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Onlineprinters

Drucksachen für ganz Europa

Onlineprinters, diedruckerei © Glaser/IHK

Die Geschäftsführer Walter Meyer (l.) und Dr. Michael Fries.

Die Online-Druckerei zählt zu den größten in Europa und bearbeitet täglich bis zu 4 000 Aufträge.

Während viele konventionelle Druckereien seit Jahren sinkende oder stagnierende Auftragszahlen beklagen, werden im Sektor Online-Druck jährlich Zuwächse im zweistelligen Bereich erzielt. Die Onlineprinters GmbH aus Neustadt a. d. Aisch war einer der ersten Anbieter. Als einzige der marktführenden Online-Druckereien ist Onlineprinters aus einem klassischen Druckbetrieb hervorgegangen. Als die Auftragslage für die von Erwin Meyer im Jahr 1984 gegründete Druckerei E. Meyer schwieriger wurde, startete sein Sohn Walter Meyer vor zwölf Jahren das bis heute erfolgreiche Online-Projekt diedruckerei.de. Mit dem Internet als Vertriebskanal wollte der Familienbetrieb zusätzliche Druckaufträge akquirieren.

Als „Ein-Mann-Experiment“ gegründet, betreibt die Online-Druckerei heute mit 600 Mitarbeitern den deutschen Internet-Auftritt „diedruckerei.de“ und 14 weitere internationale Online-Shops unter dem Markennamen „Onlineprinters“. Beliefert werden Kunden in 30 europäischen Ländern, im vergangenen Dezember wurde der 500 000. Kunde gezählt. Die Produktionsflächen in Neustadt a. d. Aisch umfassen 42 000 Quadratmeter mit 110 Offset- und 21 Digitaldruckwerken. Täglich werden dort bis zu 4 000 Aufträge verarbeitet. Im Rekordjahr 2015 wurden so 2,1 Mrd. Drucksachen mit einem Gesamtgewicht von über 20 000 Tonnen produziert.

Das Geschäftsmodell, das Industrie und E-Commerce vereint, basiert im Wesentlichen auf drei Säulen, so die Geschäftsführer Walter Meyer und Dr. Michael Fries: Erstens dem Online-Vertrieb für schnelle und einfache Bestellung, zweitens einer hauseigenen Produktion vom Auftragseingang bis zur Lieferung. Und drittens den Sammeldruck – als Erfolgsgarant. Dabei handelt es sich um die Software-gestützte Kombination von Druckaufträgen auf einer Druckform. Sämtliche eingehenden Druckaufträge werden im Produktionsprozess zu Gruppen gebündelt, wodurch auf den etwa 70 mal 100 Zentimeter großen 3b-Papierbögen nicht ein einzelner Auftrag, sondern bis zu 140 verschiedene Druckprodukte platziert werden. Das Papier wird somit optimal ausgenutzt, es fällt wenig Papierabfall (Makulatur) an. Das spart nicht nur Ressourcen und schont die Umwelt – angesichts der beachtlichen Jahresproduktion kein unwichtiger Faktor – sondern senkt zugleich Materialkosten, Preise für den Kunden und dank der flexiblen Kombination der Einzelaufträge auch Bearbeitungs- und Lieferzeiten. Zusätzlich setzt Onlineprinters modernste Digitaldrucksysteme ein, die es ermöglichen, kleine und kleinste Druckaufträge von einem bis 100 Stück zu günstigen Konditionen anzubieten.

Das aktuelle Sortiment umfasst 1 400 Produkte in rund zehn Mio. Varianten – von Visitenkarten, Briefpapier und Flyern über Broschüren und Katalogen bis hin zu großformatigen Planen, Fahnen, Magnetfolien, Tapeten oder Werbeschildern. Die größten Auftragszuwächse verzeichnete das Unternehmen im vergangenen Jahr im Bereich der großformatigen Werbeträger und Einzelanfertigungen sowie bei Kleinauflagen unter 100 Exemplaren.

Im Online-Druck werden im deutschsprachigen Raum mittlerweile mehr als fünf Mrd. Euro jährlich umgesetzt, so die Beratungsgesellschaft Zipcon. Dies entspricht nur einem Viertel aller Druckprodukte – viel Potenzial für Online-Drucker, das sie mit weiteren Investitionen in Druck, Weiterverarbeitung und Personal erschließen möchten. „Vor allem im Geschäft mit Unternehmenskunden und auf internationalen Märkten sehen wir Chancen“, erklärt Fries. Schon jetzt sind über 90 Prozent ihrer Kunden Unternehmen, mehr als die Hälfte des Umsatzes wird im Ausland generiert. Meyer erwartet, dass sich die Nachfrage nach großflächiger Außenwerbung im laufenden Jahr aufgrund der günstigen Produktion im Onlinedruck weiter verstärken wird. Weitere Impulse erwartet das Unternehmen auf der alle drei Jahre stattfindenden weltgrößten Print-Fachmesse Drupa in Düsseldorf. „Themen wie Prozessoptimierung und Kleinauflagenproduktion sind interessant und spielen unserem Geschäftsmodell in die Hände“, bewertet Fries künftige Wachstums- und Entwicklungschancen.

Vielfach zertifiziert – vom TÜV-Siegel „s@fer-shopping“ über Trusted Shops bis hin zu diversen fachspezifischen Qualitäts- und Prozesszertifikaten – wird die Onlineprinters GmbH seit Jahren regelmäßig mit verschiedenen Branchen- und Service-Preisen ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr wurde diedruckerei.de schon zum dritten Mal in Folge von der Tageszeitung „Die Welt“ zum „Service-Champion“ und zum Branchensieger der Druckereien beim Kundenservice gekürt. Im selben Jahr erfolgte die Auszeichnung zum „Top Shop“ durch das Magazin „Computer Bild“, einer Prämierung der 750 schnellsten, sichersten und bequemsten Online-Portale.

Nachdem das Unternehmen von Jahr zu Jahr gewachsen ist, wurde die Produktion in Neustadt a. d. Aisch mittlerweile auf drei Werke verteilt – eine neue Fertigungshalle mit 1 200 Quadratmetern für großformatige Werbeträger („Large Format Printing“) wurde Anfang April eröffnet. Wenn die Anzahl der Aufträge weiter wächst, werde man sich erneut vergrößern – möglichst wieder am Wunschstandort Neustadt a. d. Aisch.

Autor/in: 

mag.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2016, Seite 78

 
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