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VR-Banken

Was der Mittelstand braucht

28 Volks- und Raiffeisenbanken sind in Mittelfranken aktiv, mit 298 Filialen und rund 3 300 Mitarbeitern sind sie in der Region flächendeckend präsent.

Nach Worten des mittelfränkischen Verbandsvorsitzenden Manfred Geyer aus Ansbach treiben die Institute derzeit den Ausbau des „Omnikanal-Bankings“ mit den drei Kanälen Filiale, Telefon und Internet voran. Vorreiter seien die zwei mittelfränkischen Pilotbanken in Erlangen und Altdorf-Feucht. Mit der Initiative wollen sich die Genossenschaftsbanken besser gegenüber Wettbewerbern positionieren, die stark im Netz aktiv sind. Der Fokus werde aber weiterhin auf der individuellen Beratung liegen.

Prof. Stephan Götzl, Präsident des Genossenschaftsverbandes Bayern, ging bei einem Pressegespräch in Nürnberg auf aktuelle Herausforderungen für die Volks- und Raiffeisenbanken ein. Deren Kreditgeschäft werde u.a. durch die seiner Meinung nach zu niedrigen Investitionen von Staat und Unternehmen beeinträchtigt. Diese Zurückhaltung werde durch die Regulierungsmaßnahmen der EU weiter verschärft. So drohe aus Brüssel eine einseitige Förderung der Kapitalmarktfinanzierung, sprich: der Anleiheemissionen – ein Finanzierungsweg, der für den typischen Mittelständler zu teuer und zu zeitaufwändig sei und in aller Regel erst ab einer zweistelligen Millionenhöhe in Frage komme. Die durchschnittliche Kreditsumme bei den Firmenkunden der genossenschaftlichen Banken belaufe sich dagegen auf 130 000 Euro. Für „völlig fehlgeleitet“ hält Götzl auch die Idee eines staatlich subventionierten EU-Sparkontos: Die Spareinlagen der Bürger dürften nicht durch den Staat mit Hilfe von wettbewerbsverzerrenden Konditionen aufgesaugt und staatlich gelenkten Investitionsvorhaben zugeführt werden. Denn diese Spargelder fehlten dann bei der Kreditvergabe der Regionalbanken an den Mittelstand. Götzl wandte sich zudem gegen die Pläne der Europäischen Kommission für eine Bankenabgabe, die die deutschen, am Mittelstand orientierten Kreditinstitute unverhältnismäßig belasten würde.

Externer Kontakt:

(ug.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2014, Seite 81

 
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