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Simba Dickie Group

Verspielt erfolgreich

Simba_Dickie_Group_schuco_opel_blitz © Simba Dickie Group

Modellautos der Traditionsmarke Schuco gehören zum Portfolio von Simba Dickie. Im Bild ein Opel-Transporter.

Wenige Tage vor der Nürnberger Spielwarenmesse gab die Fürther Simba Dickie Group ihre aktuellen Zahlen bekannt. Die 1982 von Fritz und Michael Sieber gegründete Gruppe zählt mit einem Sortiment von über 4 000 Artikeln zu den größten Spielwarenherstellern in Europa.

Als die Geschichte des Familienunternehmens begann, wurde ausschließlich importiert – zum Großteil aus Asien – aber nach und nach fand die Transformation zum Hersteller statt. Heute werden rund 50 Prozent der Produkte selbst hergestellt, Fertigungsstandorte befinden sich in Deutschland, Europa und Asien. Auf das Auslandsgeschäft entfielen im Jahr 2016 etwa 75 Prozent des Gesamtumsatzes. Die internationale Ausrichtung birgt aber auch Risiken: Besonders in politischen und wirtschaftlichen Krisenregionen wie Russland, der Ukraine, Indien oder im Mittleren Osten hat die Gruppe bewusst auf nicht sichere Umsätze verzichtet und musste deshalb notwendige Konsolidierungsschritte einleiten. Alle anderen ausländischen Tochtergesellschaften wiesen jedoch durchweg positive Umsatzzuwächse im einstelligen Prozentbereich aus. Geschäftsführer Michael Sieber sprach in diesem Zusammenhang von einer dreijährigen Konsolidierungsphase, in der das Hauptziel in stabilen Zahlen lag. 2017 will man diese Phase beenden und den Umsatz um drei Prozent auf rund 658 Mio. Euro weiter steigern.

16 Marken befinden sich derzeit unter dem Dach der Gruppe, die 2016 einen Gesamtumsatz von 640 Mio. Euro erzielte (plus vier Prozent). Zudem erwarb Simba Dickie zwei Drittel von „Zimpli Kids“. Die Firma stellt Badezusätze her, die das Badewasser in farbigen Schleim und wieder zurück in Wasser verwandeln können. Das sei bei Kindern sehr beliebt, so Sieber. Positiv entwickelte sich auch die Zahl der Mitarbeiter, wie Manfred Duschl, Finanzvorstand und Personalchef von Simba Dickie, erläuterte: Im Jahr 2016 beschäftigte das Unternehmen wieder etwas mehr als 3 000 Mitarbeiter (in Deutschland: 716).

Mit leichtem Wachstum rechnet auch Florian Sieber, Geschäftsführer des Göppinger Modellbahnunternehmens Märklin und ältester Sohn von Michael Sieber. Er geht von einem Umsatz von 97 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2016/2017 aus, man habe seit der Übernahme im April 2013 schwarze Zahlen geschrieben, die Ertrags- und Finanzsituation sei solide und die Umsätze sollen auch in den nächsten Jahren leicht ansteigen. Um diese Prognosen auch umsetzen zu können, investiert Florian Sieber in verschiedenen Bereichen. So wurden zwischen 200 000 und 300 000 Euro für die Marketing-Kampagne „Deutschland sucht den Märklin-Schatz“ ausgegeben. Sie sollte Menschen dazu bringen, in Kisten verstaute Modelleisenbahnen wieder in Betrieb zu nehmen und die Kinder oder Enkel dafür zu begeistern. Weitere Investitionen fließen in Maschinen und Anlagen der Werke in Györ (Ungarn) und Göppingen – dort soll im denkmalgeschützten Gebäude in den nächsten Jahren auch ein Märklin-Museum entstehen.

In Maschinen, Anlagen und Werkzeuge investierte auch die gesamte Simba Dickie-Gruppe: In den Produktionsbetrieben wurde die Automatisierung vorangetrieben. Darüber hinaus flossen Gelder in Firmenübernahmen und -zusammenlegungen, in Marketing sowie in SAP-Anbindungen von Tochtergesellschaften. Insgesamt belief sich das Investitionsvolumen 2016 – wie bereits im Vorjahr – auf rund 20 Mio. Euro. Mit 22 Mio. Euro ist eine etwas höhere Summe auch für 2017 vorgesehen, wovon zwischen sieben und acht Mio. Euro in Deutschland investiert werden sollen.

Autor/in: 

ki.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2017, Seite 92

 
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