Telefon: +49 911 1335-1335

Editorial

Arbeit 4.0

Die ARD-Themenwoche zur Zukunft der Arbeit konnte nicht spektakulärer beginnen: In einem fiktiven „Tatort“ wurde uns vorgeführt, wie selbstlernende Software in einem virtuellen Klon mehr und mehr über das Leben ihres menschlichen Originals bestimmt. Nur noch eine Frage der Zeit?

Die Digitalisierung unserer Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft beschleunigt sich und wird dabei nie mehr so langsam verlaufen wie heute. Marktführer von heute riskieren, schneller als je zuvor ins Abseits zu geraten, unverhohlen reklamieren radikal innovative Start-ups die Zukunft für sich. Wie aber kann man sich vor disruptiven Märkten und Technologien schützen?

Die Unterschiede zwischen Mensch und Roboter - Gefühlswelt und Denkvermögen - werden immer weniger von uns wahrnehmbar, Maschinen stehen in weltweiten Netzen miteinander in Kontakt, reagieren in Echtzeit und lernen laufend dazu. Und der Mensch? Je komplexer ein betrieblicher Prozess, je feingliedriger die Arbeitsteilung, umso entscheidender wird das menschliche Zusammenwirken im Unternehmen. Problemlösungs-, Kommunikations- und Sozialkompetenz gewinnen an Bedeutung.

Es klingt schon paradox: Weil Maschinen intensiver zusammenarbeiten, wird die Zusammenarbeit der Menschen wichtiger. In meinen Augen liegt der Schlüssel in einer auf dem Faktor Vertrauen begründeten Unternehmenskultur. Je schneller die Welt an Komplexität gewinnt, umso mehr versagen klassische Kontroll- und Steuermechanismen. Begründetes Vertrauen in die Qualität, Kreativität und Loyalität der Menschen in unseren Betrieben - sind wir darauf eingerichtet?

Autor/in: 

IHK-Präsident
Dirk von Vopelius

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2016, Seite 3

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick