Mehr als ein Drittel aller Mittelfranken sind Kunde einer VR-Bank. Sie haben den Genossenschaftsinstituten im vergangenen Jahr ein Vermögen von 19,3 Mrd. Euro anvertraut. Das sei ein neuer Spitzenwert, wie Manfred Göhring, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Altdorf-Feucht und Bezirkspräsident der VR-Banken in Mittelfranken, bei der Vorstellung der Bilanz 2018 mitteilte. 7,5 Mrd. Euro davon seien nach wie vor in Sparform geparkt und warteten auf Zinssteigerungen.
Da diese Geduld seit Jahren nicht belohnt wird, hat sich das Interesse der 634 000 Kunden an Aktienanlagen um 20 Prozent gesteigert. Sie suchen nach wie vor die Beratung in den über 200 Niederlassungen mit insgesamt fast 3 000 Beschäftigten. Die Schließung von 29 Kleingeschäftsstellen haben die Banken durch mehr Personal an stärker frequentierten Filialen ausgeglichen. Diese seien für viele Kunden nach wie vor die erste Anlaufstelle. Etwa ein Viertel der Kunden setzt nach Angaben des Bezirksverbands auf Online-Banking, die weitaus größte Gruppe will beides. Der persönliche Kontakt sei nach wie vor wichtig, deshalb werde es auch keinen Rückzug aus der Fläche geben.
Göhrings Stellvertreter Dr. Gerhard Walter, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Mittelfranken West in Ansbach, verwies auf die Notwendigkeit der Kostensenkung, weil der Zinsüberschuss um zehn Mio. und das Ergebnis vor Steuern um 21 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr abgenommen habe. Bei Bilanzsumme, Anlagen und Provisionen erzielten die Banken leichte Zuwächse. Beim haftenden Eigenkapital liege die Deckungsquote deutlich über der aufsichtsrechtlich gesetzten Grenze, was ausreichend Spielraum für weitere Kredite gebe. Die mittelfränkischen Firmen bewiesen Investitionsfreude und gesteigerte Verantwortung, die Privatkunden suchten „Betongold“, sähen bei den Preisen allerdings eine gewisse Grenze erreicht.
