Telefon: +49 911 1335-1335

Veranstaltung: In Indien auf Holz klopfen

PK-NürnbergMesse © Thomas Geiger/NürnbergMesse

Gemeinsam nach Indien: Messe-Geschäftsführer Peter Ottmann, Sonia Prashar (NürnbergMesse India), Pradeep Devaiah (PDA Trade Fairs), Jürgen Köppel (Eumabois) und Dr. Bernhard Dirr (VDMA; v. l.).

Die NürnbergMesse gründet die neue deutsch-indische Produktfamilie „Holzbearbeitungs-Fachmessen“.

Peter Ottmann, Geschäftsführer der NürnbergMesse, klopft auf Holz und besiegelt damit die Gründung der neuen Produktfamilie „Holzbearbeitungs-Fachmessen“. Zur etablierten Fachmesse Holz-Handwerk in Nürnberg kommen nun die drei indischen Fachmessen Indiawood in Bangalore, Dehliwood und Mumbaiwood hinzu, die vom bisherigen Eigentümer PDA Trade Fairs übernommen wurden.

„Warum ausgerechnet Indien? Darauf antworte ich: Warum nicht Indien? Gerade Indien!“, sagte Ottmann. Seit bereits fünf Jahren besteht die Tochtergesellschaft NürnbergMesse India, zu deren Portfolio von jetzt an auch die drei Holzbearbeitungs-Fachmessen zählen. „Make in India“ sei nicht nur das Motto des Investitionsprogramms der indischen Regierung, sondern auch das Credo der NürnbergMesse. Nach Worten von Pradeep Devaiah, Geschäftsführer der PDA Trade Fairs, arbeiten beide Messegesellschaften schon seit einigen Jahren zusammen, sodass bereits zahlreiche deutsche Aussteller bei den indischen Holzfachmessen präsent sind.

„Zu Beginn der 2000-er Jahre war Indien noch ein Land der Nachbarschafts-Schreiner“, sagt Devaiah. Meist arbeiteten die Tischler noch in der eigenen Wohnung anstelle einer Werkstatt. Die PDA Trade Fairs habe es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, das Potenzial der indischen Möbelindustrie besser zu entwickeln und dies insbesondere durch die Gründung der drei Fachmessen für Holzbearbeitung voranzutreiben. Heute sei die Holzbearbeitungsbranche in Indien ein wichtiger Zukunftsmarkt für den Maschinenbau, sagte Dr. Bernhard Dirr, Geschäftsführer des zum VDMA gehörenden Fachverbandes Holzbearbeitungsmaschinen. Allein die indische Holz- und Möbelindustrie setze rund 16 Mrd. Euro im Jahr um, rund 50 Prozent der Möbel würden importiert. Durch den wachsenden Mittelstand in Indien steige der Bedarf an Möbeln stetig, ergänzte Jürgen Köppel, Präsident von Eumabois, dem europäischem Dachverband der Hersteller von Holzverarbeitungsmaschinen. So habe Indien mindestens das gleiche Potenzial wie China, nur eben mit anderen Rahmenbedingungen. Wenn man den Subkontinent Indien mit seiner großen Bevölkerung von 1,3 Mrd. Menschen betrachte, mache es durchaus Sinn, drei gleichartige Messen in dem riesigen Land zu übernehmen. „Sicher ist, dass auch die Holz-Handwerk in Nürnberg sehr viel Gas geben muss, denn die nächste Indiawood hat bereits gute Chancen, Nürnberg zu überbieten“, prognostizierte Köppel.

Die Indiawood sei ebenso wie die Holz-Handwerk eine der weltweit führenden Messen für die holzverarbeitende Industrie, so Ottmann. So könne die NürnbergMesse ihren international agierenden Kunden die Möglichkeit bieten, den indischen Markt zu erschließen und dort ihre Marken zu positionieren. Auch die Dehliwood und die Mumbaiwood sind nach Angaben der NürnbergMesse marktführend in Indien.

Die nächste Messe in Indien ist die Dehliwood in einem Jahr. Die NürnbergMesse sieht ihr sehr positiv entgegen. Ottmann: „Mit einmal Holz und dreimal Wood stehen wir auf einer guten Grundlage für die Zukunft.“ Auch Sonia Prashar, Managing Director der NürnbergMesse India, ist vom Erfolg der drei neuen Veranstaltungen überzeugt. Aus zwei Gründen: Zum einen habe die NürnbergMesse India die Entwicklung der drei Messen für die Holzverarbeitung schon seit Jahren sorgfältig beobachtet. Zum anderen gäben sich alle vier Veranstaltungen durch einen lebhaften Austausch bei Ausstellern und Fachbesuchern gegenseitig Rückenwind.

Autor/in: 

(rei.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2018, Seite 68

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick