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Fackelmann

Mehr Produktion in Deutschland

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Geschäftsführer Alexander Fackelmann.

Die Fackelmann-Gruppe in Hersbruck gehört zu den führenden Herstellern von Küchenhelfern aller Art – von der Backform über die Ingwerreibe bis zum Avocadostampfer.

Im vergangenen Geschäftsjahr stieg der Umsatz – insbesondere wegen des schwachen Dollars – nur leicht um ein Prozent auf rund 386 Mio. Euro. Den Ertrag bezeichnet Geschäftsführer Alexander Fackelmann als „auskömmlich“, für das laufende Jahr peilt er ein Umsatzplus von vier Prozent an.

Angesichts der seit Jahren steigenden Löhne in China speckt Fackelmann die Produktion dort ab und bündelt die bisher drei Fabriken an einem Standort. Im Aufbau ist das Werk in Indien, wo die Löhne nur ein Viertel der chinesischen betragen. Jahr für Jahr holt Fackelmann die Fertigung von rund 20 Produkten an den mittelfränkischen Stammsitz zurück. Möglich wird dies durch eine weitgehend automatisierte Fertigung, weshalb durch die Rückverlagerung allerdings kaum neue Arbeitsplätze im Inland entstehen. Während die Zahl der Mitarbeiter weltweit wegen der Restrukturierung in China auf 3 000 sank, blieb die Zahl in Deutschland bei 750 stabil (darunter 18 Azubis und sieben duale Studenten).

Der Marktführer in Europa hat seine Produkte u. a. in den 20 größten europäischen Handelsketten platziert. Doch weil der stationäre Handel durch die Online-Shops unter Druck gerät, treibt Fackelmann die Digitalisierung voran. Ein sechsköpfiges „Digital Team“ arbeitet bereits erfolgreich an der Ausweitung des Online-Vertriebs: Auf dem Marktplatz Amazon seien die Verkäufe von verschiedenen Produkten um teilweise mehr als 50 Prozent gestiegen. Wichtige Vertriebskanäle sind für Fackelmann auch die Online-Plattformen der Warenhäuser und SB-Märkte, weitere Online-Kanäle sollen erschlossen werden. Dennoch bleibt der Verkauf im Geschäft, wo man die Artikel anfassen kann, ein unverzichtbarer Vertriebsweg. Eine Verbindung von Online- und Offline-Welt soll durch die „Fackelmann-Welt“ in Hersbruck geschaffen werden, an der derzeit gearbeitet wird: Dort soll es beispielsweise Koch-Shows und andere Events geben, um die Anwendung der Produkte erlebbar zu machen. Die Besucher sollen in der „Fackelmann-Welt“ Produkte auch direkt online über Partner bestellen können.

Das Familienunternehmen in dritter Generation hat rund 10 000 Produkte inklusive Farbvarianten im Sortiment, die u. a. unter den Markennamen Fackelmann, Zenker, Dr. Oetker Küchenhelfer, Nirosta und Stoha sowie Lanzet (Badmöbel) vertrieben werden. Außerdem werden Eigenmarken für Dritte produziert, allein der Einrichtungsriese Ikea nimmt 70 Artikel ab. Dieses Geschäftsfeld macht rund ein Viertel des Umsatzes aus.

Autor/in: 

(tt.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2018, Seite 88

 
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