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IHK-Konjunkturklima

Im Höhenflug

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Aktuelle Geschäftslage bestens, glänzende Aussichten für die nächsten Monate: Die mittelfränkische Wirtschaft ist in Top-Form.

Die mittelfränkischen Unternehmen sind hoch zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage: Über die Hälfte berichtet, dass sich die Geschäfte seit dem Jahreswechsel noch einmal verbessert hätten. 42 Prozent registrieren laut der Frühjahrs-Konjunkturumfrage der IHK gleichbleibende Geschäfte, nur sechs Prozent vermelden Rückgänge.

Auch der Blick in die Zukunft bleibt positiv: Jedes dritte Unternehmen rechnet damit, dass sich die Geschäfte im Sommerhalbjahr noch weiter verbessern. Die anderen gehen von gleichbleibenden Geschäften aus. Besonders erfreulich ist, dass alle Branchen zuversichtlich in die nächsten Monate blicken und sich das Auftragsvolumen sowohl im Inlands- als auch im Auslandsgeschäft weiterhin sehr gut entwickelt. Der IHK-Konjunkturklima-Index legte deshalb im Frühjahr um 4,6 Prozentpunkte zu und kletterte auf 132,4 Punkte – den Spitzenwert der letzten sechs Jahre. „Das Exportgeschäft läuft bestens, die Inlandsnachfrage ist stabil und die Lage auf dem Arbeitsmarkt weiter gut“, so IHK-Präsident Dirk von Vopelius. „Das ist eine ausgezeichnete Basis für einen hervorragenden Wirtschaftssommer 2017.“

Dieser Optimismus führt dazu, dass die Unternehmen ihr hohes Niveau bei den Investitions- und Beschäftigungsplänen beibehalten. Damit erhält die mittelfränkische Wirtschaft weitere starke Impulse, das Wachstum verstetigt sich. Ein Drittel der Betriebe plant, die Investitionsausgaben zu erhöhen, ein Großteil (47 Prozent) will das aktuelle Investitionsniveau halten. Nur elf Prozent der Unternehmen wollen die Investitionen zurückfahren. Hauptmotiv bei Inlandsinvestitionen bleiben Ersatzbeschaffungen, gefolgt von Rationalisierung und Produktinnovationen.

Die Beschäftigung in Mittelfranken dürfte in den nächsten Monaten deutlich anziehen: Insgesamt 21 Prozent der Betriebe wollen den Personalstand weiter ausbauen, dagegen stehen nur fünf Prozent, die einen Personalabbau erwägen. Der Großteil der Betriebe (74 Prozent) möchte am Personalstamm festhalten. Damit wird es zunehmend eng auf dem heimischen Arbeitsmarkt, qualifizierte Fachkräfte werden noch schwerer als bisher zu finden sein.

Konjunktur Frühjahr 2017

Konjunkturklima nach Wirtschaftszweigen

Industrie: Die mittelfränkische Industrie hat seit dem Jahreswechsel noch einmal deutlich an Schwung gewonnen, die Nachfrage nach ihren Erzeugnissen ist erfreulich hoch. Zufrieden mit ihren aktuellen Geschäften zeigen sich 95 Prozent der Unternehmen, besonders stark ist die Dynamik in der Vorleistungsgüterindustrie. Die Industriebetriebe profitieren insgesamt von gestiegenen Auftragseingängen – und zwar gleichermaßen aus dem In- und dem Ausland. Der Außenhandel läuft derzeit vor allem mit Geschäftspartnern in Nordamerika, China und im Asien-Pazifik-Raum auf hohen Touren, aber auch aus der Euro-Zone kommen wieder Impulse. Angesichts des hohen Auftragsbestandes wird von einer guten Kapazitätsauslastung berichtet, über 90 Prozent der Betriebe zeigen sich hier zufrieden. Der Blick der mittelfränkischen Industrie in die Zukunft bleibt positiv und auch ihre Investitions- und Beschäftigungspläne sind weiter auf Expansionskurs.

Bauwirtschaft: Das mittelfränkische Baugewerbe ist nach wie vor höchst zufrieden mit den aktuellen Geschäften. Rund die Hälfte der Unternehmen (47 Prozent) berichtet von guten Geschäften, eine Verschlechterung meldet kein einziger Baubetrieb. Der Boom in der Bauwirtschaft wird der IHK-Umfrage zufolge anhalten: 71 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer gleichbleibend guten Entwicklung, 29 Prozent mit weiteren Zuwächsen, keines erwartet Rückgänge. Deshalb planen die Bauunternehmen weitere Personaleinstellungen und wollen ihr Investitionsniveau halten.

