Mit einem Modellprojekt will das Bundeslandwirtschaftsministerium die Versorgung von Senioren im ländlichen Raum verbessern:
Im Landkreis Neustadt a. d. Aisch – Bad Windsheim wird derzeit eine Online-Plattform aufgebaut, die pflege- und hilfsbedürftige Menschen sowie deren Angehörigen besser unterstützen soll. Das Projekt mit der Kurzbezeichnung „NeaWis“ („Neustadt a. d. Aisch – Bad Windsheim Senioreninformationen“) soll alle Informationen rund um die Themen Senioren und Pflege bündeln und die Betroffenen zudem mit einem persönlichen Service-Assistenten konkret bei Problemen im Alltag begleiten.
Das Projekt wird aufgrund seiner grundlegenden Bedeutung von der Bundesregierung mit fast 200 000 Euro gefördert. Vor Kurzem übergab Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt in Neustadt a. d. Aisch den Förderbescheid für das Projekt „NeaWis“. Damit wolle man einen Beitrag leisten, um das Leben auf dem Land für Jung und Alt attraktiv zu halten, so der Minister.
Das Projekt läuft bis Mitte 2020 und wird von Prof. Dr.-Ing. Sascha Müller-Feuerstein (Studiengang Wirtschaftsinformatik der Hochschule Ansbach) koordiniert. Er will alle wichtigen Akteure im Landkreis einbinden, z. B. Kliniken, Pflegedienste, Behörden, Beratungsstellen, Selbsthilfeeinrichtungen, Seniorenvertretungen usw. Ein zentraler Teil des Portals wird ein persönlicher Service-Assistent sein, der den Betroffenen bei konkreten Fragestellungen weiterhilft (z. B. nötige Maßnahmen nach der Krankenhausentlassung, Organisation der Pflege zu Hause, Anpassung der Wohnungseinrichtung). Die erste Version des Portals soll noch 2018 online gehen und Mitte 2020 mit allen vorgesehenen Funktionen laufen. Danach wird es gegebenenfalls auch in anderen Regionen eingeführt.
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken unterstützt seit Jahren die Idee, das Wachstumspotenzial der Gesundheitswirtschaft in Westmittelfranken zu erschließen. Dazu wirkte sie an der Gründung des Vereins „Außeruniversitäres Institut für Rehabilitation und Prävention im Landkreis Neustadt/Aisch – Bad Windsheim e.V.“ mit. Das übergeordnete Ziel dieser Initiative: Gemäß dem Entwicklungsleitbild Westmittelfranken, das unter Federführung der IHK entstanden ist, sollen im Umfeld der Hochschulen in Ansbach und Triesdorf technologieorientierte Einrichtungen aus den Bereichen Medizin/Gesundheit, erneuerbare Energien/Biomasse und Neue Materialien/Kunststofftechnik angesiedelt werden.
Auch in und um Bad Windsheim seien hervorragende Voraussetzungen gegeben, um den Aufbau eines „GesundheitsLab Bad Windsheim“ voranzubringen, so Dr. Robert Schmidt, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Innovation|Umwelt, mit Verweis auf die Kliniken, die Therme und das Kongresszentrum der Stadt. Das Projekt „NeaWis“ sei eine erste, Erfolg versprechende Etappe auf diesem Weg.
