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Fachmesse it-sa

Sicher vernetzt

it-sa 2016 © Thomas Tjiang

Bedrohlich: Der Schutz vor Schadprogrammen (Malware) war ein Thema auf der it-sa 2016.

Experten diskutierten auf der it-sa in der NürnbergMesse aktuelle Trends der IT-Sicherheit.

Als europaweit führendes Forum für IT-Sicherheit hat sich die Nürnberger Fachmesse it-sa etabliert. Auch in diesem Jahr hat sie neue Bestmarken erreicht: Die Zahl der Aussteller, die aus 19 Ländern kamen, wuchs deutlich auf 490. An den drei Messetagen präsentierten sie den über 10 000 Fachbesuchern aus dem In- und Ausland Neues und Bewährtes rund um die IT-Sicherheit.

Ein wichtiges Thema auf dem Branchentreff, den die NürnbergMesse seit 2009 veranstaltet, war in diesem Jahr der Schutz vor sogenannten DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service = Verweigerung des Dienstes), bei denen etwa durch Überlastung der maximalen Bandbreitenkapazität Computer außer Kraft gesetzt werden. Weitere Schwerpunkte auf der Messe und dem begleitenden Kongress waren Methoden zur Erkennung von Malware, Sicherheit in der Cloud sowie Maßnahmen gegen Ransomware, mit der die Angreifer Rechner verschlüsseln, um „Lösegeld“ zu erpressen. Ende Oktober wurden beispielsweise große US-Internetdienste wie Twitter, Paypal, Netflix und Spotify mit massiven DDoS-Attacken in Teilen der USA und Europas in die Knie gezwungen. Offensichtlich wurde der Angriff angekündigt und mit der Forderung verbunden, einen Betrag in der digitalen Währung Bitcoin zu bezahlen.

Vermutet wird, dass Hacker ein riesiges sogenanntes Bot-Netz aufgebaut hatten. Hierbei werden internetfähige Geräte ohne Wissen der Nutzer gekapert und zusammengeschlossen. Zur Zielscheibe werden beispielsweise nicht ausreichend geschützte PCs oder schlecht abgesicherte Geräte wie etwa Überwachungskameras, internetfähige Babyphones, digitale Videorekorder und private Router. Zunehmend erfolgten Angriffe auch über Smartphones, die in aller Regel schwächer geschützt sind als PCs. Eine große Angriffsfläche für Cyber-Attacken bietet auch die zunehmende Vernetzung der Produktion mit Lieferanten, Dienstleistern und Abnehmern, warnte Winfried Holz, Präsidiumsmitglied des Fachverbandes Bitkom, mit Hinblick auf die „Industrie 4.0“.

„Ein Drittel der deutschen Unternehmen sind bereits von Angriffen betroffen“, sagte Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das ideeller Träger der Fachmesse ist. Das Gefahrenpotenzial nehme zu, weil sich Cybercrime für die Angreifer lohne. Deshalb müsse der Aspekt der IT-Sicherheit in das übliche Risiko-Management von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen integriert werden. Unterstützung bietet dabei u. a. die vom BSI und dem Bitkom initiierte „Allianz für Cybersicherheit“, die die IT-Sicherheit in Deutschland erhöhen und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyberangriffen stärken will.

Datenpannen den Behörden melden

In der Messehalle präsentierte sich das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht (BayLDA) mit Sitz in Ansbach, das die Einhaltung von Datenschutzvorschriften überwacht. Es wies Unternehmen auf die neue Möglichkeit hin, Datenpannen jetzt auch online einreichen zu können. Kritische Sicherheitsvorfälle wie z. B. Hacking-Attacken, Diebstahl von Datenträgern oder Verlust sensibler Informationen seien meist verpflichtend an die zuständige Datenschutzaufsichtsbehörde zu melden, mahnte BayLDA-Präsident Thomas Kranig. Wer eine vorgeschriebene Meldung von Datenpannen unterlasse, riskiere Bußgelder von bis zu 50 000 Euro (www.lda.bayern.de).

