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Airport Nürnberg

Bewegung auf dem Rollfeld

Airport Nürnberg Zuwendungsbescheide © Airport Nürnberg

Übergabe der Zuwendungsbescheide für den Airport: Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König, Staatsministerin Kerstin Schreyer und Flughafen-Chef Dr. Michael Hupe (v. l.).

Mehr Flugverbindungen, neues Frachtzentrum und Business-Lounge: Beim Nürnberger Flughafen tut sich einiges.

Am Flughafen Nürnberg ist der Neustart nach den Corona-Schließungen angelaufen und damit wieder Leben eingekehrt. In den vergangenen Monaten wurde das Angebot der Flugverbindungen am Albrecht Dürer Airport stetig ausgebaut. So hat die Fluggesellschaft Eurowings im September die Verbindungen nach Düsseldorf und Hamburg wieder aufgenommen. Geflogen wird Montag bis Freitag (Hamburg auch am Sonntag). Dienstags und mittwochs werden zwei tägliche Flüge morgens und abends angeboten. Somit sind an beiden Tagen Tagesreisen wieder möglich, wie die Flughafen Nürnberg GmbH bekannt gab.

Im aktuellen Winterflugplan sind zudem die wichtigsten europäischen Drehkreuze erreichbar, womit auch die beiden Luftfahrtallianzen SkyTeam und Star Alliance in Nürnberg vertreten sind. "Geschäftsreisen bleiben auch in Zukunft relevant, weil virtuelle Meetings die Kommunikation von Mensch zu Mensch nicht dauerhaft ersetzen können", sagt Flughafengeschäftsführer Dr. Michael Hupe. Mehrmals wöchentlich starten Flüge nach Amsterdam (KLM), Zürich (Swiss), Istanbul (Turkish Airlines), Wien (Austrian) und Paris (Air France). Lufthansa und Eurowings verbinden Nürnberg mit den Drehkreuzen Frankfurt und Düsseldorf. Wizz Air verknüpft Nürnberg mit der ukrainischen Hauptstadt Kiew und Vueling mit der spanischen Metropole Barcelona. Ryanair fliegt ergänzend zu London nach Budapest und Bologna. Ebenfalls ohne Zwischenstopp erreichbar sind die osteuropäischen Ziele Bukarest, Sibiu, Cluj-Napoca, Tuzla sowie Palermo.

Inlandsflüge bleiben wichtig

Der Anteil der Passagiere auf Inlandsflügen dürfte 2022 nur noch fünf Prozent aller Passagiere betragen, so die Schätzung des Flughafens. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren lag dieser Anteil noch bei rund 25 Prozent. Hintergrund für diese Entwicklung ist zum einen die Marktkonsolidierung infolge der Insolvenz von Air Berlin. Zum anderen wurde die Flugverbindung nach Berlin 2019 nach Eröffnung der ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke eingestellt. Zwar seien die innerdeutschen Verbindungen der Bahn ab Nürnberg in den letzten Jahren durch diverse Neubaustrecken attraktiver und wettbewerbsfähiger geworden, so Flughafen-Chef Hupe. Der Zeitvorteil von Flugverbindungen bei Strecken über 400 Kilometer sei aber weiterhin signifikant, denn nur so seien beispielsweise eintägige Dienstreisen über diese Entfernungen möglich. "Insofern bleiben die beiden innerdeutschen Strecken nach Hamburg und Düsseldorf wichtig für die Konnektivität der Metropolregion", so Hupe. IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch betont: "Unsere Unternehmen sind auf diese Flugverbindungen angewiesen. Deshalb begrüßen wir den Neustart der Strecken und das Bekenntnis von Eurowings zur Metropolregion, hoffentlich bald mit täglichen Hin- und Rückflügen nach Hamburg und Düsseldorf."

Für Geschäftsreisende hat der Airport Nürnberg seit Kurzem mit der Dürer-Lounge auch ein weiteres Angebot für den Aufenthalt vor dem Abflug parat: Nachdem der Flughafen die Lufthansa-Lounges samt Ausstattung übernommen hat, erhalten Business- und Statuskunden ausgewählter Fluggesellschaften nun einen eigenen Aufenthalts- und Wartebereich. Die im Abflugbereich gelegene Lounge wurde Ende August wieder in Betrieb genommen, da wieder mehr Geschäftsreisende erwartet wurden. Zur Ausstattung gehören neben Bewirtungs- und Catering-Angeboten auch Arbeitsplätze mit Rückzugsmöglichkeit.

Neues Frachtzentrum

Eine weitere Veränderung am Flughafen gibt es mit dem geplanten neuen Frachtzentrum. Einen entsprechenden Vorvertrag unterzeichneten vor Kurzem Flughafengeschäftsführer Dr. Michael Hupe und Soheyl Rahmani, Geschäftsführer der CHI NUE Cargo Handling GmbH, als künftiger Ankermieter im geplanten Cargo Center 3 (CCN3). Es wird das dritte neben den beiden bestehenden Frachtzentren CCN1 und CCN2, die 1987 bzw. 2003 in Betrieb gegangen sind. Grund für die Erweiterung ist die positive Entwicklung im Frachtgeschäft und die damit verbundene Nachfrage von Speditionen und deren Dienstleistern. Mehr als 8 000 Tonnen werden durchschnittlich pro Jahr im Luftfrachtverkehr des Airport Nürnberg transportiert. Hinzu kommen viele tausend Tonnen Fracht, die in den beiden Cargo Centern abgefertigt und per Lkw befördert werden. Während der Pandemie kamen diverse Sondertransporte hinzu, etwa von Schutzmasken oder Schnelltests. Mit dem neuen CCN3 wächst das Angebot um rund 3 600 Quadratmeter Hallen- und rund 1 900 Quadratmeter Bürofläche. Zum Vergleich: Die aktuelle Gesamtlagerfläche der bestehenden Cargo Center beträgt 14 400 Quadratmeter und die Bürogesamtfläche über 6 500 Quadratmeter. Die Fertigstellung des CCN3 ist bis Ende 2023 vorgesehen.

Der Frachtverkehr war während der Corona-Pandemie ein stabiles Standbein des Flughafens und wurde auch in Lockdown-Zeiten aufrechterhalten, beispielsweise zwischen März und Juni 2020. In dieser Zeit lief der Betrieb auch für Rückholflüge, Beförderung von Erntehelfern, medizinische Notfälle und Corona-Patiententransporte weiter. Der Bund sowie die Anteilseigner des Airport Nürnberg, der Freistaat Bayern und die Stadt Nürnberg, haben deshalb beschlossen, die entstandenen Vorhaltekosten in Höhe von rund 14 Mio. Euro je zur Hälfte zu übernehmen. Kerstin Schreyer, Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr, und Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König überreichten vor Kurzem die Zuwendungsbescheide der Anteilseigner.

 

WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10|2021, Seite 84

 
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