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Streetspotr

Arbeiten im Vorübergehen

Kleine Aufträge für Smartphone-Nutzer vermittelt das Online-Portal der Streetspotr GmbH in Nürnberg. Die Jury prämierte diese Geschäftsidee mit dem IHK-Gründerpreis.

Praktisch im Vorbeigehen können die Nutzer der Applikation „Streetspotr“ bares Geld verdienen. Denn das junge Nürnberger Unternehmen Streetspotr GmbH vermittelt kleine Aufträge, die Smartphone-Nutzer in ihrer unmittelbaren Umgebung erledigen können. Beispielsweise überprüfen sie für Hersteller von Konsumgütern, wie deren Produkte in den Geschäften platziert sind oder ob deren Werbung wie vereinbart angebracht wurde. Für Branchenverzeichnisse kontrollieren die Streetspotr Adressen und erfassen Firmen- oder Ortsdaten. Außerdem testen sie Produkte oder den Service von Unternehmen. „Grundsätzlich sind es kleine Jobs wie ein Foto oder Video machen, eine Situation oder ein Produkt beschreiben, eine Gegend erkunden, eine Verkehrssituation überprüfen oder einen Service bewerten“, erläutert Streetspotr-Geschäftsführerin Dorothea Utzt. Der Firmenname ist Programm: Streetspotr ist eine Abwandlung von Streetspotter, was soviel heißt wie Straßendetektiv.

Die Auftraggeber stellen die Mini-Aufträge selbst in das Streetspotr-Portal ein oder erhalten auf Wunsch eine Rundumbetreuung. Den registrierten Nutzern werden diejenigen Spots angezeigt, die in ihrer näheren Umgebung abzuarbeiten sind. Die dafür notwendige Software steht kostenlos im App-Store und im Play Store zur Verfügung. Alle eingehenden Arbeitsergebnisse werden von Streetspotr überprüft, bevor sie an die Kunden weitergeleitet werden. Daten, die nicht plausibel sind, werden noch einmal kontrolliert oder aussortiert.

Die Vergütung für die Tätigkeiten legen die Auftraggeber fest, in der Regel zahlen sie je nach Aufwand zwischen einem und 30 Euro pro Auftrag. Neben Geld erhalten die User auch Punkte, die in einem Ranking aufgelistet werden, sowie virtuelle Abzeichen. So kann man einen Experten-Status erreichen, mit dem man sich für höher bezahlte Jobs qualifiziert. Rund 250 000 aktive Nutzer hat die Streetspotr GmbH mit ihren 18 Mitarbeitern derzeit vor allem in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Großbritannien und ist damit nach eigener Aussage Europas größte „mobile Workforce“.

Erfahrung mit Smartphone-Programmen haben die Gründer reichlich: Werner Hoier, Dorothea Utzt und Holger Frank haben vorher bereits gemeinsam Apps entwickelt, beispielsweise einen Kalender für das iPhone oder Spiele. „Insgesamt wurden unsere Programme bisher rund 1,5 Mio. Mal verkauft“, berichtet die Geschäftsführerin. Ein Auftrag von BMW gab schließlich den Ausschlag, im Juni 2011 die Streetspotr GmbH zu gründen: Der Automobilhersteller hatte bei dem jungen Team nach einer App gefragt, mit der Daten von Parkhäusern (z.B. Name, Öffnungszeiten, Preise) für das Navigationssystem erfasst werden können. Es stellte sich bald heraus, dass dieser Dienst auch für andere Firmen interessant sein könnte. In fünf Jahren soll Streetspotr weltweit vertreten sein, außerhalb Europas möglicherweise über ein Franchise-System.

Autor/in: 
leo.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2014, Seite 17

 
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