Unter den Ausstellern war auch die Nürnberger NCP Engineering GmbH, die sich auf sichere VPN-Lösungen spezialisiert hat, um Endgeräte über öffentliche Netze einfach und sicher an die Unternehmenszentrale anzubinden. Einsatzgebiete liegen etwa in den Bereichen Mobile Computing, Teleworking, Vernetzung von Filialen, Maschine-zu-Maschine-Kommunikation sowie Industrie 4.0 (www.ncp-e.com). Auch die Cadolzburger HOB GmbH & Co. KG entwickelt und vermarktet innovative Lösungen für die IT-Sicherheit, darunter Server-based Computing, sicherer Remote-Access, VoIP (Voice over IP) und Virtualisierung (www.hob.de). 

Die Nürnberger Noris Network AG sorgt für Sicherheit in den Bereichen IT-Outsourcing, Cloud-Dienstleistungen und Netzwerke. Technologische Basis dieser Services ist eine leistungsfähige IT-Infrastruktur mit einem von Noris Network betriebenen eigenem Hochleistungs-Backbone und mehreren Hochsicherheitsrechenzentren – darunter das Rechenzentrum „NBG 6“, eines der nach eigenen Angaben modernsten und energieeffizientesten Rechenzentren Europas (www.noris.de). Auch die Hetzner Online GmbH in Gunzenhausen ist ein langjähriger Webhosting-Dienstleister und Betreiber von Rechenzentren, der Privat- und Geschäftskunden Hosting-Produkte sowie die nötige Infrastruktur für den reibungslosen Betrieb von Websites zur Verfügung stellt (www.hetzner.de).

Die Paessler AG aus Nürnberg entwickelt leistungsfähige und benutzerfreundliche Software für das Monitoring von Netzwerken. Mit diesen Produkten lassen sich auf einfache Weise Bandbreiten, Verfügbarkeit und Performance überwachen, ohne dabei Systeme, Mitarbeiter oder Budget zu stark zu beanspruchen (www.paessler.com).

Die Nürnberger Netlogix GmbH & Co. KG präsentierte sich auf der it-sa als Dienstleister für komplexe IT-Infrastrukturen. Im Bereich IT-Sicherheit werden Sicherheitsinfrastrukturen für IT-Umgebungen jeder Größe inklusive Schulungen und Support entwickelt und implementiert. Weitere Geschäftsfelder sind Sicherheit in der mobilen Kommunikation sowie Authentifizierungslösungen (www.netlogix.de).

Die Ansbacher NewCoTec GmbH, deren Firmenname für „New Collaboration Technologies“ steht, hat sich als IT-Dienstleister u. a. auf IT-Sicherheit spezialisiert. Zu den Aktivitäten gehören Compliance-Analyse und -Dokumentation, Schwachstellenscans sowie E-Mail-Verschlüsselung (www.newcotec.com).

Die IT-Sicherheit in der Industrie 4.0 thematisierte die Nürnberger qSkills GmbH & Co. KG auf der Messe. Der Anbieter von Schulungen in den Bereichen IT-Management- und IT-Sicherheit hatte im vergangenen Jahr die „Industrie 4.0 IT-Akademie“ gegründet, um den steigenden Anforderungen der Kundenunternehmen im Bereich industrielle IT-Sicherheit zu entsprechen (www.qskills.de).

Unter dem Dach von Bayern Innovativ präsentierte sich die Datenschutz Schmidt GmbH & Co. KG aus Lauf a. d. Pegnitz. Deren Software „Datenschutz-Assistent“ bietet ein Verfahren, das vorhandene Risiken in den Bereichen Informationssicherheit und Datenschutz aufzeigt und konkrete Handlungsanweisungen zu deren Beseitigung gibt. Um auch kleinen und mittleren Unternehmen sowie Kommunen die Einführung eines Informationssicherheits-Managements zu erleichtern, hat Datenschutz Schmidt einen Maßnahmenkatalog entwickelt, der sich auf die zentralen unternehmenskritischen IT-Systeme konzentriert (www.datenschutzschmidt.de).

 

            www.it-sa.de

 

          

 

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 11|2016, Seite 40

 
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