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Hochschulkonferenz

Veranstaltung: Mehr Wissenschaft!

OP-Saal der Zukunft: Der Lehrstuhl für Medizinische Physik der Universität Erlangen-Nürnberg stellte eine weltweit neue Röntgenanlage vor.

Projekte für den Ausbau der Forschungsinfrastruktur in der Region Nürnberg diskutierte die „Interessengemeinschaft Hochschulen“ (igh).

Die Hochschulstandorte in Mittelfranken ausbauen und für die Zukunft rüsten: Das ist ein wesentliches Ziel der igh, der die acht Hochschulen in Mittelfranken sowie Vertreter aus Wirtschaft und Politik angehören. Die Federführung der Initiative liegt bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken, den Vorsitz hat IHK-Präsident Dirk von Vopelius inne. Er unterstrich bei der jüngsten „25. igh-Hochschulkonferenz“, dass der Ausbau der Hochschulen und Forschungseinrichtungen für die IHK hohe Priorität habe: „Denn Hochschulentwicklung ist vor allem auch Wirtschafts- und Regionalentwicklung.“

Bei der Tagung sagte Bayerns Innen- und Bauminister Joachim Herrmann zu, dass die Stärkung der Wissenschaftseinrichtungen in der Metropolregion Nürnberg-Fürth-Erlangen auch für die Staatsregierung ein wichtiges Ziel sei: „Wir wollen die Metropolregion als führenden Forschungs- und Technologiestandort weiter ausbauen.“ Die „Nordbayern-Initiative“ der Staatsregierung werde dazu einen großen Beitrag leisten: Bis 2018 stehe rund eine halbe Mrd. Euro an Personal-, Sach- und Baumitteln bereit, davon rund 200 Mio. Euro allein für die mittelfränkischen Hochschulstandorte (siehe WiM 9/2014, Seite 34). Außerdem würden derzeit beispielsweise Neubau- und Sanierungsmaßnahmen für die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) einschließlich des Universitätsklinikums mit einem Investitionsvolumen von mehr als 160 Mio. Euro realisiert, von denen 32 Mio. Euro aus der Nordbayern-Initiative stammen. Weitere Bauprojekte für rund 320 Mio. Euro seien an der Universität bereits in der konkreten Planung. Darüber hinaus habe der Ausbau des Medizinstandorts Erlangen hohe Priorität.

FAU-Präsident Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske berichtete über das aktuelle Restrukturierungsprogramm der Universität und den Masterplan, mit dem die Technische und die Naturwissenschaftliche Fakultät neu geordnet und ausgebaut werden sollen. Dazu gehört die Konzentration von Kompetenzen an bestimmten Standorten, u.a. auf dem früheren AEG-Areal „Auf AEG“ in Nürnberg. Dort sollten Flächen für die FAU erworben werden, um für Planungssicherheit zu sorgen, so die Empfehlung der igh. Durch die Teilverlagerung der Technischen Fakultät entsteht dort ein Technologiezentrum mit den Schwerpunkten Energie, Nachhaltigkeit und grüne Technologien. Dadurch würde der Standort „Auf AEG“, wo bereits der Energie Campus Nürnberg und der Nuremberg Campus of Technology (NCT) angesiedelt sind, als Kompetenzzentrum für Energietechnologien der Zukunft weiter an Profil gewinnen.

Die igh mahnte auch weitere Projekte an der FAU mit hoher Priorität an, u.a. ein Mehrzweckgebäude für die Naturwissenschaftliche Fakultät im Südgelände, ein Hörsaalzentrum und einen Erweiterungsbau für die Philosophische Fakultät, die Sanierung des Schlossgebäudes in Erlangen sowie Umbau und Sanierung des früheren Siemens-Standortes „Himbeerpalast“ für Zwecke der Universität.

Ein weiteres Thema der Konferenz war die Hochschullandschaft in Westmittelfranken: Nach Worten von Prof. Dr. Ute Ambrosius, Präsidentin der Hochschule Ansbach, werden die Bemühungen fortgesetzt, die Hochschule zu regionalisieren. Die igh warb bei Staatsminister Herrmann u.a. für den Internationalen Campus Rothenburg, das Technikum Ansbach, den Bildungs-Campus Westmittelfranken (Federführung durch die IHK, Kooperation mit der Hochschule Ansbach) und das Interdisziplinäre Forschungs- und Applikationszentrum für den Mittelstand in Ansbach. Zudem plädierten die Vertreter von Hochschulen und Wirtschaft dafür, dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg zu realisieren und das Lehrangebot im Bereich digitale Medien auszubauen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 01|2015, Seite 60

 
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