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Ausbildungsbilanz 2018

Die IHK-Berufe sind weiterhin stark gefragt

190208_IHK_AzubiWelcome_4559 © Kurt Fuchs/ IHK

„Azubi-Ausweis Welcome!“: Der erste Aufkleber, mit dem Unternehmen künftig auf Vergünstigungen für Inhaber des Azubi-Ausweises hinweisen können, wurde von IHK-Präsident Dirk von Vopelius (l.) und Stefan Kastner, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Berufsbildung, an Christian Schwan, technischer Leiter des Admiral Filmpalasts in Nürnberg (M.), überreicht. Im „Admiral“ können Azubis mit dem Ausweis Filme für fünf Euro sehen (außer samstags abends und sonntags abends).

Zum vierten Mal hintereinander ist in Mittelfranken die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge gestiegen.

Gute Nachrichten vom mittelfränkischen Ausbildungsmarkt für IHK-Berufe: 8 547 neue Ausbildungsverträge wurden im Jahr 2018 geschlossen, ein Prozent mehr als im Vorjahr. Somit ist die Zahl der Neueintragungen zum vierten Mal in Folge gestiegen. Und das trotz Demografie und Akademisierungstrend. Insgesamt sind im Rahmen der zwei- bis dreieinhalbjährigen Ausbildung zurzeit 21 126 Azubis in den Betrieben von Industrie, Handel und Dienstleistung in Mittelfranken unter Vertrag.

Die technischen Berufe verzeichneten mit 3 130 neuen Ausbildungsverträgen einen Anstieg um 2,4 Prozent. Über 80 Prozent der Ausbildungsverträge in diesem Bereich entfallen auf die Berufe der Metall- und Elektroindustrie. Besonders gestiegen sind die Ausbildungszahlen bei Maschinen- und Anlagenführern (plus 16 Prozent) sowie bei Mechatronikern (plus zwölf Prozent).

In den kaufmännischen Berufen wurde mit 5 417 neuen Ausbildungsverträgen der Vorjahreswert gut gehalten (plus 0,2 Prozent). Auffällig stark war der Rückgang bei den Bankkaufleuten (minus acht Prozent) sowie bei den Hotel- und Gaststättenberufen (Hotelfachleute etwa minus sieben Prozent, Köche minus 14 Prozent). Erfreulich sind dagegen die Zuwächse im Handel (Automobilkaufleute plus elf Prozent, Kaufleute im Einzelhandel plus sechs Prozent) sowie bei den Kaufleuten für Spedition und Logistikdienstleistung und bei den Fachlageristen (jeweils etwa plus 13 Prozent).

„Offensichtlich erkennen Jugendliche zunehmend die großen Möglichkeiten der dualen Berufsausbildung. Trotz steigender Ausbildungszahlen würden unsere Betriebe aber gerne noch mehr Azubis einstellen“, so IHK-Präsident Dirk von Vopelius. Allerdings fehle es schlichtweg an Bewerbern. Er dankte den Unternehmen für ihr Engagement. Die rückläufige Zahl unversorgter Bewerber zeige, dass die Betriebe auch schwächeren Schulabgängern eine Chance bieten. „Mit ihrem vielfältigen Ausbildungsangebot nehmen die Unternehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr und sorgen in der Region für den Nachwuchs an Fachkräften“, so der IHK-Präsident.

IHK-Projekte

Dabei unterstützt die IHK mit zahlreichen bayernweiten und regionalen Aktivitäten: Das Projekt „IHK-Ausbildungs-Scouts“ (Azubis informieren in den Schulen über die Berufsausbildung) und die Imagekampagne „Elternstolz“ sowie der in Mittelfranken neu eingeführte Azubi-Ausweis stärken die Attraktivität der Berufsausbildung. Regionale Projekte wie das „Kollegen-Coaching“ (leistungsstarke Azubis begleiten schwächere Azubis während der Ausbildung), besondere Angebote für Studienaussteiger oder die Schöller-Azubi-Akademie erhöhen die Qualität während der Ausbildung. Schließlich sorgen Veranstaltungen wie die Last-Minute- und die Nachvermittlungsbörse sowie die Jobmesse für Geflüchtete für ein optimiertes Matching zwischen Jugendlichen und Betrieben.

Ausblick 2019

Im Fokus wird im Jahr 2019 weiterhin die Vermittlung von ausgewählten Zielgruppen stehen – von Kollegen-Coaching (2019 erstmals digital unterstützt) bis hin zum Verbundstudium für Abiturienten. Damit sollen Angebot und Nachfrage bei den Ausbildungsplätzen weiter verbessert werden.

Für das Matching zwischen Bewerbern und Betrieben werden die etablierten Aktivitäten der Last-Minute-Börse, der Nachvermittlungsbörse und der Jobmesse für Geflüchtete um neue Wege ergänzt. Ein Beispiel ist das „Skype-Speed-Dating“ für Azubis, das vor Kurzem zum ersten Mal in Ansbach stattfand: Zwölf Unternehmen aus Westmittelfranken führten über den Bildschirm kurze Vorstellungsgespräche mit 30 Bewerbern, die sich über die angebotenen Ausbildungsstellen informierten.

Das Projekt IHK-Ausbildungs-Scouts als Gemeinschaftsprojekt der bayerischen IHKs und des Bayerischen Wirtschaftsministeriums wird um sogenannte „Karriere-Scouts“ erweitert: Dabei informieren frühere Azubis, die bereits berufstätig sind, in Schulen über die Karrieremöglichkeiten in der beruflichen Aus- und Weiterbildung.

Das Projekt „Qualitätssicherung“ wurde aufgrund der guten Erfolge in den Regelbetrieb überführt. Dabei unterstützt eine IHK-Mitarbeiterin gezielt Betriebe und Jugendliche, um Ausbildungsabbrüche zu verhindern, Abbrecher zu vermitteln sowie Prüfungswiederholern doch noch zu einem beruflichen Abschluss zu verhelfen.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2019, Seite 17

 
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