Telefon: +49 911 1335-1335

IHK-Kulturpreis Theater

Meisterleistung!

Preisverleihung der IHK-Kulturstiftung in den Kammerspielen: Die Preisträgerinnen und Preisträger Julia Templer und Patricia Probst (TanzRaum), Barish Karademir und Julia Grüter, die Jury-Mitglieder Klaus Häffner und Dr. Dieter Riesterer (vordere Reihe v. l.) sowie Sponsor Dr. Michael Rödl, die Laudatoren Werner Müller und Jens-Daniel Herzog, IHK-Präsident Dirk von Vopelius und Laudator Uwe Ritzer (hintere Reihe v. l.).

Die Preisträger 2019: Sopranistin Julia Grüter, Regisseur Barish Karademir und TanzRaum Weißenburg.

Die IHK-Kulturstiftung der mittelfränkischen Wirtschaft hat in diesem Jahr zum 23. Mal den „Kulturpreis der mittelfränkischen Wirtschaft“ vergeben. Die Auszeichnung, die mit insgesamt 10 000 Euro dotiert ist und von Rödl & Partner gesponsert wird, wird für hervorragende künstlerische Leistungen in der Region vergeben.

Die Preise wurden im Rahmen einer Feierstunde im Staatstheater Nürnberg von IHK-Präsident Dirk von Vopelius und von Dr. Michael Rödl übergeben. Die Sopranistin Julia Grüter und der Regisseur Barish Karademir erhielten jeweils 4 000 Euro, der TanzRaum Weißenburg 2 000 Euro.

Der Jury gehörten Jens-Daniel Herzog (Staatsintendant Staatstheater Nürnberg) als Vorsitzender, Werner Müller (Intendant Stadttheater Fürth), Klaus Häffner (freier Journalist und früherer Leiter des Bayerischen Rundfunks Studio Franken) sowie Dr. Dieter Riesterer (Vorstand der IHK-Kulturstiftung der mittelfränkischen Wirtschaft) an. Die Vergabe des Preises, der die Förderung der regionalen Kulturlandschaft zum Ziel hat, erfolgt alle zwei Jahre im Wechsel mit dem „IHK-Kulturpreis Literatur“.

Julia Grüter: Die 1989 geborene Sopranistin Julia Grüter konnte bereits in jungen Jahren mit internationalen Auftritten sowie als Preisträgerin in mehreren Gesangswettbewerben glänzen. Bereits während ihres Studiums an der Musikhochschule Münster überzeugte sie durch zahlreiche Partien in Opern und Operetten. Sie ist eines der derzeit größten Talente im Stimmfach Lyrischer Sopran. Seit Beginn der laufenden Spielzeit begeistert sie das Nürnberger Opernpublikum mit ihrer klaren, hellen und mühelos geläufigen Stimme. Mit ihren unangestrengten, immer sicheren Höhen und tiefen Registern kann sie jegliche Arien in jedem Takt voll und rund klingen lassen, so die Jury. In Nürnberg sang sie bisher in den Neuinszenierungen „Xerxes“ (Romilda), „Così fan tutte“ (Fiordiligi) und in der Wiederaufnahme „Hänsel und Gretel“ (Gretel). Zu Julia Grüters musikalischer Begabung gesellt sich eine große Ausstrahlung und ein sicherer Instinkt für die dramatische Situation, womit sie sich in kurzer Zeit in die Herzen der Zuschauer gesungen und gespielt hat. Durch ihre Natürlichkeit und Authentizität vermittelt Julia Grüter einen unmittelbaren Zugang zu jeder Rolle, die ihr anvertraut ist (www.julia-grueter.com).

Barish Karademir: Das Zusammenspiel und die Verknüpfung von Schauspiel, tänzerischen und musikalischen Elementen sind der Kern der Arbeit von Regisseur Barish Karademir. Er machte sich bereits durch zahlreiche viel beachtete Inszenierungen einen Namen. Der Sohn singhalesisch-zypriotischer Eltern zog im Alter von fünf Jahren nach Nürnberg. Nach seinem Ballettstudium absolvierte er sein Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Währenddessen arbeitete Karademir in Galerien, Buchhandlungen und Museen und nahm an internationalen Tanzprojekten teil. Tanz spielt in seiner Arbeit daher eine große Rolle. Im Jahr 2006 feierte er sein Regie-Debüt mit dem Fassbinder-Stück „Tropfen auf heiße Steine“ am Gostner Hoftheater in Nürnberg. Seine Karriere führte ihn für Inszenierungen nach Berlin, Paris, Dortmund, Ingolstadt und Darmstadt. In der Metropolregion Nürnberg führte Karademir zudem Regie in der Tafelhalle Nürnberg und im Stadttheater Fürth. Mit seinen Aufführungen „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ und „Jagdszenen aus Niederbayern“ wurde er jeweils zu den Bayerischen Theatertagen 2015 und 2016 eingeladen. Der Regisseur und Choreograf stellt in der Spielzeit 2019/20 am Stadttheater Fürth Bernhard Koltès Schauspiel „Rückkehr in die Wüste“ dar.

TanzRaum Weißenburg: Der TanzRaum Weißenburg habe sich seit seiner Entstehung vor über 20 Jahren als Leuchtturm für Freizeittanz in der Region etabliert, so die Jury. Die Tanzschule für Tanzbegeisterte aller Altersgruppen bietet ein breit gefächertes und abwechslungsreiches Angebot in fast allen Tanzrichtungen an. Der Tanzunterricht umfasst sowohl klassische und moderne Tanztechniken als auch Jazztanz und Hip Hop-Schritte sowie akrobatische Elemente. Die beiden Protagonistinnen Julia Templer und Patricia Probst sehen ihren Tanzunterricht als ganzheitliche Förderung hinsichtlich der körperlichen und psychischen Entwicklung ihrer Schüler. Kindern und Jugendlichen wird besonders Raum für musische und künstlerische Tätigkeiten gegeben, der in der heutigen Leistungsgesellschaft und Bildungskultur oft fehlt. Sie bekommen die Möglichkeit, ihre Emotionen im Tanz auszudrücken, in Rollen zu schlüpfen und innerhalb der Gruppe ihre sozialen Fähigkeiten zu verbessern. Darüber hinaus werden die Koordinationsfähigkeit, die Flexibilität, der Muskelaufbau und das Körpergefühl geschult. Höhepunkt sind in jedem Jahr drei Aufführungen von über 20 Gruppen im Kulturzentrum Karmeliterkirche mit über 1 000 Besuchern (www.tanzraum-weissenburg.de).

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2019, Seite 42

 
Device Index

Alle Ansprechpartner/innen auf einen Blick