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Bechtle

IT-Haus auf dem AEG-Areal

2019tt_11906_01 © Thomas Tjiang

Die Geschäftsführer der Niederlassung Nürnberg: Matthias Porwik (l.) und Uwe Dittrich.

Die Nürnberger Tochter der Bechtle AG hat sich in den vergangenen Jahren sehr dynamisch entwickelt.

Die Bechtle GmbH IT-Systemhaus Nürnberg, eine Tochter der Bechtle AG in Neckarsulm, will in diesem Jahr einen Umsatz von bis zu 90 Mio. Euro erzielen. Das würde bedeuten, dass sich der Umsatz seit 2010 verfünffacht hat. Damals zog das Tochterunternehmen von Langenzenn nach Nürnberg und war einer der ersten Mieter auf dem weitgehend verwaisten Areal „Auf AEG“. Seit dieser Zeit verdreifachte sich die Zahl der Mitarbeiter auf nunmehr über 120. Diese Zwischenbilanz zogen die beiden Geschäftsführer Uwe Dittrich und Matthias Porwik anlässlich der Einweihung ihres neuen Standorts, den sie nach einem Umzug innerhalb des früheren AEG-Geländes bezogen hatten. Die Bürofläche mit 3 000 Quadratmetern bietet zusätzlichen Raum für bis zu 50 weitere Arbeitsplätze.

Den Vorgänger des Nürnberger IT-Systemhauses, das IT-Haus BDF, hatte Dittrich 1992 in Langenzenn mit zwei Kollegen gegründet. In der Krise der „New Economy“ Anfang der 2000er Jahre verkaufte er seine Firma an den Systemhausriesen Bechtle aus Neckarsulm und legte so den Grundstein für eine Wachstumsgeschichte. Zwar habe es noch einmal „holprige Jahre“ gegeben, erinnert sich Porwik, aber seit 2012 wachse das Geschäft schnell, teils mit Raten von 45 Prozent. Rund 80 Prozent des Geschäfts entfallen auf das Handelssegment mit Hard- und Software, 20 Prozent auf IT-Projekte und sogenannte „Managed Services“. Zum Segment Hard- und Software gehört beispielsweise der Bechtle-Shop, der vom iPad bis zum Rechner alles bietet. Darüber hinaus werden z. B. auch Kommunen oder Krankenhäuser mit ganzen Rechenzentren ausgerüstet, außerdem versorgt das Unternehmen von Nürnberg aus alle bayerischen Hochschulen. Neu im Geschäft sind Schulen, etwa in Ansbach, die im Rahmen der bundesweiten Digitalisierungsstrategie mit Lern-Software ausgestattet werden.

Im Segment IT-Projekte und „Managed Services“ werden Unternehmen und Behörden betreut sowie technologisch und strategisch beraten, beispielsweise zu Lösungen für Datacenter und Cloud-Anwendungen. Die Bechtle-Gruppe verfügt über eigene Cloud-Rechenzentren in Deutschland, die – anders als etwa Anbieter in den USA – auch den europäischen Datenrichtlinien unterliegen. Für diese Cloud kann man auch per Rechnung zahlen, was von vielen mittelständischen Firmenchefs geschätzt werde. Das IT-Systemhaus beschäftigt sich zudem mit digitaler Infrastruktur von Kommunen und Firmen, digitalen Arbeitsplätzen, Prozessautomatisierung und IT-Sicherheit sowie digitalisierten Konstruktionsplänen, die Planer mit einer Datenbrille virtuell begehen können.

Der Mutterkonzern Bechtle AG in Neckarsulm ist mit über vier Mrd. Euro Umsatz eines der größten IT-Systemhäuser Deutschlands. Die Nürnberger Tochter ist für einen Radius von rund 200 Kilometern zuständig, begleitet aber auch Mittelständler und Konzerne, die hier ihren Stammsitz haben, zu Standorten in aller Welt. Solche außergewöhnlichen Projekte würden für potenzielle Mitarbeiter oft den Ausschlag geben, bei Bechtle in Nürnberg anzufangen, sagt Porwik. Nach seiner Erfahrung sei ihnen das oft mehr wert als etwas mehr Gehalt.

Autor/in: 

tt.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2019, Seite 66

 
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