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Becker´s FlugsimulationsCenter KG Nürnberg

Einmal Kapitän der Lüfte sein

Der alte Menschheitstraum vom Fliegen wird im ersten Stock eines unscheinbaren Industriebaus mitten in Nürnberg Wirklichkeit – virtuell zumindest, in Beckers Flugsimulationscenter.

Michael Becker und Andreas Mauer werben damit, Europas größtes Flugsimulations- und Eventcenter zu betreiben. Hinter einer schweren Stahltür erstreckt sich auf 500 Quadratmetern ein Bereich, der an eine Business-Lounge am Flughafen erinnert. Dazwischen finden die flugbegeisterten Kunden die Flugsimulatoren.

Mit vielen Originalteilen detailgenau nachgebaut wurden die Cockpits einer Boeing 737, eines Airbus A320 und einer Piper. Mit 3-D-Technik, Rundumsicht und Teilen der Originalkabinen, ist die Illusion fast perfekt. Über große Bullaugen und Flat-Screens können Gäste dem Hobby-Piloten im Simulator zusehen.

„Zu unseren Besuchern zählen Unternehmen, die ihren Mitarbeitern oder Kunden etwas Außergewöhnliches bieten wollen, sowie Einzelgäste, Familien und Freundesgruppen“, erklärt Becker. Zum gebuchten Event werden auch die Bewirtung und das Servicepersonal passend vermittelt. Becker selbst ist seit vielen Jahren begeisterter Flugsimulations-Spieler am heimischen PC.

Mit seinem Flugsimulationscenter hat er sein Hobby zum Beruf gemacht und dafür seinen Job als Radio-Moderator an den Nagel gehängt. Sein Geschäftspartner Andreas Maurer ist auch im richtigen Leben Pilot und Profi für die gesamte Simulationstechnik. Rund 200 000 Euro haben Becker und Maurer in die Geschäftsidee investiert, u.a. in original Boeing-Steuerhörner, vom Sattler eigens hergestellte Passagiersitze und viele originalgetreue Anzeigetafeln, Schalthebel und die umfangreiche Software mit hoch auflösenden Grafikkarten und einer täuschend echten Geräuschkulisse.

Buchbar sind verschiedene Flugprogramme – vom 30 Minuten Drauflosfliegen bis zum „Champagner Deluxe Flight“ für bis zu zwölf Personen – ein Event, bei dem jeder Gast zweimal starten und landen darf, wahlweise mit der Boeing oder dem Airbus. Der Heimatflughafen der Simulator-Piloten ist normalerweise der virtuelle Frankfurter Flughafen. „Wir können aber jeden Ort der Welt anfliegen, Flüge über Kapstadt oder die Rocky Mountains sind selbstverständlich möglich“, so Becker.

Die meisten Simulationsflüge enden aber mit einem Crash, verrät Pit Gregorg, der wie Maurer als Co-Pilot mit den Kunden im Cockpit sitzt, sie anleitet und mit der Technik vertraut macht. „So schwer hab ich mir das nicht vorgestellt“, höre er oft am Ende des Fluges, erzählt Gregorg. Er selbst war viele Jahre lang Hubschrauberpilot bei der Bundeswehr und ist nebenbei Radio- und TV-Moderator.

Auch Menschen, die sich wegen ihrer Flugangst kaum in ein echtes Flugzeug wagen, besuchen das Flugsimulationscenter. In Kleingruppen können sie mit einem Psychologen Entspannungstechniken einüben, während Airbus-Pilot Maurer technische Details erklärt. „Hilfreich ist es nämlich schon, wenn man weiß, woher ein Geräusch kommt und warum“, erklärt Maurer.

Für die Zukunft haben Becker und Maurer schon neue Ideen: Momentan planen sie, einen Vertrieb von selbstgebauten Cockpits aufzubauen, also Flugsimulatoren für den Privatgebrauch. Ganz preiswert dürfte dieses Vergnügen aber nicht werden. Einen kleineren fünfstelligen Betrag müsse man dafür schon ausgeben, schätzt Becker. Dennoch ist er zuversichtlich, dass es dafür Kunden gibt.

Autor/in: 
cp.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2014, Seite 68

 
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