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Schwan-Stabilo

Kosmetik-Sparte macht weiter Sorgen

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Die Geschäftsführer Martin Reim (l.) und Sebastian Schwanhäußer.

Die Schwanhäußer Industrie Holding GmbH & Co. KG in Heroldsberg musste im Geschäftsjahr 2018/19 einen Umsatzrückgang auf knapp 663 Mio. Euro verzeichnen (minus 3,3 Prozent).

„Damit sind wir natürlich nicht zufrieden“, sagte Geschäftsführer Sebastian Schwanhäußer bei der Jahrespressekonferenz. Er begründete die Umsatzdelle mit dem veränderten Kaufverhalten der Kunden und zunehmend volatilen Märkten. Auch der Bedeutungsverlust klassischer Vertriebswege hin zu digitalen Kanälen spiele eine Rolle.

Den größten Rückgang musste der Teilkonzern Schwan Cosmetics verkraften: Der Umsatz sank um 7,4 Prozent auf rund 300 Mio. Euro. Grund hierfür seien tiefgreifende Veränderungen in der Branche. „Der globale Kosmetikmarkt befindet sich im Umbruch“, sagte Barbara Bauer-Kopf, Mitglied der Geschäftsführung und verantwortlich für den weltweiten Vertrieb. So hätten sich u. a. die Produktzyklen in den letzten Jahren stark verkürzt. Auch die veränderte Wettbewerbssituation und geopolitische Einflüsse seien eine Herausforderung. Personell gibt es eine Veränderung in der Kosmetik-Sparte: Der bisherige Geschäftsführer Dr. Jörg Karas hat das Unternehmen Ende November aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Ihm folgte Schwanhäußer, der im Juli mit Martin Reim die Geschäftsführung der Firmengruppe übernommen hatte. Schwanhäußer dankte Karas für „20 Jahre engagierte Arbeit und zielgerichtete Führung“.

Die Outdoor-Sparte mit den Marken Deuter, Gonso, Maiersports und Ortovox verfehlte den Wert vom Vorjahr knapp: Sie setzte rund 168 Mio. Euro (minus 0,6 Prozent) um. Der Teilkonzern war mit einem weltweit schrumpfenden Outdoor-Markt konfrontiert, nach diversen Neuerungen bei Deuter, Gonso und Maier Sports ist Martin Riebel, Geschäftsführer der Sparte, aber zuversichtlich, dass die Outdoor-Marken für weiteres Wachstum „gut ausgerüstet“ sind. Ein Plus verzeichnete die Schreibgeräte-Sparte Stabilo: Ihr Umsatz stieg um 0,9 Prozent auf rund 195 Mio. Euro. Die Marke habe von den intensiven Aktivitäten in Social Media und im Influencer-Marketing profitiert, so Horst Brinkmann, Geschäftsführer der Stiftesparte, die sich damit gegen den rückläufigen Gesamtmarkt gestemmt habe.

Für Investitionen hat das Unternehmen im letzten Geschäftsjahr fast 34 Mio. Euro ausgegeben. Am Stichtag waren rund 4 900 Mitarbeiter bei Schwan-Stabilo beschäftigt. Davon arbeiten etwa 2 200 in Deutschland, allerdings ist geplant, hierzulande 200 Stellen abzubauen. Künftig soll das Unternehmen weiter umstrukturiert werden: So wolle man u. a. verstärkt auf digitale Vertriebskanäle setzen und weiter asiatische Märkte erschließen. Ein Teil der Fertigung von Schwan Cosmetics aus Heroldsberg soll an einen Standort in die USA verlagert werden, um näher am Verbraucher produzieren zu können.

Autor/in: 

af

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 12|2019, Seite 79

 
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