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Nach dem Umbau

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Vorstandschef Joe Kaeser erfüllt seine Prognosen.

Im ersten Jahr nach der Umstrukturierung liefert Vorstandschef Joe Kaeser die angekündigten Ergebnisse.

Mit einem Netto-Gewinn von 7,4 Mrd. Euro hat die Siemens AG das Geschäftsjahr 2015 abgeschlossen. „Wir haben geliefert, was wir versprochen hatten, und sind für das vor uns liegende Jahr gut gerüstet, um unsere Pläne erfolgreich umzusetzen“, kommentierte Vorstandsvorsitzender Joe Kaeser dieses Ergebnis auf der Bilanzpressekonferenz.

Die Marge im Industriellen Geschäft (ohne Finanzgeschäfte) lag bei 10,1 Prozent, damit hat der Konzern den selbst gesteckten Rendite-Zielkorridor von zehn bis elf Prozent knapp erreicht. Gute Nachrichten hatte Kaeser für die Aktionäre: Die Dividende für das vergangene Geschäftsjahr soll um 20 Cent je Aktie auf 3,50 Euro erhöht werden. Außerdem ist ein Aktienrückkauf mit einem Volumen von bis zu drei Mrd. Euro innerhalb der nächsten drei Jahre geplant.

Im Geschäftsjahr 2015, das zum 30. September endete, verzeichnete die Siemens AG beim Auftragseingang eine Steigerung von sechs Prozent auf 82,3 Mrd. Euro. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 75,6 Mrd. Euro. Bereinigt um Währungsgeschäfte und Akquisitionen liegen diese Werte mit einem Minus von jeweils ein Prozent in etwa auf Vorjahresniveau. Dass der Nettogewinn im Geschäftsjahr 2015 mit 7,4 Mrd. Euro um ein Drittel höher ausfällt als 2014 (5,5 Mrd. Euro), verdankt der Konzern den drei Mrd. Euro Sondergewinnen aus dem Verkauf des Hörgerätegeschäfts und des Anteils am Hausgerätehersteller BSH.

2015 war das erste Geschäftsjahr, in dem die Strukturreform des Unternehmens den Praxistest bestehen musste: Die Einteilung des Konzerns in die vier Großsparten Energie, Industrie, Medizintechnik sowie Infrastruktur & Städte ist seit 1. Oktober 2014 Geschichte. Inzwischen gibt es im Industriellen Geschäft sieben Divisionen und die eigenständig geführte Medizintechnik.

Durch ein starkes Ergebniswachstum zeichnete sich die Division „Energy Management“ aus, in der Produkte, Systeme und Dienstleistungen für die Stromverteilung und -übertragung gebündelt sind. „Wind Power and Renewables“ glänzte ebenfalls durch eine dynamische Entwicklung, weil Siemens im Bereich Windkraft einige Großaufträge akquirieren konnte. Starke Rückgänge verbuchten dagegen die Divisionen „Power and Gas“ sowie „Process Industries and Drives“. Letztere, zu der Automatisierungstechnik, Antriebstechnik, Industriesoftware und Serviceleistungen gehören, wurde u.a. durch die anhaltend schwache Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie nach unten gezogen.

Die Mitarbeiter erhalten Erfolgsbeteiligungen von insgesamt 2,2 Mrd. Euro in bar und in Aktien. Dazu kommen 200 Mio. Euro, die das Unternehmen in einen aktienbasierten Profit Sharing Pool („Teilhabefonds“) einzahlen wird. Derzeit zählt Siemens weltweit 348 000 Beschäftigte, davon 114 000 in Deutschland (Stichtag 30. September). Mit rund 37 000 Mitarbeitern an den Standorten Erlangen, Nürnberg, Fürth und Forchheim ist der Konzern der mit Abstand größte Arbeitgeber in Franken.

Für das Geschäftsjahr 2016 geht Siemens davon aus, „dass sich die gesamtwirtschaftliche Situation weiter eintrüben und das geopolitische Umfeld komplex bleiben wird“. Trotz dieser eher schwierigen Rahmenbedingungen erwartet der Konzern ein „moderates Wachstum“ der Umsatzerlöse. Für das Industrielle Geschäft wird eine Ergebnismarge von zehn bis elf Prozent angepeilt.

Autor/in: 

aw.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2015, Seite 77

 
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