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Chillventa

Cool bleiben

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Unternehmen aus Mittelfranken präsentierten sich auf der international führenden Messe der Kälte- und Wärmebranche.

Die diesjährige Chillventa, Fachmesse für die internationale Kälte-, Klima-, Lüftungs- und Wärmepumpenbranche, fand mit neuen Bestmarken statt. Erstmals überschritt sie die Zahl von 30 000 Fachbesuchern, eine Steigerung von sieben Prozent gegenüber der turnusmäßig vor zwei Jahren veranstalteten Messe. Mehr als jeder zweite Fachbesucher reiste aus dem Ausland an, um sich bei den 984 ausstellenden Unternehmen ein Bild über Neues und Bewährtes zu machen. Von den Ausstellern, die für sieben ausgebuchte Hallen sorgten, kamen sogar zwei Drittel aus dem Ausland. Die Chillventa sei der zentrale Treffpunkt der nationalen und internationalen Marktteilnehmer, bilanzierte Richard Krowoza, Mitglied der Geschäftsleitung der NürnbergMesse.

Am Vortag der Chillventa diskutierten Experten aus der Forschung und Profis aus der Praxis beim Chillventa Congressing über die Branchentrends. Aus nationaler Sicht stand einmal mehr die deutsche Energiewende im Mittelpunkt, international lag der Fokus auf den Themen Umwelt- und Klimaschutz. Fachkoordinator Dr. Rainer Jakobs identifizierte drei zentrale Aspekte: Die weitere Reduzierung sogenannter fluorierte Treibhausgase (F-Gase) als Kältemittel, die Zukunft kombinierter Kältetechnik mit Wärmepumpen sowie die energetische Verbesserung von Lüftungen. Die neue F-Gas-Verordnung der EU gilt ab dem Jahreswechsel und soll einen Beitrag leisten, um die Emissionen des Industriesektors bis zum Jahr 2030 um 70 Prozent gegenüber 1990 zu verringern.

Die drei wesentlichen Regelungsansätze sehen eine schrittweise Beschränkung der verfügbaren Mengen an teilfluorierten Kohlenwasserstoffen (HFKW) vor. Außerdem soll deren Verwendung verboten sein, wenn technisch machbare, klimafreundlichere Alternativen vorhanden sind. Ergänzungen soll es bei den Regelungen zu Dichtheitsprüfung, Zertifizierung, Entsorgung und Kennzeichnung geben. Jedoch seien die F-Gase, die in der Kühltechnik zum Einsatz kommen, derzeit nur durch toxische oder brennbare Kältemittel zu ersetzen, erklärte Jakobs.

Gewerbe und Industrie setzen bei der Nutzung von Kälte und Wärme auf sogenannte hybride Lösungen. Hierbei wird die bei der Kälteerzeugung produzierte Wärme zum Heizen genutzt und mit Wärmepumpen zu den Verbrauchsstellen gelenkt. In der Praxis werden so zum Beispiel Kühltheken im Supermarkt mit Kälte versorgt und die hierbei entstehende Wärme zur Raumheizung genutzt. In der Nähe der norwegischen Hauptstadt Oslo werde bereits das Abwasser in der Kanalisation mittels Wärmepumpentechnik als Energiequelle verwendet. Ebenso könnte mit der Wärme, die beim Kühlen von Rechenzentren entsteht, geheizt werden.

Aussteller aus Mittelfranken

Unter den Ausstellern waren auch knapp zehn Unternehmen mit Stammsitz oder Niederlassung in Mittelfranken. Erstmals mit einem Stand auf der  Chillventa vertreten war die Staub & Co. - Silbermann GmbH, die frühere Staub & Co. Chemiehandelsgesellschaft GmbH. Seit etwa zehn Jahren stellt das Nürnberger Unternehmen chemische Kältemittel und Kälteträger her, die nun international über den deutschsprachigen Raum hinaus vermarktet werden sollen. Am Stand zeigte man sich zufrieden über die Resonanz und die neuen Kontakte. Die belgische Kimo Kältetechnik HKL ist mit ihrem Vertriebsbüro, das von Fürth aus Großhändler in ganz Europa bedient, bereits seit dem Chillventa-Vorläufer IKK auf der Nürnberger Messe präsent. In diesem Jahr stand u.a. ein neuer Kälteumrichter im Fokus, der mit einer integrierten Software kontinuierlich die Temperatur von Kälteanlagen regelt und dabei die Umgebungstemperatur berücksichtigt.

Die Nürnberger Energiespar.idea#17 GmbH präsentierte ein Produkt der hollandcool aus den Niederlanden. Die Anlage befeuchtet die Luft, die den Wärmetauscher im Außengerät von Kühlanlagen umgibt. Die dabei entstehende Verdunstungskühlung steigert die Leistung der Anlage und senkt deren Energiekosten. Diese Technik würde bei gleicher Leistungsabgabe deutlich weniger Energie verbrauchen und ohne Treibgase, Kälte- und Lösemittel einen positiven Beitrag zur Ökobilanz leisten.

Jalousieklappen und Wetterschutzgitter

Die Airquell GmbH aus Höchstadt installiert seit über 20 Jahren Luftleitungs- und Luftverteilungssysteme. Mit mehr als 10 000 Projekten für Kunden aus den Branchen Medizin, Industrie und öffentliche Hand sieht sich das Unternehmen als führender Anbieter von textilen Luftleitungs- und Luftverteilungssystemen in Deutschland. Die APS Arosio GmbH aus Neuendettelsau ist das deutsche Tochterunternehmen der gleichnamigen italienischen Gruppe. Sie hat sich auf Herstellung, Verarbeitung und Vertrieb von lufttechnischen Komponenten wie Jalousieklappen, Wetterschutzgittern und Gehäusebausystemen spezialisiert. Im Bereich Gehäusebau liefert sie Systeme für Kälte- und Klimageräte als Einzelanfertigung nach Maß oder als Bausatz.

Die FuehlerSysteme eNET International GmbH mit Sitz in Nürnberg entwickelt, produziert und vertreibt ein breites Produktspektrum an Sensorik zur Messung von Umweltbedingungen wie Temperatur, Feuchte, Druck, Luftqualität, Strömung, Helligkeit und Bewegung. Kunden hat das Unternehmen in den Sparten Gebäudeautomation, Energiemanagement und industrielle Prozesse. Im Mittelpunkt des Chillventa-Messeauftritts der S+S Regeltechnik GmbH aus Nürnberg stand eine neue Generation an Reglern und Umformern. Die Mess- und Regeltechnik u.a. für Temperatur oder Feuchtigkeit ermögliche eine hohe Raumluftqualität bei gleichzeitiger Energieeinsparung. Am Stammsitz entwickelt und fertigt das Unternehmen mit rund 50 Mitarbeitern u.a. Präzisionsfühler, Regler und Schalter für Heizung, Klimatisierung und Lüftung sowie Kälte- und Reinraumtechnik.

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2014, Seite 80

 
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