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Human Optics

Kein Platz zum Wachsen

Angesichts gesteigerter Produktion benötigt der Erlanger Augenlinsen- Hersteller Human Optics AG mehr Platz, den er aber am Standort Erlangen nicht findet.

Geplant war, die vor vier Jahren errichtete 500 Quadratmeter große Produktionshalle um 250 bis 500 Quadratmeter zu erweitern, erklärt Finanzvorstand Rainer Stötzel. Doch die notwendige Fläche liegt im Landschaftsschutzgebiet, das laut Stadtverwaltung nicht angetastet werden darf. In Erlangen sind Gewerbegrundstücke – vor allem nach dem negativen Bürgerentscheid um das „G6“ in Tennenlohe – äußerst rar. Aufgrund der Bindung des Unternehmens und der Mitarbeiter an Erlangen, würde man ungern in eine andere Stadt umziehen müssen, so Stötzel.

Die Unternehmensentwicklung zeigt in den letzten Monaten wieder in die richtige Richtung, nachdem in der ersten Hälfte des abgelaufenen Geschäftsjahrs 2014/15 die wichtigsten Auslandsmärkte in China und Russland unter den Erwartungen geblieben waren und für einen Rückgang bei Umsatz und Ergebnis gesorgt hatten. In Fernost gab es die schon im Vorjahr befürchteten, aber inzwischen bereinigten Verzögerungen bei der Produktzulassung, während in Russland die politischen Spannungen und die Schwäche des Rubels zu Belastungen geführt haben.

Umso wichtiger war es, dass in Deutschland zusätzliche Marktanteile gewonnen wurden, was sich im Inland in einer Umsatzsteigerung um elf Prozent auf neun Mio. Euro niederschlug (Vorjahr: 10,3 Mio. Euro). Der vormalige Gewinn von 203 000 Euro änderte sich in einen Verlust von 138 000 Euro. Am Aktienmarkt wird das Potenzial von Human Optics dennoch weiterhin positiv gesehen: So legte die Aktie im Geschäftsjahr 2014/2015 um 29 Prozent zu, was einer Marktkapitalisierung von knapp 14 Mio. Euro entspricht.

Hohe Erwartungen richtet Human Optics an den amerikanischen Markt, wo eine Studie im Zusammenhang mit der FSA-Zulassung einer künstlichen Iris weiter vorangetrieben werden konnte. Die Erlanger rechnen mit einem Verkaufsbeginn im laufenden Jahr. Derzeit bilden neben China und Russland vor allem Polen, Frankreich und Korea die größten Auslandsabsatzmärkte. Für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 rechnet der Vorstand mit einer Rückkehr der Umsatzerlöse über die Schwelle zum zweistelligen Millionenbereich und einem positiven Ergebnis auf dem Niveau von 2013/14.

Autor/in: 

ug.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2016, Seite 75

 
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