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Regonova

Aufs Rad gesetzt

Andreas Gundermann (l.) und Werner Weinmann bauen ihre Homepage www.businessbike.de zu einem Portal aus, über das Kunden und Geschäftspartner künftig alle Vorgänge digital abwickeln können.

Mit einem Leasing-Konzept für Dienstfahrräder überzeugten Werner Weinmann und Andreas Gundermann die Jury des IHK-Gründerpreises.

Am Anfang war das Gesetz: Mit einem Erlass haben die Finanzminister der Länder Ende 2012 entschieden, dass das sogenannte Dienstwagenprivileg auch für Fahrräder und E-Bikes gilt. Arbeitgeber können ihren Mitarbeitern seitdem zum Beispiel ein schickes E-Bike oder ein Rennrad zur Verfügung stellen, das diese auch privat nutzen dürfen. Der Beschäftigte muss dafür – wie bei einem Dienstwagen – monatlich ein Prozent des Listenpreises als geldwerten Vorteil versteuern (siehe WiM 7/2017, Seite 40). Ein Gespräch mit einem befreundeten Fahrradhändler über diese Neuregelung gab Werner Weinmann und Andreas Gundermann den Anstoß, die Regonova GmbH in Neustadt a. d. Aisch zu gründen.

Mit ihrem Geschäftsbereich Businessbike haben die beiden gelernten Bankkaufleute ein Konzept entwickelt, bei dem Arbeitgeber für ihre Mitarbeiter Fahrräder leasen und sie diesen zur Nutzung überlassen. Der Arbeitnehmer schließt einen Überlassungsvertrag mit seinem Arbeitgeber ab und übernimmt durch eine Gehaltsumwandlung die Leasing-Rate, wodurch er Sozialabgaben und Steuern spart: „25 bis 30 Prozent kommt das Rad auf diesem Weg gegenüber dem Barkauf billiger“, erklärt Weinmann. Businessbike arbeitet dabei mit einer Leasing-Gesellschaft aus Hamburg und einer niederländischen Fahrradversicherung zusammen. Der Arbeitgeber schließt den Leasing-Vertrag mit der Leasing-Gesellschaft sowie einen Dienstleistungsvertrag mit Regonova. „Wir haben freie Hersteller-, Marken- und Typenauswahl. Der Arbeitnehmer kann also zu einem der 2 500 Partnerhändler seiner Wahl gehen und dort das gewünschte Fahrrad, E-Bike oder S-Pedelec bestellen“, so Gundermann. Zum Dienstleistungspaket gehört u. a. ein Schutzbrief, der Diebstahl und Beschädigung abdeckt und über den Reparaturen ohne Selbstbeteiligung und Bagatellgrenze übernommen werden. Ebenfalls in die Leasing-Rate eingeschlossen sind jährliche Sicherheitschecks der Räder, die für den Arbeitgeber dokumentiert werden.

Über 5 000 Unternehmen vom Ein-Mann-Handwerksbetrieb bis zum Dax-Konzern seien bereits in der Kundendatei, täglich würden 25 bis 30 Rahmenverträge mit Unternehmen abgeschlossen. Durchschnittlich nutzen zehn bis 20 Prozent der Mitarbeiter das Angebot ihrer Arbeitgeber. 80 Prozent der vermittelten Räder sind E-Bikes, der Durchschnittswert liegt bei etwa 3 300 Euro.

Weil nach Marktstudien hochpreisige Fahrräder zunehmend geleast werden, sehen die Gründer optimistisch in die Zukunft. Bereits das laufende Geschäftsjahr wollen sie mit einem siebenstelligen Gewinn abschließen und im nächsten Jahr über  100 000 betreute Verträge im Bestand haben. Heute beschäftigen Weinmann und Gundermann, die ihre Geschäftsidee aus eigenen Mitteln und ohne Fremdkapital finanziert haben, bereits 50 Mitarbeiter. Außerdem bilden sie zwei Azubis zu Kaufleuten für Büromanagement aus. Ein eigener Außendienst bearbeitet die Regionen Hamburg, Bielefeld, Köln und Stuttgart. Obwohl es in Deutschland etwa 20 Mitbewerber gibt, zählt Businessbike nach eigenen Angaben zu den marktführenden Unternehmen. Die Website www.businessbike.de, die 2016 bereits mit dem „Mittelfränkischen Website Award“ ausgezeichnet wurde, wird zum Portal ausgebaut, über das Arbeitgeber, Händler und Kunden alle Vorgänge komplett digital abwickeln können.

Autor/in: 

(leo.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 09|2017, Seite 18

 
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