Schienenverkehr.

Das gemeinsam von den Wirtschaftskammern der Metropolregion veröffentlichte 12-Punkte Programm „Verkehr“ enthält eine Reihe von hart erarbeiteten Kompromissen, die von der großen Mehrheit der 280 000 Unternehmen der Region mitgetragen werden. Deren Erreichbarkeit ist der Ast, auf dem wir alle sitzen – keine Kommune sollte leichtfertig daran herumsägen.

IHK-PräsidentDirk von Vopelius

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2014, Seite 3

 
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