Von Bad Windsheim aus betreut der Automobilclub seine Mitglieder mit Schutzbrief- und Serviceleistungen.
Ob am Nordkap oder auf der A6, auf dem Weg zur Arbeit oder auf Reisen: Der ARCD Auto- und Reiseclub Deutschland e. V. aus Bad Windsheim sorgt rund um die Uhr dafür, dass seine Mitglieder mobil bleiben und sicher unterwegs sind. Seit 1955 hat der ARCD seinen Sitz in Bad Windsheim. Entstanden ist er 1928, als das Automobil noch ein Luxusgut war: Als solidarische Unterstützungsgemeinschaft für Autofahrer wurde die „Kraftfahrer-Vereinigung Deutscher Lehrer“ (KVDL) in Soldin bei Frankfurt/Oder gegründet, erklärt ARCD-Generalsekretär Jürgen Dehner. Nach ihrer ersten Satzung hatte die KVDL den Zweck, ihren Mitgliedern auf dem Gebiet des Kraftfahrtwesens mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und ihre Interessen bei Gemeinden und Behörden zu vertreten.
Hilfe und Information bei der Autofahrt und auf Reisen zählen auch heute noch zu den wesentlichen Aufgaben des Automobilclubs. Sein Initiator Wilhelm Ruß hatte sich nach dem Krieg in Bad Windsheim niedergelassen, wo er 1947 Lehrer und später Leiter der Berufsschule wurde. Dort ließ er seine Idee der Kraftfahrer-Vereinigung wieder aufleben und gründete 1955 die Kraftfahrer-Vereinigung Deutscher Beamter (KVDB). 1977 wurde die Vereinigung allen Zielgruppen geöffnet, seit den 1990er Jahren firmiert sie unter dem Namen ARCD. Heute ist der ARCD e.V. bundesweit in acht Landesverbänden und über 50 Ortsclubs organisiert, mit einem ehrenamtlichen Präsidium an der Spitze. Von der Clubzentrale in Bad Windsheim aus betreuen 120 Mitarbeiter die über 120 000 ARCD-Mitglieder mit einer rund um die Uhr besetzten Notrufzentrale und 1 400 Pannenhelfern in Deutschland. Im Ausland arbeitet der ARCD mit Dienstleistern zusammen.
Schutzbrief- und Serviceleistungen
Als einer der ersten deutschen Automobilclubs hat der ARCD 1986 sein Leistungspaket um Schutzbriefleistungen erweitert. Ein Kernpunkt des Leistungsangebots sind Schutzbriefleistungen mit dem Versicherungsträger Signal Iduna: Darin eingeschlossen sind u.a. alle auf das ARCD-Mitglied zugelassenen und im privaten Gebrauch stehenden Fahrzeuge (z.B. auch Wohnmobile, Motorräder) in ganz Europa und den Anrainerstaaten des Mittelmeeres – unabhängig davon, wer diese Fahrzeuge fährt. Inbegriffen ist auch die Rückführung des Fahrzeugs an den Wohnort oder der Krankenrücktransport aus dem Ausland.
Der historisch gewachsene Standort in Bad Windsheim biete gegenüber dem Sitz in einer Großstadt eher Vorteile und symbolisiere auch Bodenständigkeit, so Dehner. Mit Seriosität sowie der Konzentration auf Kernaufgaben und die Belange der Mitglieder wolle sich der ARCD als Alternative unter den Automobilclubs positionieren. Wichtig ist Dehner der Umgang mit den Mitgliedsbeiträgen, von denen rund 90 Prozent für direkte Leistungen sowie für Service und Betreuung der Mitglieder aufgewendet werden. So gelingt dem Automobilclub seit einigen Jahren ein gesundes Wachstum mit einem jährlichen Mitgliederzugewinn von rund sechs Prozent. Auch als Arbeitgeber, insbesondere im Bereich Kundenservice, will sich der Club vergrößern und bildet als anerkannter IHK-Ausbildungsbetrieb seine Nachwuchskräfte im eigenen Haus aus. Neben Angestellten im Kundenservice und in Büroberufen erstellt eine eigene Redaktions-, Marketing- und Mediengestaltungsabteilung das Mitgliedermagazin „Auto&Reise“ sowie diverse Werbemittel. Eine interne IT-Abteilung kümmert sich um die technische Infrastruktur.
Neues Service-Center
Urlaubswünsche auch von Nichtmitgliedern erfüllt das ARCD-Reisebüro, das seit dem vergangenen Jahr in das neue Service-Center am Rande der Bad Windsheimer Altstadt gezogen ist. Dort versammelt der Club auf 250 Quadratmetern im Erdgeschoss alle Service-Leistungen. So können sich Mitglieder dort nach der Reisebuchung ihr persönliches Urlaubspaket mit Reiseführer, Vignetten, individuellen Fahrtrouten und ausgesuchtem Kartenmaterial zusammenstellen lassen. Zukunftsorientiert zeigt sich das Service-Center mit einer Stromtankstelle, die mit Energie aus der eigenen Photovoltaik-Anlage gespeist wird.
Anliegen Verkehrssicherheit
Ein besonderes Anliegen ist dem ARCD die Förderung der Verkehrssicherheit. So bietet der Club u.a. Fahrsicherheitstrainings, Veranstaltungen und kostenlose Fahrzeugüberprüfungen an. Außerdem ist der ARCD in zahlreichen Organisationen aktiv, darunter in der Deutschen Verkehrswacht (DVW) und im Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). International engagiert sich der Club als Gründungsmitglied des Verbundes Europäischer Automobilclubs (EAC) und des European Transport Safety Council (ETSC). Mit der eigenen Verkehrssicherheitsinitiative „Rücksicht statt Risiko“ geht der ARCD im Frühjahr mit einem mobilen Fahrsimulator auf Tour.
