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Leoni

Fabrik der Zukunft

Der Anbieter von Kabeln und Kabelsystemen investiert in Roth 70 Mio. Euro in das modernste Kabelwerk Europas.

Mit dem Kauf eines 134 000 Quadratmeter großen Grundstücks im Rother Industriegebiet „An der Lände“ macht die Leoni AG einen Schritt auf dem Weg zur geplanten „Fabrik der Zukunft“. Dort wird der Anbieter von Kabeln und Kabelsystemen, der in Roth derzeit 670 feste und 100 befristete Mitarbeiter sowie 90 Auszubildende beschäftigt, bis Ende 2018 das modernste Kabelwerk in Europa errichten.

Der Neubau wurde notwendig, weil der traditionsreiche, aber beengte Standort direkt gegenüber dem Schloss Ratibor keine Erweiterungsmöglichkeiten bietet und nicht mehr den logistischen Anforderungen genügt. Leoni-Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Probst bezeichnete das Projekt mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 70 Mio. Euro als Bekenntnis zum Standort Roth. Die neue Fabrik werde nicht nur ein hochmoderner Produktionsstandort sein, sondern auch ein Kompetenz- und Dienstleistungszentrum für den gesamten Leoni-Unternehmensbereich „Wire & Cable Solutions“. Die Mitarbeiter setzen nach Worten von Probst ein „einmaliges Zeichen“ und leisten einen wirtschaftlichen Beitrag zu dem Großprojekt, indem sie bis ca. 2020 einer Erhöhung der Arbeitszeit von 35 auf 38 Stunden zustimmten. Dafür erhielten sie die Zusage des Managements, dass es bis dahin keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde.

Bei der Unterzeichnung des Grundstückskaufvertrags erklärte Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer, der Umzug sei auch ein Meilenstein für die Stadtentwicklung, denn auf der frei werdenden Fläche werde in zentraler Lage ein neuer Stadtteil entstehen.

Der Baubeginn der „Fabrik der Zukunft“, die Gebäude mit einer Gesamtfläche von 48 000 Quadratmeter umfassen soll, ist für Mitte 2016 angesetzt. Nach einer Bauzeit von etwa 18 Monaten soll die laufende Produktion ab Anfang 2018 nach und nach an den neuen Standort umziehen. Bis dahin wird Probst das Großprojekt an den derzeitigen Finanzvorstand Dieter Bellé übergeben haben, der ihm im Mai als Vorstandsvorsitzender nachfolgen wird.

Bei der Bilanzpressekonferenz berichtete Probst vor Kurzem über das Geschäftsjahr 2014, das kein Selbstläufer gewesen sei. Trotz eines planmäßigen Umsatzwachstums von fast fünf Prozent auf 4,1 Mrd. Euro sei die Steigerung der Rendite hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sei zwar um zwölf Prozent auf 182,5 Mio. Euro gestiegen, womit man allerdings die Zielmarke von 200 Mio. Euro verfehlt habe. Gründe seien Währungseffekte – der schwache Rubel schlug mit vier Mio. Euro zu Buche – und ein kostenintensives Projekt in Mexiko, wo die Produktion von Kabelsystemen für Lkw auf solche für Pkw umgerüstet wurde.

Die Gewinnwarnung in der zweiten Jahreshälfte 2014 drückte auf den Aktienkurs, der im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent sank, 2013 aber um 90 Prozent gestiegen war. Dennoch zeigte sich der scheidende Vorstandsvorsitzende sehr zufrieden mit Blick auf die gute wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens, das Umsatzwachstum von 2,9 auf 4,1 Mrd. Euro in den vergangenen fünf Jahren sowie das große Investitionsprogramm in die Leoni-Standorte weltweit. Es bestehe die gute Aussicht, dass man bis 2016 einen großen Umsatzsprung auf fünf Mrd. Euro schaffen werde.

Autor/in: 

(uba.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2015, Seite 76

 
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