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Hofmann Personal

Schwächeres Umsatzwachstum

Hofmann Personal_2019tt © Thomas Tjiang

Geschäftsführerin Ingrid Hofmann.

Deutschlands größter inhabergeführter Personaldienstleister, die Nürnberger Hofmann Personal-Gruppe (I. K. Hofmann GmbH), hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein geringeres Wachstum im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen müssen. Der weltweite Umsatz stieg um zwei Prozent auf 926 Mio. Euro, in Deutschland fiel das Plus mit 1,3 Prozent auf 664 Mio. Euro aber schwächer aus. Verglichen mit den teils börsennotierten Wettbewerbern seien dies aber „überraschend gute“ Zuwächse, so die Geschäftsführende Gesellschafterin Ingrid Hofmann.

Einerseits trübte sich bei Kundenunternehmen, vor allem bei Automobilherstellern und Zulieferern, das Geschäft im zweiten Halbjahr ein. Andererseits wirkte sich erstmals das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz mit der 18-Monate-Befristung negativ aus, ohne dass die politisch beabsichtigte höhere Übernahmequote gestiegen ist. Hofmann kritisierte auch die Vorgabe des „Equal Pay“, nach der ein Zeitarbeiter wie ein vergleichbarer Arbeitnehmer des jeweiligen Betriebs zu bezahlen ist: Ihr Unternehmen muss sich laut Hofmann abseits der Tarifverträge mit 2 000 unterschiedlichen Vergütungsmodellen beschäftigen, die den Lohn mit weiteren Leistungen verknüpfen.

Im Ausland haben sich insbesondere die Hofmann-Töchter in Italien, in der Slowakei und in den USA gut entwickelt. Großbritannien steht dagegen wegen der großen Unsicherheit durch das Brexit-Gezerre auf dem Prüfstand. Zu den sieben Auslandstöchtern sollen bis 2022 weitere drei hinzukommen. Höchstwahrscheinlich wird Kanada von den USA aus aufgebaut, wo Hofmanns Tochter Sonja Heinrich seit letztem Jahr die Geschäfte führt.

Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Mitarbeiter inklusive Verwaltung von 25 200 auf 24 200. In Mittelfranken ging die Zahl um 150 auf 2 400 Beschäftigte zurück. Bundesweit gibt es aktuell über 5 500 offene Stellen bei den 88 Hofmann-Niederlassungen. Für das Gesamtjahr geht Hofmann bestenfalls von einer Stagnation beim Umsatz aus. Strategisch hat sich die Gruppe mit dem Münchner Headhunter Heinrich & Coll. verstärkt, der sich auf Manager ab 100 000 Euro Jahreseinkommen spezialisiert hat. Ingrid Hofmann, die Menschen aus 113 Nationen beschäftigt, hat im Vorjahr 840 Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt gebracht, 2019 sollen es mindestens 1 000 Geflüchtete sein. Politisch werde dieses Engagement aber nicht ausreichend gewürdigt, so die Unternehmerin.

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2019, Seite 59

 
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