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Sparkasse Nürnberg

Auf raue Zeiten vorbereitet

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Die Vorstände: Dr. Matthias Everding, Matthias Benk, Roland Burgis und Dr. Jonathan Daniel (v.r.).

Die Sparkasse Nürnberg stellt sich auf raue Zeiten ein: „Wir müssen den langfristigen Niedrigzinsen kurzfristig entgegenwirken“, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Matthias Everding bei der Vorlage der Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr. Eigentlich können sich die Geschäftszahlen sehen lassen: Die Bilanzsumme legte um 3,3 Prozent auf 10,6 Mrd. Euro zu, die Kundenkredite wuchsen um 5,8 Prozent auf rund sechs Mrd. Euro. Moderat um zwei Prozent erhöhten sich die Kundeneinlagen auf 8,6 Mrd. Euro und der Jahresüberschuss sank leicht um eine Mio. Euro auf
18,7 Mio. Euro.

Doch die Probleme, ausgelöst durch den Minizinssatz der Europäischen Zentralbank, deuten sich an. Everding sprach zwar von 2015 als dem „Jahr des Kredites“. Doch das um 326 Mio. Euro gestiegene Kreditvolumen an Verbraucher und Unternehmen führte dazu, dass der Zinsüberschuss um rund zwei Prozent auf 200,9 Mio. Euro sank. Dieser Rückgang konnte auch nicht vollständig durch den Vertrieb von Provisionsprodukten ausgeglichen werden. Das gewerbliche Kreditgeschäft mit klassischen Unternehmen und gewerblichen Immobilienkunden leidet aus der Sicht des Kreditinstituts noch unter einer anderen Entwicklung. Dank einer guten Eigenkapitalausstattung finanzieren Mittelständler große Kerninvestitionen mittlerweile aus der eigenen Tasche, so Firmenkundenvorstand Roland Burgis. Bestenfalls dienten größere Kredite dazu, vorhandene, teurere Verbindlichkeiten in den Firmen abzulösen.

Niedrigere Kreditmargen und die fortschreitende Digitalisierung seien die Gründe, warum sechs Filialen in Nürnberg und im Nürnberger Land abgebaut wurden. Insgesamt wird es künftig 108 Standorte, darunter 37 reine SB-Standorte geben. Das Internet-Angebot der Sparkasse Nürnberg sei als eine der „erfolgreichsten Filialen“, konstatierte Privatkundenvorstand Dr. Jonathan Daniel. Die Zahl der Mitarbeiter belief sich zuletzt auf 1 890, davon waren 126 Azubis. Durch Fluktuation oder Vorruhestandsregelungen wurde die Mitarbeiterzahl ohne Kündigungen um 71 reduziert. Geplant ist, in den nächsten drei Jahren zehn Prozent vom Personalstand des Jahres 2014 zu streichen. Gezahlt wurden über neun Mio. Euro an Gewerbesteuer, fast 3,8 Mio. gingen an soziale und kulturelle Projekte. Für das laufende Jahr erwartet Everding trotz der Herausforderungen einen zweistelligen Jahresüberschuss.

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2016, Seite 82

 
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