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Grundig

Weiße Ware, heiße Ware?

Sühel Semerci, Horst Nikolaus_Grundig © (C)2016 Thomas Tjiang, all rights reserved

Der neue Geschäftsführer Sühel Semerci (l.) mit Vertriebsgeschäftsführer Horst Nikolaus.

Statistisch gesehen entscheidet der Mann im Haus, welche technischen Produkte angeschafft werden. Weil die „Technik-Entscheider“ auch gerne Fußball schauen, seien die Partnerschaft mit der Bundesliga und das Namensrecht für das Nürnberger Stadion die perfekten Werbemaßnahmen gewesen, so Christian Struck, Leiter der Markenführung bei der Grundig Intermedia GmbH. Das langjährige Engagement habe gleichzeitig für Vertrauen im Handel gesorgt.

Seit 2013 bietet das Unternehmen mit Fürther Geschichte, das heute zur türkischen Koç-Gruppe gehört, auch Haushaltsgroßgeräte an. Fön, Backofen und Geschirrspüler liegen traditionell eher unter der Regie der Frau, weshalb man beim Marketing verstärkt auf Emotionen statt auf Sport setzen will. Ab April soll über einen Medienpartner eine größere Zielgruppe erreicht werden, die Bundesliga-Partnerschaft (endete 2015) und das Namensrecht am „Grundig Stadion“ (endet Mitte 2016) werden aufgegeben.

Einen Wechsel vollzog das Unternehmen auch beim Mannschaftskapitän: Auf Murat Sahin folgt Sühel Semerci als Geschäftsführer der Grundig Intermedia. Semerci war seit 2002 Marketing- und Vertriebsleiter bei der Schwesterfirma Beko Deutschland, seit 2012 Geschäftsführer. Wichtig sei es, Grundig als Vollsortimenter mit über 500 Produkten bekannt zu machen. Der Markt für TV-Geräte hatte zuletzt geschwächelt, auch weil es die Deutschen im Jahr 2015 im Vergleich zum WM-Jahr 2014 weniger vor den Bildschirm zog.

Für das laufende Jahr plant Grundig die Zahl von aktuell 600 Fachhändlern auf 1 000 zu erweitern. Außerdem will Semerci die Effizienz des Unternehmens mit 100 Mitarbeitern in Nürnberg steigern. Dazu sollen Synergien mit Beko genutzt werden, z.B. in den Bereichen Logistik, EDV und Buchhaltung. Ähnlich wie in einer Küche benutzten schließlich alle Köche den Herd, egal ob sie teure oder günstige Speisen kreieren, erklärte Semerci.

Autor/in: 

mh.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 02|2016, Seite 65

 
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