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Schaeffler

„Agenda“ für die Zukunft

Bilanzpressekonferenz CEO   Klaus Rosenfeld © Berny Meyer/Schaeffler

Umfangreiche Agenda: Vorstandsvorsitzender Klaus Rosenfeld und Finanzvorstand Dietmar Heinrich.

Der Automobil- und Industriezulieferer arbeitet intensiv an neuen Antriebstechnologien und an Lösungen für die Industrie 4.0.

Konzernergebnis und Investitionen auf Rekordhöhe, Schuldenstand weiter reduziert: Dies waren zentrale Aspekte, die Vorstandsvorsitzender Klaus Rosenfeld in München bei der Bilanzpressekonferenz der Schaeffler Gruppe hervorhob. Im Geschäftsjahr 2017 hat die Gruppe mit Stammsitz in Herzogenaurach den Umsatz um währungsbereinigt sechs Prozent auf 14 Mrd. Euro gesteigert. Zu diesem Wachstum haben die beiden Sparten „Automotive“ (Umsatz: 10,9 Mrd. Euro) und „Industrie“ (3,1 Mrd. Euro) gleichermaßen beigetragen. Besondere Bedeutung für das Geschäft des weltweit aktiven Zulieferers hat die Region „Greater China“, in der Schaeffler beim Umsatz erneut zweistellig zulegen konnte. In China entsteht auch die weltweit erste „Fabrik der Zukunft“ von Schaeffler: Das Werk in Xiangtan, in das rund 100 Mio. Euro investiert werden, soll modular aufgebaut sein, konsequent digitale Technologien einsetzen und dadurch gleichzeitig hochflexibel und kostengünstig arbeiten.

Das neue Werk ist Teil des Programms „Agenda 4 plus One“, das im Jahr 2016 gestartet wurde und mit dem sich Schaeffler für die Zukunft fit machen will. Das Programm umfasst 20 einzelne Initiativen und setzt beispielsweise Schwerpunkte auf Digitalisierung, Bürokonzepte der Zukunft und „Working Capital“ (Optimierung des Cash Flow und Reduzierung des gebundenen Kapitals). Mit der „Agenda“ will Schaeffler insbesondere die Produkte und Dienstleistungen weiterentwickeln, um sich bei den Themen Elektromobilität und Industrie 4.0 zukunftsorientiert aufzustellen. Deshalb will sich die Gruppe noch stärker auf mechatronische Systeme ausrichten. Beim Thema Antriebskonzepte warnte Rosenfeld vor einer einseitigen Festlegung auf die Elektromobilität; Verbrennungsmotoren würden wichtig bleiben, immer stärker gefragt bei den Kunden seien auch hybride Antriebstechniken.

Klaus Rosenfeld und Finanzvorstand Dietmar Heinrich wiesen auf die stetigen Bemühungen hin, die finanziellen Kennzahlen zu verbessern, um ausreichend Spielraum für diese Zukunftsinvestitionen zu haben. Das Konzernergebnis, das den Anteilseignern zurechenbar ist, sei um rund 14 Prozent auf fast eine Mrd. Euro gestiegen – den höchsten Wert in der Geschichte der Schaeffler Gruppe. Zudem seien die Netto-Finanzschulden weiter reduziert worden: Sie belaufen sich nunmehr auf knapp 2,4 Mrd. Euro und wurden damit in den letzten beiden Jahren in etwa halbiert. Nicht nachgelassen habe die Gruppe bei den Investitionen, die mit fast 1,3 Mrd. Euro einen Höchststand erreicht hätten. 3 500 Arbeitsplätze wurden weltweit neu geschaffen (davon 500 in Deutschland), sodass jetzt über 90 000 Menschen für Schaeffler tätig sind (davon 31 700 in Deutschland).

Rosenfeld ist optimistisch, dass die Gruppe den Schwung des Vorjahres in das laufende Geschäftsjahr mitnehmen kann: Die Industriesparte sei 2017 auf den Wachstumskurs zurückgekehrt, wobei Industrieanwendungen in den Sektoren „Power Transmission“ (Elektromotoren, Hydraulik und Getriebe usw.), „Offroad“ (Landtechnik und Baumaschinen) und „Raw Materials“ (Rohstoffgewinnung und -verarbeitung) besonders gefragt gewesen seien. Auch die Autokonjunktur laufe weiterhin gut, sodass 2018 für die gesamte Gruppe mit einem Umsatzplus von fünf bis sechs Prozent gerechnet werde. Einen Beitrag dazu soll die neue Unternehmensstruktur leisten, die zum 1. Januar 2018 wirksam wurde: „Automotive Aftermarket“ kam nun als dritte Sparte zu den beiden Sparten „Automotive OEM“ (Erstausrüstung) und „Industrie“ hinzu.

Vor Kurzem gab Schaeffler auch Veränderungen im Vorstand bekannt: Andreas Schick, der seit 1994 bei der Gruppe ist, wurde zum Vorstand für Produktion, Logistik und Einkauf berufen. Er folgt auf Oliver Jung, der Schaeffler auf eigenen Wunsch verlassen hat. Der Vertrag von Arbeitsdirektorin und Personalvorstand Corinna Schittenhelm wurde um fünf Jahre verlängert.

Autor/in: 

    (bec.)

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 04|2018, Seite 90

 
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