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IHK-Berufe

Ausbildungsmarkt hält hohes Niveau

Erfreuliche Lehrstellenbilanz in Mittelfranken: 8 390 neue Ausbildungsverträge wurden 2014 in den IHK-Berufen geschlossen.

Dieses Ergebnis mit einem Rückgang von lediglich 52 Verträgen (minus 0,6 Prozent) übertrifft die Prognose vom Jahresbeginn 2014. Zurückzuführen ist die erfreulich stabile Zahl von Lehrstellen auch auf zahlreiche IHK-Aktivitäten, die für die Ausbildung werben und sich an schwächere Jugendliche richten. Insgesamt sind im Rahmen der zwei- bis dreijährigen Ausbildung zurzeit 21 179 Azubis in den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistung in Mittelfranken tätig.

Geprägt ist der Ausbildungsmarkt von den Auswirkungen des demografischen Wandels, der vor allem im ländlichen Raum für einen Rückgang an Bewerbern sorgt, und vom Trend zur akademischen Bildung. So meldeten die Unternehmen über 1 000 Ausbildungsplätze, die sie im Ausbildungsjahr 2014 nicht besetzen konnten. Zahlreiche Aktivitäten der IHK richten sich daher auf weniger im Fokus befindliche Zielgruppen, wie schwächere Schulabgänger, Migranten und Flüchtlinge sowie Studienaussteiger. Nach dem Grundgedanken „Der Starke hilft dem Schwächeren“ startete 2014 das „KollegenCoaching“ mit 18 Auszubildenden erfolgreich. IHK-Präsident Dirk von Vopelius dankte den Unternehmen für ihr Engagement. Mit ihrem vielfältigen Ausbildungsangebot nehmen sie ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr und sorgen in der Region für den Nachwuchs an Fachkräften.

Die technischen Berufe verzeichneten mit 2 777 neuen Ausbildungsverträgen einen Anstieg um zwei Prozent. In allen Bereichen konnten mehr Ausbildungsverträge als im Vorjahr abgeschlossen werden, ausgenommen die Berufsgruppe Metall (minus 3,5 Prozent). Auffallend ist der Anstieg beim Fachinformatiker Anwendungsentwicklung (plus 17 Prozent) und beim Fachinformatiker Systemintegration (plus sechs Prozent). Selbst in der Berufsgruppe Papier/Druck/Medien, die in den Jahren 2011 bis 2013 unter dem Wachstum des Online-Sektors nachgab, stiegen die Eintragungen um rund 16 Prozent.

In den kaufmännischen Berufen wurden 5 613 neue Ausbildungsverträge geschlossen (minus 1,9 Prozent). Rückläufig waren die Berufe Industriekaufmann (minus 9,8 Prozent) und Bankkaufmann (minus 8,6 Prozent). Im Gegenzug stiegen die Neueintragungen bei den Versicherungen um rund 16 Prozent. Unverändert zeigte sich die Situation im Einzelhandel. Im Bereich Hotel und Gastronomie setzte sich der Trend mit minus 3,3 Prozent fort, wobei besonders die Systemgastronomie (minus 42 Prozent) und die Ausbildung zum Koch (minus 15 Prozent) betroffen waren.

Ausblick 2015

Mit Blick auf das kommende Ausbildungsjahr sagte IHK-Präsident Dirk von Vopelius: „Aufgrund der anhaltend guten gesamtwirtschaftlichen Lage gehe ich davon aus, dass 2015 jeder ausbildungswillige Jugendliche die Wahl zwischen interessanten Ausbildungsplatzangeboten haben wird.“ Mit einer Mischung aus bewährten und neuen Projekten will die IHK das „Matching“ zwischen Ausbildungsplatzangebot und Ausbildungsplatzsuchenden weiter verbessern. Besonderes Augenmerk legen zahlreiche Initiativen dabei auf benachteiligte Jugendliche.

Die konkreten Aktivitäten sind:

  • Als Ausbildungsscouts werden Auszubildende bayernweit in allgemeinbildenden Schulen die duale Ausbildung und ihre persönlichen Erfahrungen vorstellen.
  • Beim IHK-Kompetenzcheck können im Schuljahr 2014/2015 alle Schüler der 8. Klassen an mittelfränkischen Mittelschulen ihre Kompetenzen testen.
  • Mit der Studie Pro Dual – Förderung der dualen Berufsbildung in der Region wollen IHK und Handwerkskammer weitere Potenziale für die Ausbildung erschließen.
  • „3 plus 2“ – Die IHK setzt sich dafür ein, dass der Aufenthaltsstatus für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge während der Ausbildung und zwei Jahre danach gesichert ist.
  • „Berufsbildung 2015“: Auf der Berufsbildungsmesse und dem parallel stattfindenden 13. Berufsbildungskongress (7. bis 10. Dezember 2015 in der NürnbergMesse) organisiert die IHK einen Stand für die bayerischen IHKs und den „Marktplatz der Kulturen“.
  • Die Last-Minute-Börse am Montag, 15. Juni in der IHK bringt Betriebe mit offenen Ausbildungsplätzen und Jugendliche zusammen.
  • Ein Verbundstudium ist als Kombination aus Berufsausbildung und Studium ein attraktives Angebot für leistungsstarke Abiturienten und Ausbildungsbetriebe. Derzeit sind bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken über 1 000 solcher Ausbildungsverhältnisse gemeldet.
 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2015, Seite 20

 
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