Telefon: +49 911 1335-1335

Käse-Ecke Waltmann

Köstliche Raritäten

Volker Waltmanns Geschäft für Käseliebhaber wurde vom Handelsverband Mittelfranken ausgezeichnet.

Die Erlanger Käse-Ecke Waltmann ist vom Handelsverband Mittelfranken (HBE) zum Unternehmen des Jahres gekürt worden. Das Fachgeschäft unter Regie des Maître Affineur Volker Waltmann, einer von fünf deutschen Käseveredlern gemäß der französischen Käsegilde, bietet mittlerweile 250 überwiegend selbst veredelte Rohmilchkäse an. Das Spektrum reicht vom halbfesten Butterkäse mit intensivem Walnusston über einen Pecorino-Hartkäse mit Trüffelaroma bis zum auf frischer Minze gereiften Minz-Schnittkäse.

Laut Jury ist das Geschäft ein „wahrer Käsetempel“ für Ziegen-, Schafs- und Kuhmilch und gehöre bundesweit zu den führenden Käse-Fachgeschäften. Rund ein Drittel des Geschäfts wird über den stationären Laden erzielt. Man profitiere von einem kaufbereiten Erlanger Publikum, das „international erfahren“ und dem Rohmilchkäse gegenüber aufgeschlossen sei, erklärte Waltmann. Zwei Drittel des Umsatzes werden über den vor vier Jahren gestarteten Online-Shop erzielt. Zu Waltmanns Kunden zählen u.a. über 1 200 Hotels und Restaurants sowie die Allianz-Arena und das Kreuzfahrtschiff Aida. Waltmann beschäftigt sieben Mitarbeiter und rechnet für das Gesamtjahr mit einem Umsatz von 1,5 Mio. Euro. Pro Woche werden rund 4,1 Tonnen Rohmilchkäse verkauft.

Aussterbende Käsetraditionen

Insbesondere die alten Käsetraditionen, die vom Aussterben bedroht sind, versucht der Käsehändler in zweiter Generation aufzuspüren. In den letzten Jahren hätten 20 Prozent der französischen Rohmilch-Ziegenkäsebauern ihren Betrieb aufgegeben. Der Rohmilchanteil des weltweiten Käsemarktes sei auf ein Prozent gesunken. Aktuell führt Waltmann beispielsweise exklusiv einen handgemachten Camembert, den letzten seiner Art. Der Herstellungsbetrieb Durand kommt gerade einmal auf eine Tagesproduktion von 60 Stück, während die industrielle Messlatte bei einer Mio. Stück liegt.

Am Rande der Preisverleihung stellte der HBE seine Prognose für das anstehende Weihnachtsgeschäft vor. Der Handel erzielt in den letzten beiden Monaten des Jahres gut 20 Prozent des Jahresgeschäfts, bei Spielwaren, Uhren, Schmuck und Büchern liegt der Anteil teilweise sogar bei einem Drittel. Für die mittelfränkischen Händler rechnet HBE-Bezirksgeschäftsführer Uwe Werner insgesamt mit einem Umsatzplus von 1,5 Prozent auf rund 1,9 Mrd. Euro. Am lautesten werden die Weihnachtskassen mit 770 Mio. Euro in Nürnberg klingeln, das damit mehr umsetzt als Erlangen und Fürth zusammen.

Händler auch online

Mit rund 480 Euro pro Kopf für Weihnachtsausgaben rechnet der HBE in diesem Jahr. Angesichts des Zinstiefes und einer guten Konsumstimmung seien gute Verkäufe im gehobenen Segment mit Uhren und Schmuck zu erwarten, so Werner. Ein Viertel der Weihnachtsgeschenke werde als Gutschein oder Bargeld unter dem Christbaum liegen und damit den Händlern bis in das neue Jahr weiteres Geschäft bescheren. Den Online-Anteil am mittelfränkischen Weihnachtsgeschäft beziffert Werner mit 210 Mio. Euro. Das reduziere zwar die Marktanteile des stationären Handels, allerdings sei fast jeder dritte Händler mit einem Shop im Netz präsent, sodass sich oftmals nur der Kaufweg ins Internet verlagere. Der Druck des Internets und die Sogwirkung des Städtedreiecks für Weihnachtseinkäufe werden den Handel im Umland weiter belasten. Für das Gesamtjahr 2014 prognostiziert der Verband einen Umsatzanstieg des mittelfränkischen Einzelhandels von zuletzt 9,5 Mrd. Euro um zwei Prozent.

Autor/in: 

(tt.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2014, Seite 87

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick