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Umweltbank

Grüne Kredite wachsen

Umweltbank_Koppmann © Thomas Tjiang

Jürgen Koppmann, seit 2018 Vorstandssprecher der Umweltbank.

Das Nürnberger Kreditinstitut vergab 2018 deutlich mehr neue Darlehen.

Die UmweltBank AG in Nürnberg hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr gut behauptet. Wie überall in der Finanzbranche hat die Nullzins-Politik der Europäischen Zentralbank aber auch bei der grünen Direktbank das Zins- und Finanzergebnis belastet.

Vorläufigen Zahlen zufolge stieg 2018 die Bilanzsumme um sechs Prozent auf 3,7 Mrd. Euro. Gleichzeitig erhöhten sich die Kundeneinlagen auf 2,33 Mrd. Euro und damit um acht Prozent. Das Neukreditvolumen sprang um mehr als ein Viertel auf 542 Mio. Euro nach oben. Vorstandssprecher Jürgen Koppmann zufolge zeigte dieser Anstieg, dass Kredite für ökologische und sozialverantwortliche Projekte ein stark wachsender Markt seien. Insgesamt wuchs das Volumen aller Umweltkredite um fast neun Prozent auf 2,9 Mrd. Euro. Die Zahl der Kunden war mit 113 000 stabil.

Die grüne Bank finanziert Projekte von Privatleuten und Firmen überwiegend in den Bereichen energetisches Bauen und Wohnen, erneuerbare Energien sowie Bio-Landwirtschaft. Außerdem bietet die Direktbank ein breites Spektrum zum Sparen und Investieren, etwa in Umweltfonds oder in Umweltprojekte.

Unter dem Strich sorgten niedrigere Zins- und Provisionserträge bei gleichzeitig gestiegenen Personal- und Verwaltungskosten für ein Vorsteuerergebnis von 37,3 Mio. Euro. Das sei den Umständen entsprechend „super“, findet Koppmann. Der Jahresüberschuss wird voraussichtlich bei 16,9 Mio. liegen und damit um knapp zwei Prozent wachsen. „Seit mehreren Jahren schon steht die Zinsmarge aller Banken unter Druck“, sagte Vorstand Stefan Weber. „Deswegen hat sich unsere durchweg positive Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre nicht in vollem Umfang auf der Ertragsseite widergespiegelt.“ Die Zahl der Mitarbeiter bei der Umweltbank hat sich im vergangenen Jahr um fast 20 auf über 170 Beschäftigte erhöht.

Heuer will die Bank, die bei ihrer Gründung vor 22 Jahren eine Pionierrolle innehatte, ihre grüne Produktpalette Zug um Zug ausbauen. Voraussichtlich Mitte des Jahres soll der bereits für 2018 angekündigte Verbraucherkredit angeboten werden. Für das nächste Jahr ist zudem erstmals ein Girokonto für Privatkunden geplant. Man werde aber keine Universalbank, betont Kappmann: „Wir bleiben Spezialist.“ Aufgelegt werden soll außerdem erstmals ein eigener ökologischer Investmentfonds für private Anleger. Darüber hinaus ist eine ökologische Crowdfunding-Plattform vorgesehen, mit der Investoren zusätzliches Eigenkapital für die Finanzierung von Öko-Projekten einsammeln können.

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 03|2019, Seite 74

 
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