Handel: Die mittelfränkischen Handelsbetriebe sind insgesamt zufrieden. Über 40 Prozent berichten von einer Verbesserung der Geschäfte, nur jeder zehnte ist derzeit unzufrieden. Dies liegt an den anhaltend günstigen Rahmenbedingungen für den Konsum: Steigende Einkommen, Sicherheit der Arbeitsplätze und günstige Finanzierungsbedingungen schieben die Inlandsnachfrage schon seit geraumer Zeit an. Die stärksten Impulse melden aktuell die Großhändler, annähernd 60 Prozent berichten von einem Anstieg der Geschäfte. Für Händler, die mit dem Ausland Geschäfte machen, wirkt sich besonders die Stabilisierung des chinesischen Marktes positiv aus, wo derzeit die stärksten Zuwächse verzeichnet werden. Für die kommenden Monate erwarten die mittelfränkischen Handelsbetriebe mehrheitlich eine Verstetigung der guten Geschäfte: 69 Prozent sehen eine gleichbleibend gute Lage, 22 Prozent erwarten weitere Verbesserungen und nur neun Prozent eine Verschlechterung. Die Investitions- und Beschäftigungspläne der Händler zeigen deshalb weiter Tendenz nach oben.

Unternehmensnahe Dienstleistungen: Die unternehmensnahen Dienstleister in Mittelfranken sind weiterhin hoch zufrieden. 52 Prozent von ihnen melden eine verbesserte Geschäftslage, 44 Prozent berichten von anhaltend guten Geschäften, nur vier Prozent verzeichnen einen Rückgang. Besonders zufrieden zeigt sich innerhalb des Dienstleistungsgewerbes die Informations- und Kommunikationswirtschaft (IuK). Für die kommenden Monate erwarten die Betriebe eine weitere Expansion, neben den IuK-Betrieben rechnet insbesondere die Immobilienwirtschaft mit noch besseren Geschäften. Insgesamt schrauben die Dienstleister ihre Beschäftigungspläne deutlich hoch. Lediglich bei den Investitionsplänen zeigt sich die Branche zurückhaltender als noch zu Jahresbeginn.

Verbrauchernahe Dienstleistungen: Die verbrauchernahen Dienstleistungen bewerten ihre Geschäftslage nochmals besser als zu Jahresbeginn. 56 Prozent der Unternehmen berichten von einem Plus bei den Umsätzen, eine gegenteilige Entwicklung meldet nur jeder zehnte Betrieb, sodass die Bewertung einen Spitzenwert erreicht. Die Branche geht davon aus, dass auch in den kommenden Monaten gute Umsätze gemacht werden: Zwei Drittel der verbrauchernahen Dienstleister prognostizieren konstant gute Geschäfte, 27 Prozent erwarten Zuwächse und nur sechs Prozent Rückgänge. 40 Prozent haben eine Ausweitung der Investitionen im Blick, weitere 43 Prozent möchten ihr Investitionsniveau halten. Auch beim Personal sieht die Branche Bedarf und will deshalb wieder verstärkt auf die Suche nach Fachkräften gehen.

Ausblick

Trotz zahlreicher innen- und außenpolitischer Unwägbarkeiten im Superwahljahr 2017 steigt der Konjunkturklimaindex der Region weiter an. Basis der Konjunktur bleibt die gute Binnennachfrage, hinzu kommt ein belebtes Auslandsgeschäft. Die Betriebe wissen das positive Klima zu schätzen: Die Investitionsdynamik bleibt stabil und auch das Beschäftigungsniveau wird hoch bleiben. Das sind insgesamt gute Voraussetzungen für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Doch trotz optimistischer Geschäftserwartungen sehen die Unternehmen anhaltende Risiken für die konjunkturelle Entwicklung. Wie bereits in den Vorbefragungen rangiert nach Einschätzung der mittelfränkischen Unternehmen der Fachkräftemangel ganz vorne, wenn es um die Frage der Risiken für das Wachstum geht. Jeder zweite Betrieb befürchtet, dass sich die mangelnde Verfügbarkeit von geeigneten Arbeitskräften negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken könnte.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 06|2017, Seite 22

 
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