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175 Jahre IHK

Gestaltende Kraft im Nürnberger Land

Im Zeichen des 175-jährigen IHK-Jubiläum standen Empfänge der beiden IHK-Gremien in Hersbruck und Lauf.

Reden über Verantwortung“: Unter diesem Motto standen die Empfänge des IHK-Gremiums Hersbruck am 17. September und des IHK-Gremiums Lauf am 20. September. Bei sommerlichen Temperaturen blickten die Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung auf die wirtschaftliche Entwicklung und auf die Aktivitäten der IHK-Gremien (IHKG) im Nürnberger Land zurück. Das IHK-Gremium Altdorf hatte bereits am 13. Juni zu einer Feier anlässlich des IHK-Jubiläums in das Altdorfer Wichernhaus eingeladen (WiM berichtete).

In Hersbruck begrüßten Gremiumsvorsitzender Swen Heckel und stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer Oliver Baumbach die Gäste im Stadthaus am Schlossplatz. Landrat Armin Kroder und Robert Ilg, Erster Bürgermeister der Stadt Hersbruck, unterstrichen, dass die gute Zusammenarbeit mit der IHK in Politik und Verwaltung sehr geschätzt werde. Diese gute Kooperation sei auch in Zukunft nötig, um drängende Herausforderungen wie Fachkräftesicherung, Breitband-Ausbau und Ausweisung ausreichender Gewerbeflächen gemeinsam zu bewältigen. Baudirektor Andreas Eisgruber vom Staatlichen Bauamt Nürnberg gab abschließend einen Überblick über aktuelle Straßenbauprojekte, die auch das IHK-Gremium Hersbruck intensiv beschäftigen, insbesondere der Ausbau der B14.

In Lauf hieß Gremiumsvorsitzender Thomas Geißdörfer die Gäste in der „VR-Lounge“ der Raiffeisen Spar+Kreditbank willkommen. IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch hob in seinem Grußwort das Engagement der mehr als 8 500 Unternehmer, Fach- und Führungskräfte hervor, die sich in Mittelfranken ehrenamtlich für die IHK engagieren. Dieser Einsatz sei entscheidend für die erfolgreiche Arbeit der IHK und die Akzeptanz der wirtschaftlichen Selbstverwaltung. Landrat Armin Kroder blickte bei der Feierstunde in Lauf auf seine langjährige Zusammenarbeit mit der IHK zurück, deren Aktivitäten er als „unaufgeregt, zielorientiert und extrem erfolgreich“ bezeichnete.

Bei den beiden Feierstunden in Hersbruck und Lauf ließ Dr. Hans-Diether Dörfler, Leiter History Marketing bei der Erlanger Agentur Birke und Partner, die Geschichte der IHK-Gremien im Nürnberger Land Revue passieren: 1843, also vor 175 Jahren, ließ König Ludwig I. in Bayern in den einzelnen Regierungsbezirken flächendeckend Handelskammern gründen. Allerdings waren die Kompetenzen der Kammern noch recht eingeschränkt, zudem wirkten sie kaum in der gesamten Fläche ihrer jeweiligen Bezirke. So rekrutierten sich die ehrenamtlichen Mitglieder der Nürnberger Kammer ab 1843 hauptsächlich aus Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach, wie Dörfler ausführte. Dies änderte sich erst vor 150 Jahren: 1868 wurden die Handelskammern durch eine königliche Verordnung neu geregelt und erstmals wurde ausdrücklich die Einrichtung von „Bezirksgremien“ ermöglicht.

Geschichte der IHK-Gremien

Es sollte aber noch viele Jahre dauern, bis solche Gremien auch im Nürnberger Land entstanden. Dies war hauptsächlich auf die dortige Wirtschaftsstruktur zurückzuführen, die hauptsächlich von Landwirtschaft und Handwerk bestimmt war. Wichtige Wirtschaftszweige in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren Hopfenanbau und Brauwesen in der Region Hersbruck sowie Mühlen und Hammerwerke rund um Lauf. Erst gegen Ende des Jahrhunderts setzte dann langsam die Industrialisierung ein, die bis zum Zweiten Weltkrieg stark Fahrt aufnahm.

Nach dem Krieg setzte sich dieser Trend etwa in den Branchen Metall- und Elektroindustrie sowie Technische Keramik fort. Es sollte aber noch einige Jahre dauern, bis der Ruf nach einer stärkeren Interessenvertretung der heimischen Wirtschaft lauter wurde: Erst 1965 wurde das IHK-Gremium Lauf gegründet und im Jahr 1967 das IHK-Gremium Hersbruck. Das IHK-Gremium Altdorf folgte schließlich Mitte der 70er Jahre. Heute seien die regionalen IHK-Gremien eine wichtige Stimme der Wirtschaft im Nürnberger Land, so Dörfler in seinem historischen Rückblick.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2018, Seite 50

 
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