Die Zahl der Stiftungen steigt, obwohl ihre Arbeit durch die niedrigen Zinsen erschwert wird: In Bayern wurden im vergangenen Jahr 87 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts neu errichtet, wie der Bundesverband Deutscher Stiftungen mit Sitz in Berlin vor Kurzem mitteilte.
Damit gibt es im Freistaat derzeit 4 000 solcher Stiftungen, nur in Nordrhein-Westfalen sind es etwas mehr. In Deutschland sind nun insgesamt rund 22 300 Stiftungen eingetragen (plus zwei Prozent). Die aktivste Unternehmensgruppe in Deutschland ist die Sparkassen-Finanzgruppe, so der Bundesverband: Die bundesweit 745 Sparkassen-Siftungen haben im vergangenen Jahr über 75,5 Mio. Euro für Kultur, Sport und Soziales in ihren jeweiligen Regionen ausgeschüttet.
Nicht nur die niedrigen Zinsen, die den finanziellen Spielraum für Förderaktivitäten empfindlich einschränken, machen den Stiftungen Sorgen. Der Verband nennt auch die zunehmende Bürokratie als Hemmnis für die Stiftungsarbeit. Deshalb müsse die neue Bundesregierung – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – die längst fällige Reform des Stiftungsrechts angehen. So müssten Satzungsänderungen etwa bei Umwandlungen oder Zusammenlegungen von Stiftungen erleichtert werden. Wie eine Verbandsumfrage ergab, fordern die Stiftungen auch ein bundeseinheitliches Stiftungsregister, um die Transparenz zu erhöhen.